Franziskanerinnenkloster St. Maria in Bethlehem: Unterschied zwischen den Versionen
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'''St. Maria in Bethlehem''' war ein Kloster von '''Franziskanerinnen''' in der [[Reimersgasse/Haus-Nr._4|ehemaligen Reimersgasse]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]]. | '''St. Maria in Bethlehem''' war ein Kloster von '''Franziskanerinnen''' in der [[Reimersgasse/Haus-Nr._4|ehemaligen Reimersgasse]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]]. | ||
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Vor der Gründung des Konvents bestand in der [[Reimersgasse]] eine Stiftung des Wasmudus und der Mechtildis von 1264 zur kostenlosen Aufnahme und Verpflegung armer Leute. Nachdem der Konvent am 21. März 1430 die Tertiarierregel angenommen hatte, vergrößerte er seinen Besitz und seine Einnahmen durch Erbzinsen aus Häusern und anderen Grundstücken sowie aus städtischen Renten. Von dem nach Osten angrenzenden Margaretenhospital erwarb der Konvent einen größeren Teil des Gartenlandes. Im Jahre 1477 wurde der südlich angrenzende Wolframkonvent als Pfortenhaus und Hospiz einbezogen. | |||
Erzbischof Hermann erlaubte 1481 die strengeren Klosterformen mit Schleier und strenger Klausur. Im Jahre 1483 wurde eine neue Kapelle mit Friedhof geweiht und am 8. Juli desselben Jahres 28 Schwestern der Schleier erteilt und dem Kloster der Name '''"Beatae Mariae Virginis in Bethlehem"''' gegeben. An den Klosterbauten wurde noch 1536 gearbeitet, eine Erweiterung der Kapelle ließ der Rat jedoch vorerst nicht zu. Im Jahre 1643 wurde im Kloster die reformierte Regel des Hl. Franziskus eingeführt und eine neue Kirche wurde im Jahre 1654 fertiggestellt. Der Klausurumbau wurde laut einer Inschrift an der Klosterpforte 1660 beendet. Ein neues Dormitorium wurde 1708 gebaut. Das Kloster dehnte sich 1679 durch Ankauf eines Hauses des Domkapitels bis zum Margaretenklosterplätzchen aus. | |||
Die Kapelle trug auf einem steilem Satteldach einen Glockenreiter. Dem nördlich anschließenden Klausurbau war im Winkel ein schmaler Südflügel angefügt, der einen Kreuzhof umschloß. Nördlich enthielt des Klostergelände einen ungefähr 620 qm großen Garten. | |||
Im Jahre 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Das Gelände wurde von dem Kaufmann Peter Michels erworben und 1828 mit einem Lagerhaus bebaut und mit dem Eckhaus an der Rechtsschule vereinigt<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Franziskanerinnenkloster S. Maria in Bethlehem''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 293-294</ref>. | |||
1802 wurde das Kloster aufgehoben. Das Gelände wurde von Kaufmann Peter Michels erworben und 1828 mit einem Lagerhaus bebaut und mit dem Eckhaus an der Rechtsschule vereinigt<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Franziskanerinnenkloster S. Maria in Bethlehem''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 293-294</ref>. | |||
== Schreinsbezirk == | == Schreinsbezirk == | ||
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Version vom 13. April 2022, 13:58 Uhr
St. Maria in Bethlehem war ein Kloster von Franziskanerinnen in der ehemaligen Reimersgasse im Stadtteil Altstadt-Nord.
Eckdaten zu St. Maria in Bethlehem
Patrozinium | St. Maria |
Orden/Stift | Beginen // ab 1430 Franziskanerterziarinnen // ab 1479/83 Klarissen |
Gründung | vor 1430 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Vor der Gründung des Konvents bestand in der Reimersgasse eine Stiftung des Wasmudus und der Mechtildis von 1264 zur kostenlosen Aufnahme und Verpflegung armer Leute. Nachdem der Konvent am 21. März 1430 die Tertiarierregel angenommen hatte, vergrößerte er seinen Besitz und seine Einnahmen durch Erbzinsen aus Häusern und anderen Grundstücken sowie aus städtischen Renten. Von dem nach Osten angrenzenden Margaretenhospital erwarb der Konvent einen größeren Teil des Gartenlandes. Im Jahre 1477 wurde der südlich angrenzende Wolframkonvent als Pfortenhaus und Hospiz einbezogen.
Erzbischof Hermann erlaubte 1481 die strengeren Klosterformen mit Schleier und strenger Klausur. Im Jahre 1483 wurde eine neue Kapelle mit Friedhof geweiht und am 8. Juli desselben Jahres 28 Schwestern der Schleier erteilt und dem Kloster der Name "Beatae Mariae Virginis in Bethlehem" gegeben. An den Klosterbauten wurde noch 1536 gearbeitet, eine Erweiterung der Kapelle ließ der Rat jedoch vorerst nicht zu. Im Jahre 1643 wurde im Kloster die reformierte Regel des Hl. Franziskus eingeführt und eine neue Kirche wurde im Jahre 1654 fertiggestellt. Der Klausurumbau wurde laut einer Inschrift an der Klosterpforte 1660 beendet. Ein neues Dormitorium wurde 1708 gebaut. Das Kloster dehnte sich 1679 durch Ankauf eines Hauses des Domkapitels bis zum Margaretenklosterplätzchen aus.
Die Kapelle trug auf einem steilem Satteldach einen Glockenreiter. Dem nördlich anschließenden Klausurbau war im Winkel ein schmaler Südflügel angefügt, der einen Kreuzhof umschloß. Nördlich enthielt des Klostergelände einen ungefähr 620 qm großen Garten.
Im Jahre 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Das Gelände wurde von dem Kaufmann Peter Michels erworben und 1828 mit einem Lagerhaus bebaut und mit dem Eckhaus an der Rechtsschule vereinigt[1].
Schreinsbezirk
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 66-68: Das vormalige Kloster der h. Maria von Bethlehem, Jungfrauen dritter Regel des h. Franziscus in der Römergasse zu Köln
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Franziskanerinnenkloster S. Maria in Bethlehem. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 293-294