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Die Kölner Rheinmühlen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Mühlenschrein diente hauptsächlich dazu, die Mühlenerben mit ihren Anteilen "anzuschreinen", um sich ein Beweismittel für die Eigentumsrechte zu sichern. Von ursprünglich 34 Rheinmühlen blieben nach Streitigkeiten zwischen der politischen und wirtschaftlichen Führungsschicht und den privaten Mühlenerben nach Neuberechnung der Anteile im J. 1276 noch 13 Mühlen übrig. "Angeschreint" blieben aber noch ideelle Anteile an den ehemals 34 Mühlen. So berechneten sich dann auch die Anteile der Miteigentümer am Gesamtgewinn.
Der Mühlenschrein diente hauptsächlich dazu, die Mühlenerben mit ihren Anteilen "anzuschreinen", um sich ein Beweismittel für die Eigentumsrechte zu sichern. Von ursprünglich 34 Rheinmühlen blieben nach Streitigkeiten zwischen der politischen und wirtschaftlichen Führungsschicht und den privaten Mühlenerben nach Neuberechnung der Anteile im J. 1276 noch 13 Mühlen übrig. "Angeschreint" blieben aber noch ideelle Anteile an den ehemals 34 Mühlen. So berechneten sich dann auch die Anteile der Miteigentümer am Gesamtgewinn.


Aus dieser Zeit existieren leider keine Angaben über die Mahlleistungen der Mühlen. Erst ab 1603 gibt es Eintragungen. Im Rechnungsjahr 1602/03 mahlten die 8 Rheinmühlen 40296 Malter Roggen und 14237 Malter Weizen. Zur auszahlung an die Miteigentümer gelangten 5 Gezeiten, d.h. 1276 Malter Roggen und 420 Malter Weizen. Die Hälfte des Gewinns ging an den Kurfürsten. Die andere Hälfte teilten die Mühlenerben nach Maßgabe der ''portiones sive partes'' unter sich auf. <ref>Kranz, Rheinmühlen, Bd.2</ref>
Aus dieser Zeit existieren leider keine Angaben über die Mahlleistungen der Mühlen. Erst ab 1603 gibt es Eintragungen. Im Rechnungsjahr 1602/03 mahlten die 8 Rheinmühlen 40296 Malter Roggen und 14237 Malter Weizen. Zur Auszahlung an die Miteigentümer gelangten 5 Gezeiten, d. h. 1276 Malter Roggen und 420 Malter Weizen. Die Hälfte des Gewinns ging an den Kurfürsten. Die andere Hälfte teilten die Mühlenerben nach Maßgabe der ''portiones sive partes'' unter sich auf. <ref>Kranz, Rheinmühlen, Bd.2</ref>


Die Aufzeichnungen im J. 1603 ermöglichen auch eine Auflistung der 116 Backhäuser und Pister in der Stadt, die die damals ca. 45.000 Bewohner versorgten.  
Die Aufzeichnungen im Jahr 1603 ermöglichen auch eine Auflistung der 116 Backhäuser und Pister in der Stadt, die die damals ca. 45.000 Bewohner versorgten.  


