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Die Kölner Apotheken: Unterschied zwischen den Versionen

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In Köln reichen die Schreinsurkunden bis etwa 1135 zurück. Aus ihnen erfahren wir unter anderem auch Kenntnis der sozialen Verhältnisse des Mittelalters.
In Köln reichen die Schreinsurkunden bis etwa 1135 zurück. Aus ihnen erfahren wir unter anderem auch Kenntnis der sozialen Verhältnisse des Mittelalters.
In diesen Vertragsurkunden finden wir neben den Namen der Beurkundeten häufig auch deren Berufsbezeichnung. So verfügen wir zwar nicht über ein lückenloses Quellmaterial zu den mittelalterlichen Apotheken, haben aber dennoch eine gute Quelle über die Entwicklung der Apotheken in Köln.
In diesen Vertragsurkunden finden wir neben den Namen der Beurkundeten häufig auch deren Berufsbezeichnung. So verfügen wir zwar nicht über ein lückenloses Quellmaterial zu den mittelalterlichen Apotheken, haben aber dennoch eine gute Quelle über die Entwicklung der Apotheken in Köln.
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Dass die Apotheker stark von der jeweiligen Obrigkeit beobachtet und überprüft wurden, ist aus Urkunden überliefert. So weiß man, dass der Verkehr mit dem Publikum wahrscheinlich durch ein offenes Fenster stattfand (wir kennen das heute vom "Nachtschalter" an der Apotheke). Eine Strafe für einen widerspenstigen Apotheker sah in der Kölner Ordnung z. B. vor: "dem sall man sein Vinster schließen acht off vierzehn Tage".
Dass die Apotheker stark von der jeweiligen Obrigkeit beobachtet und überprüft wurden, ist aus Urkunden überliefert. So weiß man, dass der Verkehr mit dem Publikum wahrscheinlich durch ein offenes Fenster stattfand (wir kennen das heute vom "Nachtschalter" an der Apotheke). Eine Strafe für einen widerspenstigen Apotheker sah in der Kölner Ordnung z. B. vor: "dem sall man sein Vinster schließen acht off vierzehn Tage".
 
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Dass Apotheker eine gute Schulbildung und ein Studium absolvieren mussten, lässt sich auch damit belegen, dass die Ärzte die Rezepte handschriftlich und in lateinischer Schrift auf Zetteln verfassten. Dies zu lesen und auch die ebenfalls in lateinischer Schrift verfassten Werke zur Arzneizubereitung zu lesen, stellt den Apothekerstand in eine Reihe mit den gelehrten Berufen.
Dass Apotheker eine gute Schulbildung und ein Studium absolvieren mussten, lässt sich auch damit belegen, dass die Ärzte die Rezepte handschriftlich und in lateinischer Schrift auf Zetteln verfassten. Dies zu lesen und auch die ebenfalls in lateinischer Schrift verfassten Werke zur Arzneizubereitung zu lesen, stellt den Apothekerstand in eine Reihe mit den gelehrten Berufen.



Version vom 2. März 2020, 21:33 Uhr

Älteste Apothekendarstellung

In Köln reichen die Schreinsurkunden bis etwa 1135 zurück. Aus ihnen erfahren wir unter anderem auch Kenntnis der sozialen Verhältnisse des Mittelalters. In diesen Vertragsurkunden finden wir neben den Namen der Beurkundeten häufig auch deren Berufsbezeichnung. So verfügen wir zwar nicht über ein lückenloses Quellmaterial zu den mittelalterlichen Apotheken, haben aber dennoch eine gute Quelle über die Entwicklung der Apotheken in Köln.

Im 12. Jahrhundert kommen die ersten Drogenhändler in den Schreinsurkunden vor.

Im 13. Jahrhundert begegnet uns beim Verkauf eines Hauses die Bezeichnung apothecarius mit dem Zusatz den cremere, also einem Krämer. Dies lässt hier auf den Übergang vom Drogisten und Arzneihändler zum Arzneibereiter. Der 1257 zuerst genannte Wilhelmus apothecarius und auch sein Vater Ekkebertus werden bereits als magister bezeichnet. Dies lässt auf fundierte Kenntnisse bei der Zubereitung von Arzneien schließen.

Nachweisbar in Köln sind im 13. Jahrhundert 7 Apotheker, im 14. Jahrhundert sind es 18 und im 15. Jahrhundert werden 22 Apotheken gezählt. Die Bezeichnung specionarius für einen Drogenhändler wird daneben gleichzeitig weiter gebraucht.

