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St. Gregorius im Elend: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Nachdem der '''Elendenfriedhof''' bei Sankt Johann Baptist im 17. Jahrhundert in den Privatbesitz der Kölner Juristen- und Gelehrtenfamilie von Groote kam, fand die Friedhofskapelle St. Michael Verwendung als Privatkirche. Sie wurde 1677 bis 1678 von Jakob Groote dem Jüngeren erweitert und erhielt als Nebenpatron den Papst Gregor den Großen. Die Privatkirche '''St. Gregorius im Elend''' der Familie de Groote wurde 1765-71 an dieser Stelle von den Brüdern Eberhard Anton de Groote, einem Kanonikus bei [[St. Gereon]], und Franz Jakob de Groote, damaliger [[Bürgermeister#Die_B.C3.BCrgermeister_von_1700_bis_1798|Bürgermeister]], errichtet.  
Nachdem der '''Elendenfriedhof''' bei Sankt Johann Baptist im 17. Jahrhundert in den Privatbesitz der Kölner Juristen- und Gelehrtenfamilie von Groote kam, fand die Friedhofskapelle St. Michael Verwendung als Privatkirche. Sie wurde 1677 bis 1678 von Jakob Groote dem Jüngeren erweitert und erhielt als Nebenpatron den Papst Gregor den Großen. Die Privatkirche '''St. Gregorius im Elend''' der Familie de Groote wurde 1765-71 an dieser Stelle von den Brüdern Eberhard Anton de Groote, einem Kanonikus bei [[St. Gereon]], und Franz Jakob de Groote, dem damaligen [[Bürgermeister#Die_B.C3.BCrgermeister_von_1700_bis_1798|Bürgermeister]], errichtet.  


Das heutige Gotteshaus ist eine Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bauwerks aus dem 18. Jahrhundert. Zwischen 1937 und 1939 wurde St. Gregorius im Elend umfassend restauriert, bevor die Kirche dann im Zweiten Weltkrieg durch einen Treffer beim „Peter-und-Paul-Bombenangriff“ am 29. Juni 1943 schwer zerstört wurde. Von der ursprünglichen Bausubstanz blieben lediglich die Außenmauern stehen, die beim Wiederaufbau in der Nachkriegszeit mit einbezogen wurden. Die Kirche konnte am 12. Februar 1967 wieder eingeweiht werden.<ref>[https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-56119-20121026-8 Privatkirche Sankt Gregorius auf dem Elendenfriedhof in Altstadt-Süd]  (kuladig.de)</ref>
Das heutige Gotteshaus ist eine Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bauwerks aus dem 18. Jahrhundert. Zwischen 1937 und 1939 wurde St. Gregorius im Elend umfassend restauriert, bevor die Kirche dann im Zweiten Weltkrieg durch einen Treffer beim „Peter-und-Paul-Bombenangriff“ am 29. Juni 1943 schwer zerstört wurde. Von der ursprünglichen Bausubstanz blieben lediglich die Außenmauern stehen, die beim Wiederaufbau in der Nachkriegszeit mit einbezogen wurden. Die Kirche konnte am 12. Februar 1967 wieder eingeweiht werden.<ref>[https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-56119-20121026-8 Privatkirche Sankt Gregorius auf dem Elendenfriedhof in Altstadt-Süd]  (kuladig.de)</ref>

Version vom 27. September 2022, 09:49 Uhr

St. Gregorius im Elend - Aquarell 1840
St. Gregorius im Elend
Brouillon-Karte 1828-019 © Historisches Archiv der Stadt Köln

St. Gregorius im Elend ist eine im neobarocken Stil gehaltene Kirche an der Straße An St. Katharinen im Stadtteil Altstadt-Süd. Das Gotteshaus ist eine Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bauwerks aus dem 18. Jahrhundert.