Es gab im Jahre 1603  8 Rheinmühlen - je 4 in der Oberreihe und 4 in der Unterreihe.
Es gab im Jahre 1603  8 Rheinmühlen - je 4 in der Oberreihe und 4 in der Unterreihe.
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[[Datei:Köln - Gereonstor Gereonsmühle 1887, Jakob Schreiner +1911, RBA.jpg|mini|Gereonsmühle 1887]]
==== Mühlentürme ====
In Köln sorgte man vor: nicht nur die Rheinmühlen hatten sich um die Mehlversorgung zu kümmern, sondern man setzte auch schon frühzeitig auf die Windenergie. So mussten die Mühlen auf 3 Türmen in Köln die Mahldienste übernehmen.
Um 1400 ist der Mühlenturm der '''Gereonsmühle''' urkundlich erwähnt und ab 1446 von den ersten Müllern genutzt. 1588 wird die Mühlenanlage wegen Baufälligkeit zum ersten Mal rundum erneuert. Nach Erneuerung 1808 und Besitzerwechseln wurde das Bauwerk vor einem späteren Abbruch verschont. 1908 ging die Mühle wieder in das Eigentum der Stadt über. Ein Teil der Gartenanlage und ein Teil des Turmbauwerks wurden 1910 für das Museum Schnütgen bestimmt.
Seit den 1950er Jahren wird der Turm durch die Einrichtung der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) genutzt und deshalb "KSJ-Tower" genannt.
[[Datei:Cologne Ulrepforte by S. Prout.jpg|mini|Mühle auf der Ulrepforte]]
Ein weiterer Turm mit Windmühlenaufbau ist die '''Ulrepforte'''. Dieses ehemalige Stadttor, als Wachturm kaum genutzt, wurde im 15. Jahrhundert als Mühlenturm umfunktioniert. Im Verteidigungsfall sollte er in kürzester Zeit wieder in einen mit Soldaten besetzten Wehrturm umgewandelt werden können, was aber praktisch nie vorkam, so dass die Müller ihre Arbeit ungestört verrichten konnten. Sie versorgten hauptsächlich das benachbarte Kartäuserkloster, bis zu dessen Schließung im 19. Jahrhundert.
Der Name Ulre-Pforte geht auf die im Mittelalter hier tätigen "Ulner" (Üler, Euler = Töpfer) zurück. Wegen der Brandgefahr ihres Handwerks mussten sie in weniger belebten Gegenden arbeiten. Um die Ulrepforte war das Gelände hauptsächlich gärtnerisch genutzt.
Heute haben die Roten Funken in der Ulrepforte ihren Stammsitz und kümmern sich um die Erhaltung.
[[Datei:Köln - Bottmühle, Auarell um 1840, RBA.jpg|mini|Bottmühle um 1840]]
Die dritte Mühle in dieser Zeit ist die '''Bottmühle''' aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde als erste Mühle auf einer aufgeschütteten Plattform (Bott) der mittelalterlichen Befestigungsanlage errichtet hinter der Stadtmauer. Der Mühlenbetrieb wurde erst im 19. Jahrhundert eingestellt. Da der Turm sich dann im Privatbesitz befand, wurde er beim Abriss der Stadtmauern verschont und ist seit 1921 wieder im städtischen Besitz. Die "Deutsche Jungenschaft" er hielt die Mühle nach 1945 von der britischen Militärverwaltung für ihre Jugendarbeit. Seit 1970 haben die "Falken" dort ihren Sitz. Seit 1980 steht sie unter Denkmalschutz und wurde 2011 saniert.
Die '''Alteburger Mühle''' im Stadtteil Marienburg wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Turms im Gebiet des römischen Flottenkastells Alteburg als eine Windmühle errichtet. Mehrfach durch Anbauten ergänzt ist die Mühle das älteste erhaltene Bauwerk in Marienburg und steht seit 1983 unter Denkmalschutz.
Heute ist dort der Sitz der Handelsabteilung des polnischen Generalkonsulats in Köln.
Das '''Bachtor''' wurde 1230 im Südwesten der Stadt in den dort verlaufenden Kartäuserwall eingebaut, der 1883 in Pantaleonswall umbenannt wurde. Das Bauwerk war eines der zwölf großen Toranlagen in der mittelalterlichen Stadterweiterung. 1230 erstmals erwähnt diente der Torbau seit 1730 als Windmühle und wurde 1883 niedergelegt.
==== Mühlen der Neuzeit ====
[[Datei:Mühlen im Deutzer-Industriehafen.jpg|mini|Mühlen im Deutzer Industriehafen]]
Im Deutzer Industriehafen versorgten um 1900 2 große Mühlen die Stadt und das Rheinland. Die '''Auersche Mühle''' (später als Ellmühle bezeichnet) und die '''Mühle der Fa. Leysieffer & Lietzmann''' prägten nebeneinanderstehend das Bild des Deutzer Hafens. Als Großmühlen hatten sie nur noch wenig mit der Romantik des Müllerhandwerks zu tun. Vielmehr wurden hier täglich tausende Sack Getreide industriell mit Maschinen verarbeitet, die sich jeweils auf dem modernsten Stand der Zeit befanden. Der direkte Zugang zum Hafen ermöglichte dabei den Umschlag großer Mengen von Getreide und Mehl.
Heute ist die Produktion an diesem tranditionsreichen Standort ausgelaufen. Der Deutzer Hafen wird zu einem Stadtquartier zum Wohnen und Arbeiten umgebaut.


