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Cellitinnenkloster Zederwald: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Gegründet wurde der Konvent Zederwald, nach einem Durchbruch durch die gegenüber gelegene Römermauer auch "zum Lisloch" genannt,
Gegründet wurde der Konvent Zederwald, nach einem Durchbruch durch die gegenüber gelegene Römermauer auch "zum Lisloch" genannt, 1302 durch Lufredus de Foro lignorum, der auf dem großen ehemaligen Hof „Zederwald“ einen Gruppe von Beginen einrichtete. Zu dieser Stiftung gehörte auch das westwärts gelegene Nachbarhaus des Hofes.  
1302 durch Lufredus de Foro lignorum, der auf dem großen ehemaligen Hof „Zederwald“ einen Gruppe von Beginen einrichtete.
Im Jahre 1303 schenkte Elisabeth, Witwe des Hermann Overstolz, dem Konvent einen weiteren Hofraum von ca. 300 qm mit Brunnen vom früheren Hofgut des Grafen Heinrich von Sayn. Diese Schenkungen erweiterte 1314 der Priester Johann vom Burggrafenhof, der später als Gründer galt und auch von drei anderen Kölner Konventen als solcher verehrt wurde.
Zu dieser Stiftung gehörte auch das westwärts gelegene Nachbarhaus des Hofes.  
 
Im Jahre 1303 schenkte Elisabeth, Witwe des Hermann Overstolz, dem Konvent einen weiteren Hofraum mit Brunnen (etwa 300 qm Grundfläche) vom früheren Hofgut des Grafen Heinrich von Sayn.
Nach alter Tradition war mit der geistlichen Aufsicht der zuständige Pfarrer von St. Paul betraut. Die Tätigkeiten der Konventmitglieder bestanden aus sozialer Fürsorge, Krankenbesuch und Krankenpflege, sowie im 16. Jahrhundert auch aus kirchlichen Handarbeiten. Durch Aufnahme armer Schwestern aus anderen Gruppen vergrößerte der Konvent seine Mitgliederzahl bis zum Jahre 1496 auf sechzehn Frauen, die größtenteils die Augustinerregel befolgten. Der Rat erlaubte 1496 zwar eine Erhöhung des Hauses, versuchte aber die Entstehung eines Klosters, den Bau einer Kapelle und eine Vergrößerung des Hauses zu verhindern.
Diese Schenkungen erweiterte 1314 der Priester Johann vom Burggrafenhof, der später als Gründer galt und auch von drei anderen Kölner Konventen als solcher verehrt wurde.
 
Nach alter Tradition war mit der geistlichen Aufsicht der zuständige Pfarrer von St. Paul betraut.
Dennoch nahm im Jahre 1502 nahm der Konvent Zederwald die reformierte Augustinerregel an und die Schwestern wurden Cellitinnen. Der Konvent ließ eine eigene Kapelle dem Hl. Augustinus weihen. 1540 erwarb man das benachbarte Vikariehaus von St. Margaretha und 1644-1645 wurde der Klosterbau instandgesetzt.  
Die Tätigkeiten der Konventmitglieder bestanden aus sozialer Fürsorge, Krankenbesuch und Krankenpflege, sowie im 16. Jahrhundert auch aus kirchlichen Handarbeiten.
 