Die älteste bekannte Apotheke in Köln lag am Marsplatz, dort wo an der Stadtmauer am Ende von Oben Marspforten ein altes römisches Stadttor, die porta Martis stand. In den Häusern neben der Porta sind über Jahrhunderte (bis 1612) Apotheker in mehreren Generationen aus einigen Familien überliefert. Der Marsplatz lag zwischen Heumarkt und Altermarkt im Brennpunkt des mittelalterlichen Geschäftslebens.

Über die Ausbildung zum Apotheker ist eine Kölner Apothekerordnung von 1478 bekannt. Hier wird z.B. festgelegt, dass bei der Bereitung der Arznei ein Arzt zugegen bleiben soll, "das man alle materialia zusammen hat gemengt und in der morter gequetzt" werden. Neben den benötigten Gefäßen, die in einer Apotheke gebraucht, nennt ein Verzeichnis der zur Apotheke gehörigen Dinge u.a. 46 verschiedene Wässer, 36 Arten Pillen, 59 Electuaria, 24 Trochisci, 16 Fette und 27 Öle. Dies zeigt sich auch in oft zu findenden Abbildungen aus Apotheken.

Dass die Apotheker stark von der jeweiligen Obrigkeit beobachtet und überprüft wurden, ist aus Urkunden überliefert. So weiß man, dass der Verkehr mit dem Publikum wahrscheinlich durch ein offenes Fenster stattfand (wir kennen das heute vom "Nachtschalter" an der Apotheke). Eine Strafe für einen widerspenstigen Apotheker sah in der Kölner Ordnung z. B. vor: "dem sall man sein Vinster schließen acht off vierzehn Tage".

Apotheken im Mittelalter in Köln

Dass Apotheker eine gute Schulbildung und ein Studium absolvieren mussten, lässt sich auch damit belegen, dass die Ärzte die Rezepte handschriftlich und in lateinischer Schrift auf Zetteln verfassten. Dies zu lesen und auch die ebenfalls in lateinischer Schrift verfassten Werke zur Arzneizubereitung zu lesen, stellt den Apothekerstand in eine Reihe mit den gelehrten Berufen.

Die Vermögensverhältnisse der mittelalterlichen Apotheker waren ohne Zweifel gut. So finden wir häufig Apotheker im Besitz von mehreren Häusern.

Aus dieser Stellung des Apothekerstandes finden wir Apotheker oft in öffentlichen Ehrenämtern vertreten, z.B. als Ratsherren in der reichstädtischen Verfassung. Im Verbundbrief von 1396, der die Zünfte aufführt, fehlen die Apotheker. Sie haben auch später nie einer bestimmten Zunft angehört. Sie mußten lediglich das Bürgerrecht erwerben und sich dann bei einer Gaffelgesellschaft einschreiben lassen. So scheint die Errichtung einer Apotheke an keine weitere Formalität geknüpft gewesen zu sein. Die Kölner Apothekerordnung schreibt neben der Prüfung durch die medizinische Fakultät nur noch die Leistung des Amtseides vor.

Die Aufsicht über die Apotheken wurde einem angestellten Stadtarzt übertragen. In Köln kommt schon um 1372 ein Stadtarzt vor. Von 1446 sind sie fortlaufend zu belegen. Diese hatten u.a. zusammen mit den Amtsmeistern des Barbieramts die Prüfung der Barbiere zu überwachen, welche sich nicht nur der Bart- und Haarpflege, sondern auch mit der niederen Chirurgie und anderen Arbeiten der Wundheilkunst befassten(Schröpfen, Aderlassen, Zähneziehen, Einrichtung von Beinbrüchen und Verrenkungen, Behandlung von Geschwüren und Hautleiden). Mit der Einrichtung dieses Amtes der Barbiere wurde 1470 auch das Amt der Spezereien verbunden und geregelt. So wurde z.B. der Giftverkauf geregelt und eine regelmäßige Visitation der Apotheken angeordnet, dies auch vor allem zum Schutz des Publikums um lediglich vielleicht aus Gewinnsucht wertvolle und schwer zu beschaffende Stoffe durch minderwertige zu ersetzen. Ein Problem übrigens, das Gültigkeit bis in unsere heutige Zeit besitzt...

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