==== Einzelnachweise ====
==== Einzelnachweise ====

Aktuelle Version vom 20. Februar 2022, 23:04 Uhr

Kölner Rheinmühlen 1531

Der Standort der Stadt Köln ist, was die Gewinnung von Energie aus Wasserkraft unter den Bedingungen des Altertums angeht, ungünstig gewählt. Der Mangel an geeigneten Bächen im Stadtgebiet erzwang im Mittelalter die risikoreiche Nutzung des breiten, kaum regulierten Stroms zum Antrieb von Getreidemühlen, um die bevölkerungsreiche Metropole mit Mehl zu versorgen.

Auf vielen Stadtansichten sieht man die mitten im Rhein verankerten Mühlen. Ihre Geschichte ist recht gut dokumentiert [1] und auch vor allem durch die Stadtansichten von Anton Woensam sehr anschaulich dargestellt. Seit 1276 teilten sich der Kölner Erzbischof und eine bürgerliche Genossenschaft nach langem Streit das Eigentum an den Mühlen. Die Mühlenerben begründeten den Mühlenschrein, ein grundbuchähnliches Verzeichnis, in dem sie 500 Jahre lang Rechtsgeschäfte mit Mühlenanteilen schriftlich niederlegten. Die Quelle gibt detailliert Einblick in die soziale Zusammensetzung der Genossenschaft, die freiwillige Gerichtsbarkeit und den Umgang mit den ideellen Beteiligungen. Die technische Betrachtung der Rheinmühlen fußt auf der administrativen und ikonographischen Überlieferung des 16. Jahrhunderts.

Der Mühlenschrein und die Aufzeichnungen des Torschreibers an der Rheingassenpforte über die Mahlgäste bilden eine hervorragende Quelle für den ambitionierten Familienforscher für die Zeit um 1600.

Im Band 2 der "Kölner Schiffsmühlen" listet der Autor Horst Kranz die Leistungen der Kölner Schiffsmühlen auf und hat in einer Datenbank auch alle im Mühlenschrein benannten Mahlgäste erfasst. Die ältesten Schreinsaufzeichnungen stammen aus 1276 (HistArchivKöln) und erfolgten nach einem 16 Jahre anhaltenden Streit zwischen den bürgerlichen Mühlenerben und den erzbischöflichen Stadtherren.

Verteilung der Backhäuser auf die Rheinmühlen im Stadtplan

Der Mühlenschrein diente hauptsächlich dazu, die Mühlenerben mit ihren Anteilen "anzuschreinen", um sich ein Beweismittel für die Eigentumsrechte zu sichern. Von ursprünglich 34 Rheinmühlen blieben nach Streitigkeiten zwischen der politischen und wirtschaftlichen Führungsschicht und den privaten Mühlenerben nach Neuberechnung der Anteile im J. 1276 noch 13 Mühlen übrig. "Angeschreint" blieben aber noch ideelle Anteile an den ehemals 34 Mühlen. So berechneten sich dann auch die Anteile der Miteigentümer am Gesamtgewinn.

Aus dieser Zeit existieren leider keine Angaben über die Mahlleistungen der Mühlen. Erst ab 1603 gibt es Eintragungen. Im Rechnungsjahr 1602/03 mahlten die 8 Rheinmühlen 40296 Malter Roggen und 14237 Malter Weizen. Zur Auszahlung an die Miteigentümer gelangten 5 Gezeiten, d. h. 1276 Malter Roggen und 420 Malter Weizen. Die Hälfte des Gewinns ging an den Kurfürsten. Die andere Hälfte teilten die Mühlenerben nach Maßgabe der portiones sive partes unter sich auf. [2]

Die Aufzeichnungen im Jahr 1603 ermöglichen auch eine Auflistung der 116 Backhäuser und Pister in der Stadt, die die damals ca. 45.000 Bewohner versorgten.

Es gab im Jahre 1603 8 Rheinmühlen - je 4 in der Oberreihe und 4 in der Unterreihe.