Durch Aufnahme armer Schwestern aus anderen Gruppen vergrößerte der Konvent seine Mitgliederzahl bis zum Jahre 1496 auf sechzehn Frauen, die größtenteils die Augustinerregel befolgten.
Der Rat erlaubte 1496 zwar eine Erhöhung des Hauses, versuchte aber die Entstehung eines Klosters, den Bau einer Kapelle und eine Vergrößerung des Hauses zu verhindern.
Im Jahre 1502 nahm der Konvent Zederwald jedoch die reformierte Augustinerregel an und die Schwestern wurden Cellitinnen.
Der Konvent ließ eine eigene Kapelle dem Hl. Augustinus weihen. 1540 erwarb man das benachbarte Vikariehaus von S. Margaretha, 1644-1645 wurde der Klosterbau instandgesetzt.
und den übrigen beiden Schwestern die Vereinigung mit den Cellitinnen „Zur Zelle“ freigestellt, wohin sie dann auch übersiedelten. Aus diesem Jahr stammt auch die uns überlieferte Vermögensaufstellung der Gemeinschaft, die neben ihrem Kloster noch zwei weitere Häuser in der Stadt besaß, welche einen Wert von 6.600 Francs ausmachten. Neben Kapital- und Rentenforderungen in Höhe von 17.605 Francs, lagen aber auch 3.948 Francs Schulden vor, so dass man auf einen Gesamtkapitalwert von 20.257 Francs kam.
Die Auflösung des Konventes erfolgte 1802. Die verbliebenen beiden Schwestern wurden vom benachbarten Kloster "Zur Zelle" aufgenommen.  
Die Auflösung des Konventes erfolgte 1802. Die verbliebenen beiden Schwestern wurden vom benachbarten Kloster "Zur Zelle" aufgenommen.  
Die Kirche wurde abgebrochen, das übrige Gebäude wurde 1806 verkauft<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Zellitinnenkloster Zederwald''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 314-315</ref>.
Die Kirche wurde abgebrochen, das übrige Gebäude wurde 1806 verkauft<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Zellitinnenkloster Zederwald''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 314-315</ref>.
== Kreuterkarte ==
== Kreuterkarte ==
Das KCellitinnenkloster Zederwald ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 015.jpg|K 337-15 - Dominikaner]]
Das Cellitinnenkloster Zederwald ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 015.jpg|K 337-15 - Dominikaner]]


[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]

Version vom 20. April 2022, 18:43 Uhr

Lage des Klosters "Im Zederwald" (Nr. 33) nahe der Stiftskirche St. Andreas (Buchst. "E") im Reinhardtplan von 1752

Das Kloster Zederwald war ein 'Frauenkloster von Cellitinnen an der Komödienstraße (bis zum 19. Jahrhundert "Schmiergasse") im Kölner Stadtteil Altstadt-Nord. == Eckdaten zum Kloster im Zederwald

Patrozinium St. Augustinus
Orden/Stift Beginen // seit 1502 Cellitinnen
Gründung 1302
Aufhebung 1802

Geschichte

Gegründet wurde der Konvent Zederwald, nach einem Durchbruch durch die gegenüber gelegene Römermauer auch "zum Lisloch" genannt, 1302 durch Lufredus de Foro lignorum, der auf dem großen ehemaligen Hof „Zederwald“ einen Gruppe von Beginen einrichtete. Zu dieser Stiftung gehörte auch das westwärts gelegene Nachbarhaus des Hofes. Im Jahre 1303 schenkte Elisabeth, Witwe des Hermann Overstolz, dem Konvent einen weiteren Hofraum von ca. 300 qm mit Brunnen vom früheren Hofgut des Grafen Heinrich von Sayn. Diese Schenkungen erweiterte 1314 der Priester Johann vom Burggrafenhof, der später als Gründer galt und auch von drei anderen Kölner Konventen als solcher verehrt wurde.

Nach alter Tradition war mit der geistlichen Aufsicht der zuständige Pfarrer von St. Paul betraut. Die Tätigkeiten der Konventmitglieder bestanden aus sozialer Fürsorge, Krankenbesuch und Krankenpflege, sowie im 16. Jahrhundert auch aus kirchlichen Handarbeiten. Durch Aufnahme armer Schwestern aus anderen Gruppen vergrößerte der Konvent seine Mitgliederzahl bis zum Jahre 1496 auf sechzehn Frauen, die größtenteils die Augustinerregel befolgten. Der Rat erlaubte 1496 zwar eine Erhöhung des Hauses, versuchte aber die Entstehung eines Klosters, den Bau einer Kapelle und eine Vergrößerung des Hauses zu verhindern.

Dennoch nahm im Jahre 1502 nahm der Konvent Zederwald die reformierte Augustinerregel an und die Schwestern wurden Cellitinnen. Der Konvent ließ eine eigene Kapelle dem Hl. Augustinus weihen. 1540 erwarb man das benachbarte Vikariehaus von St. Margaretha und 1644-1645 wurde der Klosterbau instandgesetzt.

Die Auflösung des Konventes erfolgte 1802. Die verbliebenen beiden Schwestern wurden vom benachbarten Kloster "Zur Zelle" aufgenommen. Die Kirche wurde abgebrochen, das übrige Gebäude wurde 1806 verkauft[1].

Kreuterkarte

Das Cellitinnenkloster Zederwald ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-15 - Dominikaner

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IX Niederich

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Zellitinnenkloster Zederwald. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 314-315
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