St. Gregorius im Elend - Lageplan OpenStreetMap

Geschichte

Nachdem der Elendenfriedhof bei Sankt Johann Baptist im 17. Jahrhundert in den Privatbesitz der Kölner Juristen- und Gelehrtenfamilie von Groote kam, fand die Friedhofskapelle St. Michael Verwendung als Privatkirche. Sie wurde 1677 bis 1678 von Jakob Groote dem Jüngeren erweitert und erhielt als Nebenpatron den Papst Gregor den Großen. Die Privatkirche St. Gregorius im Elend der Familie de Groote wurde 1765-71 an dieser Stelle von den Brüdern Eberhard Anton de Groote, einem Kanonikus bei St. Gereon, und Franz Jakob de Groote, dem damaligen Bürgermeister, errichtet.

Das heutige Gotteshaus ist eine Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bauwerks aus dem 18. Jahrhundert. Zwischen 1937 und 1939 wurde St. Gregorius im Elend umfassend restauriert, bevor die Kirche dann im Zweiten Weltkrieg durch einen Treffer beim „Peter-und-Paul-Bombenangriff“ am 29. Juni 1943 schwer zerstört wurde. Von der ursprünglichen Bausubstanz blieben lediglich die Außenmauern stehen, die beim Wiederaufbau in der Nachkriegszeit mit einbezogen wurden. Die Kirche konnte am 12. Februar 1967 wieder eingeweiht werden.[1]

Die Kölner Elendenfriedhöfe

Ein spätmittelalterliches Lied der Jakobspilger beginnt mit der Zeile „Wer das Elend bauen will ...”. Das Wort „Elend” kommt aus dem lateinischen von „alienus” (der andere). Die Redewendung „das Elend bauen” bedeutete daher nichts anderes als „in die Fremde gehen” und bezog sich zumeist auf Pilger, die ihr Zuhause verlassen haben, um weit entfernte Pilgerziele aufzusuchen. Nicht selten verunglückten Reisende tödlich, wurden erschlagen oder starben an Krankheiten. Überall in Europa entstanden zu ihrer Versorgung Elendenbruderschaften und Elendenherbergen.

In Köln, wo das Begräbniswesen an die zahlreichen kleinen Pfarreien der Stadtquartiere gebunden war, konnten Fremde nicht auf einem normalen Kirchhof beigesetzt werden. Daher hat es in der Stadt drei Elendenfriedhöfe gegeben. Der einzige, dessen Gelände heute noch im Stadtgrundriss erkennbar ist, befand sich östlich der Severinsstraße unweit der Kirche St. Johann Baptist. Im 14. Jahrhundert diente das Gelände noch als Lagerplatz für Holz und Baumaterialien, doch 1371 wird erstmals ein „cimiterium alienorum” (Friedhof der Fremden) genannt. Für 1528 ist die Fertigstellung der Friedhofskapelle St. Michael belegt. Im 16. Jahrhundert wurden für einige Jahre Angehörige des evangelischen Bekenntnisses beigesetzt, bis im Weyertal vor der Stadt der sogenannte Geusenfriedhof öffnete. Danach fanden hier Soldaten der reichsstädtischen Truppen, Vorgänger der „Roten Funken”, ihre letzte Ruhestätte. Das Gelände kam im 17. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Groote, welche die Friedhofskapelle als Privatkirche erneuerte.

Neben dieser bekanntesten Einrichtung bestanden noch zwei weitere: Ab 1372, ein Jahr nach dem Friedhof an St. Johann Baptist, ist ein Elendenkirchhof in der Nähe der Pilgerherberge Ipperwald auf dem Geländestreifen zwischen Zeughausstraße und Burgmauer belegt. Nördlich der Pfarrkirche St. Kolumba (heute Kunstmuseum des Erzbistums Köln) hat sich für 1410 und 1465 eine Begräbnisstätte für Fremde nachweisen lassen.[2]

Kreuterkarte

Das Elendskirche ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-105 - S. Severin

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

XIII S. Severin

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - Band 1, S. 235-248: Die Kirche zum Elend

Einzelnachweise

Weblinks

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