Rheinmühlen Oberreihe
Ludwig Winandt Keller Hilger
1 für St. Paulus 13 zum Jüdden 29 in der Müllengraben 44 an St. Severinpfortzen
2 under Helmschläger 14 auf der kleinen Witzgaßen 30 für St. Apern 45 für St. Catharinen
3 under Helmschläger 15 Spitzen orth 31 für St. Apern 46 zum Hütgen
4 under Tächenmecher 16 für St. Catharinen 32 am Neumarckh 47 an St. Johanß Kirchhoff
5 in der Neüwengaßen 17 an der Spitzen 33 hinder St. Cecilien weingardt 48 an der Hohepfortz
6 Schildergaßen orth 18 auf dem Perlengraben 34 auff der Löhergaßen orth 49 für den Weissenfrauwen
7 auff der Sandtkaulen 19 an der Weyerportzen 35 fur der Beckergaffel 50 für den Weissenfrauwen
8 für Lyßkirchen 20 an der Weyerportzen 36 in der Sternengaßen 51 am Berlichs orth
9 auff der Hahnenstraßen 21 auff der Hertzenstraßen 37 under Panenschleger 52 an der Buttengaßen
10 auff der Hahnenstraßen 22 auf dem Perlenpoel 38 am Maltzbüchell 53 in der Schleiden
11 auff der Schaffenstraßen 23 für St. Lupi 39 am Maltzbüchell 54 für St. Agaten
12 Cronenberger orth 24 am Heumarckt zum Ochsen 40 auff der Bach u. Kahrbender
25 in d. Krohnen am Heumarckt 41 auf der Severinstraßen
26 auf dem kleinen Steinwegh 42 auf der Severinstraßen
27 an der Rheingaßen 43 auf der Severinstraßen
28 an der Rheingaßen
A Pistor Groß St. Martin B Pistor St. Aposteln D Pistor St. Cäcilia F Pistor zum Hasen
C Pistor St. Maria ad Gradus E Pistor St. Georg G Pistor St. Severin
Rheinmühlen Unterreihe
Thiel Summus Cona Johanna
55 an der Neckelskaul 70 an der Eigelsteinpfortzen 86 auff dem Brande 96 an der Würffelpfortzen
56 an der Neckelskaul 71 an der Eigelsteinpfortzen 87 under Pösten 97 an der Würffelpfortzen
57 Spülmanßgaßen orth 72 im Sternen am Eigelstein 88 an der Ehrenpfortzen 98 in der Schmierstraßen
58 für St. Mattheiß 73 in der Weidengaßen 89 an der alte Ehrenpfortzen 99 in der Schmierstraßen
59 für St. Mattheiß 74 in der Weidengaßen 90 durch die alte Ehrenpfortzen 100 in der Schmierstraßen
60 in der Marckmanßgaßen 75 unter Krahnenbeumen 91 in der Klöckergaßen 101 in der Diepengaßen
61 in der Hellen 76 zu Kaldenbergh 92 auff der Breiferstraßen 102 in der Diepengaßen
62 hoven Mahrportzen 77 für Allenheiligen 93 auff der Rohr 103 in der Diepengaßen
63 under Spormächer 78 für Allenheiligen 94 für St. Columben 104 auf dem Kriegmarckh
64 für St. Mariengardten 79 auff Johanßstraßen 95 auff dem Steinwegh 105 auf dem Kriegmarckh
65 an der Leimportzen 80 auff Johanßstraßen 106 auf dem Kriegmarckh
66 an der Leimportzen 81 auff Maximinenstraßen 107 Keimergaßen orth
67 in der Pützgaßen 82 auff Maximinenstraßen 108 Keimergaßen
68 für den Creutzbrüderen 83 auff Marcellenstraß 109 Keimergaßen
69 auff St. Cecilienstraßen 84 under Gülden Wagen 110 Keimergaßen
85 für den Minrebrüderen 111 Kotzgaßen orth
112 in der Löhergaßen
113 auff dem Bottermarckh
114 in der Saltzgaßen
115 am Fischmarckh
116 in der Lindtgaßen
H Dom Pistor K Pistor St. Andreas N Pistor St. Kunibert
I Pistor St. Revilien L Pistor St. Gereon
M Pistor St. Maria im Kapitol
Gereonsmühle 1887

Mühlentürme

In Köln sorgte man vor: nicht nur die Rheinmühlen hatten sich um die Mehlversorgung zu kümmern, sondern man setzte auch schon frühzeitig auf die Windenergie. So mussten die Mühlen auf 3 Türmen in Köln die Mahldienste übernehmen.

Um 1400 ist der Mühlenturm der Gereonsmühle urkundlich erwähnt und ab 1446 von den ersten Müllern genutzt. 1588 wird die Mühlenanlage wegen Baufälligkeit zum ersten Mal rundum erneuert. Nach Erneuerung 1808 und Besitzerwechseln wurde das Bauwerk vor einem späteren Abbruch verschont. 1908 ging die Mühle wieder in das Eigentum der Stadt über. Ein Teil der Gartenanlage und ein Teil des Turmbauwerks wurden 1910 für das Museum Schnütgen bestimmt.

