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Altes Köln

Klarissenkloster Maria im Tempel

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Lageplan von St. Maria im Tempel (L. Arntz, 1929)

Das Kloster St. Maria im Tempel ("Marientempel") war ein Ordenshaus von Franziskanerinnen ("Armen Klarissen") zwischenStreitzeuggasse und Glockengasse im Stadtteil Altstadt-Nord.

Marientempel - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Maria im Tempel

Patrozinium St. Maria
Orden/Stift Beginen // seit 1487 Franziskanerterziarinnen
Gründung 1303
Aufhebung nach 1503

Geschichte

Datei:Köln-Synagoge-Glockengasse-049.JPG
Synagoge von 1856 - 1939 an der
Glockengasse 5–7

Im Jahre 1320 wurde in Haus Wassenberg an der Streitzeuggasse ein Beginenkonvent gestiftet, der 1329 oder 1330 begann und mehrere Nachbarhäuser dazu erwarb. Die Schwestern, die 1452 die 3. Regel des Hl. Franciscus befolgten und ein kleines Bethaus besaßen, hatten 1484 zwei Altäre in ihrem Hause errichten lassen. Drei Jahre später wurde eine Kapelle unter dem Namen St. Maria im Tempel ("Praesentatio beatae Virginis in templo") geweiht, am 20. Mai 1496 war die Altarweihe. Anfangs widmeten sich die Schwestern, die 1607 zu sechst waren, der Krankenpflege und dem Unterricht von Kindern.

Der Franziskaner Nikolaus Vigerius siedelte 1607 zehn unter seiner geistlichen Leitung stehende Frauen, die ihm aus den Niederlanden gefolgt waren, in dem Hause an, wo sie seit 1611 einen Klarissenkonvent bildeten. Vigerius erwarb für das neue Kloster den nördlich an das bisherige Grundstück anstoßenden „Bleichplatz“ an der Glockengasse mit dem anschließenden Hause "zur Donauwe", das seit 1294 im Besitz des Herzogs von Jülich war und im 16. Jahrhundert den "Nesselroderhof" bildete. Dort begann er den Bau einer Kirche und eines Konventhauses.

Die Kapelle wurde am 21. 7. 1614 zu Ehren der St. Maria im Tempel geweiht. 1639 baute der Konvent ein Krankenhaus. Weitere Umbauten wurden in den Jahren 1644-51 vorgenommen.

Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 kam der östliche Teil an der Glockengasse 5 in den Besitz der Familie v. Groote, von dieser an Philipp Engels und dann an dessen Schwiegersohn Albert von Oppenheim. Den westlichen Teil an der Glockengasse Nr. 7 erwarb 1803 die jüdische Gemeinde. 1856 ließ dort der Bankier Abraham Freiherr von Oppenheim, dessen privates Wohnhaus unmittelbar nebenan auf der Glockengasse Nr. 3 stand, dort eine Synagoge errichten[1].

Kreuterkarte

Das Kloster St. Maria im Tempel ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-24 - Glockengasse

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

VII S. Kolumba - Bezeichnungen auf der Keussen-Karte: "Marientempel, Wassenberg, Donau"

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Klarissenkloster Maria im Tempel. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 302-304