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Altes Köln

St. Johann Evangelist

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Domplatz mit St. Johann Evangelist - 1799
Domplatz mit St. Johann Evangelist - nach 1811
St. Johann Evangelist vor dem Kölner Dom 1824
Südseite St. Johann Evangelist - 1744

St. Johann Evangelist ist der Name einer ehemaligen Pfarrkirche und Pfarrei in Köln, die auf der Südseite des Kölner Doms auf dem Domhof im Stadtteil Altstadt-Nord stand.

St. Johann Evangelist - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Johann Evangelist

Patrozinium St. Johannes Evangelista
Funktion Pfarrkirche
Gründung vor 1244
Aufhebung 1802/03

Geschichte

Erste Urkunden aus dem Jahre 1074 berichten über eine Hauskapelle St. Johannis im erzbischöflichen Palaste. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts wird die Kirche als Kapelle bezeichnet, danach jedoch als Pfarrkirche.

Die Pfarrkirche St. Johann Evangelist in curia (ecclesia S. Johannis in vinculis, im Volksmund S. Johann am Vinkenmart) lag ostwärts der Vorhalle des Domes, in der das Hohe Gericht tagte, und stand durch einen Vorhof mit dem südlichen Querflügel des St. Peterschores des romanischen Doms in Verbindung. Das Gebiet der Pfarre erstreckte sich über das Gelände des bischöflichenen Hofes und des Domstiftes bzw. über das des Schreinsbezirks Hacht.

Die Kirche bestand aus zwei untereinander verbundenen Kuppelräumen. Der untere enthielt den Hochaltar, der obere die Kanzel und in einer Rundnische den steinernen Sessel (cathedra) des Erzbischofs.

Ein Umbau der Pfarrkirche mit Erhaltung des südlichen Erkers erfolgte im 15. Jahrhundert.

Zu einem Neubau wurde der Grundstein am 22. Juli 1703 gelegt. An der Südfront wurde der sogenannte Blaue Stein, eine große Schiefertafel, die als Symbol der erzbischöflichen Herrschaft galt, eingemauert. Der erhaltene alte Bischofssessel kam in der Kirche wieder zur Aufstellung.

Bereits im Jahre 1743 wurde die Kirche wieder durch einen Brand zerstört. Noch im folgenden Jahr begann man mit einem Neubau der Kirche im barocken Stil, der 1747 vollendet wurde. Das Pfarrhaus wurde bis 1746 ebenfalls neu errichtet. Der alte Bischofsstuhl wurde unter dem Hauptfenster der Empore wieder aufgestellt. Darüber befand sich der kleine sechseckige Glockenturm.

In den Jahren 1802/03 wurde St. Johann Evangelist als Pfarrkirche aufgehoben und danach die Pfarre durch die Dompfarre übernommen. Am 18. November 1827 fand der letzte Gottesdienst in der Kirche statt. 1828/29 wurde sie im Zuge der Dombauarbeiten niedergelegt.

Priester

Zeit(raum) Name geb.(*) / get.(~) gest.(†)
1301 Gerardus de Solms
1311 Gerardus (evtl. identisch)
1372 Arnoldus von Wesel
1463-1483 Godefriden von Goch
1503 Johannes von Ocken
15.. (?) Anton Hoult
1557 Philippus Mylander † 1564
1590 Johann Rütger Tappe
1610 Theodor Fabricius von Gevelsberg † 09.10.1622
1622 Johannes Dietmaringh
1625 - Georg von Eyschen * 19.02.1592 † 1664
1666 Franziskus Boisard
vor 1700 Johannes Tappe † 1713
1700 - 1715 Ignaz Gräffinger * ~ 1671 † 22.01.1755
1755 (Heinrich / Adolf) Schnitzler
vor 1794 Johannes Sorgnit * ~ 1726 † 28.10.1794
vor 1800 Joseph Peter Brewer † 02.12.1800
vor 1803 Peter Joseph Förster * ~ 1762 † 01.09.1812

Quelle: Mehring/Reischert - s. Literaturhinweise

Kirchenbücher

ab 1613 bis 1803

Edition Brühl Vol. 212: T 1616-1803; H 1646-1803; S 1624-1803

Kreuterkarte

Die Kirche ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-26 - Unter Gottes Gnaden

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

XVI Hacht

Literatur

Weblinks


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