Seit den 1950er Jahren wird der Turm durch die Einrichtung der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) genutzt und deshalb "KSJ-Tower" genannt.

Mühle auf der Ulrepforte

Ein weiterer Turm mit Windmühlenaufbau ist die Ulrepforte. Dieses ehemalige Stadttor, als Wachturm kaum genutzt, wurde im 15. Jahrhundert als Mühlenturm umfunktioniert. Im Verteidigungsfall sollte er in kürzester Zeit wieder in einen mit Soldaten besetzten Wehrturm umgewandelt werden können, was aber praktisch nie vorkam, so dass die Müller ihre Arbeit ungestört verrichten konnten. Sie versorgten hauptsächlich das benachbarte Kartäuserkloster, bis zu dessen Schließung im 19. Jahrhundert.

Der Name Ulre-Pforte geht auf die im Mittelalter hier tätigen "Ulner" (Üler, Euler = Töpfer) zurück. Wegen der Brandgefahr ihres Handwerks mussten sie in weniger belebten Gegenden arbeiten. Um die Ulrepforte war das Gelände hauptsächlich gärtnerisch genutzt.

Heute haben die Roten Funken in der Ulrepforte ihren Stammsitz und kümmern sich um die Erhaltung.

Bottmühle um 1840

Die dritte Mühle in dieser Zeit ist die Bottmühle aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde als erste Mühle auf einer aufgeschütteten Plattform (Bott) der mittelalterlichen Befestigungsanlage errichtet hinter der Stadtmauer. Der Mühlenbetrieb wurde erst im 19. Jahrhundert eingestellt. Da der Turm sich dann im Privatbesitz befand, wurde er beim Abriss der Stadtmauern verschont und ist seit 1921 wieder im städtischen Besitz. Die "Deutsche Jungenschaft" er hielt die Mühle nach 1945 von der britischen Militärverwaltung für ihre Jugendarbeit. Seit 1970 haben die "Falken" dort ihren Sitz. Seit 1980 steht sie unter Denkmalschutz und wurde 2011 saniert.

Die Alteburger Mühle im Stadtteil Marienburg wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Turms im Gebiet des römischen Flottenkastells Alteburg als eine Windmühle errichtet. Mehrfach durch Anbauten ergänzt ist die Mühle das älteste erhaltene Bauwerk in Marienburg und steht seit 1983 unter Denkmalschutz.

Heute ist dort der Sitz der Handelsabteilung des polnischen Generalkonsulats in Köln.

Das Bachtor wurde 1230 im Südwesten der Stadt in den dort verlaufenden Kartäuserwall eingebaut, der 1883 in Pantaleonswall umbenannt wurde. Das Bauwerk war eines der zwölf großen Toranlagen in der mittelalterlichen Stadterweiterung. 1230 erstmals erwähnt diente der Torbau seit 1730 als Windmühle und wurde 1883 niedergelegt.

Mühlen der Neuzeit

Mühlen im Deutzer Industriehafen

Im Deutzer Industriehafen versorgten um 1900 2 große Mühlen die Stadt und das Rheinland. Die Auersche Mühle (später als Ellmühle bezeichnet) und die Mühle der Fa. Leysieffer & Lietzmann prägten nebeneinanderstehend das Bild des Deutzer Hafens. Als Großmühlen hatten sie nur noch wenig mit der Romantik des Müllerhandwerks zu tun. Vielmehr wurden hier täglich tausende Sack Getreide industriell mit Maschinen verarbeitet, die sich jeweils auf dem modernsten Stand der Zeit befanden. Der direkte Zugang zum Hafen ermöglichte dabei den Umschlag großer Mengen von Getreide und Mehl.

Heute ist die Produktion an diesem tranditionsreichen Standort ausgelaufen. Der Deutzer Hafen wird zu einem Stadtquartier zum Wohnen und Arbeiten umgebaut.

Einzelnachweise

  1. Kranz, Horst: Die Kölner Rheinmühlen, 2. Aufl. 2012 (online)
  2. Kranz, Rheinmühlen, Bd.2

Weblinks

Rheinmühlen

Kölner Stadtansicht 1531

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