Klarissenkloster St. Clara: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Klarissenkloster St. Clara''' war ein Frauenkloster und stand an der heutigen ''[[Zeughausstraße/Haus-Nr._9|Zeughausstraße]]'' (angrenzend an die Straße ''"[[Am_Römerturm|Am Römerturm]]"'') im Stadtteil [[Altstadt-Nord]]. Das Kloster war eine Niederlassung der Klarissen, des so genannten „Zweiten Ordens des Hl. Franziskus“. Die Gemeinschaft der Klarissen gestaltet ihr Leben nach dem Beispiel des heiligen Franziskus von Assisi und der heiligen Klara von Assisi (1193–1253) in Armut. | |||
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|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloster-im-18-jahrhundert_612203#19/50.94087/6.94784 ''St. Clara'' - Lageplan OpenStreetMap] | |||
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== Eckdaten zu St. Clara == | |||
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|Patrozinium | |||
|St. Clara von Assisi | |||
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|Gründung | |||
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|Aufhebung | |||
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== Geschichte == | |||
Als Besitzer des Grundstücks, auf dem man das spätere Klarissenkloster errichtete, wurde bereits im Jahre 1220 der[[Bürgermeister#Die_Bürgermeister_von_1179_bis_1299| Kölner Bürgermeister Richolf Parfuse]] erwähnt. Später erwarben Graf Wilhelm von Jülich und seine Gattin Richardis das Anwesen von Parfuses Sohn Werner. Das Franziskanerinnenkloster wurde Ende des 13. Jahrhunderts von der Gräfin Richardis und ihren Söhnen Walram und Gerhard gestiftet. | |||
Die ersten Nonnen des Kölner Klarissenkonventes stammten aus dem Klarissenkloster der Stadt Neuss und waren dem Franziskanerorden unterstellt. Das Kloster wurde 1304 gegründet und der Bau der Klosteranlage begann im März 1306. Ein Neubau der Klosterkirche wurde nach 1340 begonnen und 1347 fertiggestellt und eingeweiht. In der Folgezeit erwarben die Klarissen weitere Grundstücke und erweiterten den Innenhof und die Weingärten. | |||
1802 wurde bei der Säkularisierung das Kloster aufgehoben und die Nonnen mussten binnen 10 Tagen ausziehen. 1808 verkaufte man das Gelände und betrieb dort bis 1809 eine Seiden- und Samtmanufaktur. Später zog hier vorübergehend eine Tabakfabrik ein und ab 1819 wurde das Areal zu Wohnzwecken benutzt. Teile des Klostergebäudes standen noch bis 1869. | |||
== Der Römerturm am Kloster St. Clara == | == Der Römerturm am Kloster St. Clara == | ||
Der Klosterbau grenzte an den heute noch vorhandenen [https://de.wikipedia.org/wiki/Römerturm_(Köln) Römerturm]. Dieser gehörte zum Klosterbereich und wurde deshalb auch Klarenturm genannt. Er wurde von den Nonnen als Kloake benutzt. | Der Klosterbau grenzte an den heute noch vorhandenen [https://de.wikipedia.org/wiki/Römerturm_(Köln) Römerturm]. Dieser gehörte zum Klosterbereich und wurde deshalb auch Klarenturm genannt. Er wurde von den Nonnen als Kloake benutzt. | ||
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Datei:Roemerturm Koeln2007.jpg|Römerturm auf der [[Zeughausstraße]] | |||
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== Der Klarenaltar im Kölner Dom == | == Der Klarenaltar im Kölner Dom == | ||
Der '''Klarenaltar''' oder '''Clarenaltar''' ist ein sechs Meter breiter gotischer Flügelaltar, der um 1350 in Köln geschaffen wurde. Er stand ursprünglich in St. Clara, der Kirche des 1802 säkularisierten Kölner Klarissenklosters, und befindet sich seit 1809 im Kölner Dom. | Der '''Klarenaltar''' (oder '''Clarenaltar''') ist ein sechs Meter breiter gotischer Flügelaltar, der um 1350 in Köln geschaffen wurde. Er stand ursprünglich in St. Clara, der Kirche des 1802 säkularisierten Kölner Klarissenklosters, und befindet sich seit 1809 im Kölner Dom. | ||
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Klarenaltar1.jpg|mini|Der geöffnete Klarenaltar im Kölner Dom | Klarenaltar1.jpg|mini|Der geöffnete Klarenaltar im Kölner Dom | ||
Dos_du_retable_des_clarisses.jpg|mini|Die Rückseite des Klarenaltars | Dos_du_retable_des_clarisses.jpg|mini|Die Rückseite des Klarenaltars im Kölner Dom | ||
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== Der noch bestehende Gewölbekeller == | == Der noch bestehende Gewölbekeller == | ||
Im Haus "[[Am Römerturm 3]]" existiert noch heute ein Gewölbekeller des Klosters St. Clara. | Im Haus "[[Am Römerturm 3]]" existiert noch heute ein Gewölbekeller des Klosters St. Clara, der so genannte "''Sancta-Clara-Keller''". | ||
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Am_Römerturm_3_(Köln)_Sancta_Clara_Keller1.JPG|mini|Gewölbekeller im Hause "Am Römerturm 3" | |||
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== Kreuterkarten == | |||
Das Kloster St. Clara ist auf den Kreuterkarten nicht verzeichnet. | |||
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | |||
== Schreinsbezirk == | |||
[[Schreinsbezirk VII S. Kolumba|VII S. Kolumba]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Clara"''' | |||
== Historisches Archiv der Stadt Köln == | |||
[http://historischesarchivkoeln.de:8080/actaproweb/archive.xhtml?id=Best++++00000062ufi&parent_id=#Best____00000062ufi Best. 235 Klara - 1304 - 1802] | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
*Paul Clemen ( | * Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Franziskanerinnenkloster S. Clara. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmälerder Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 278-288 | ||
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA177#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 177-178: ''Das St. Claren Frauenkloster, Franziskaner-Ordens oder die reformierten Clarissen''] | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Klarissenkloster_Sankt_Clara Klarissenkloster St. Clara] | * Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Klarissenkloster_Sankt_Clara Klarissenkloster St. Clara] | ||
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* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Klarenaltar Klarenaltar] | * Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Klarenaltar Klarenaltar] | ||
* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Am_Römerturm_3 Am Römerturm 3] | * Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Am_Römerturm_3 Am Römerturm 3] | ||
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[[Kategorie:Kloster]] | [[Kategorie:Kloster]] | ||
Aktuelle Version vom 10. Oktober 2022, 16:37 Uhr
Das Klarissenkloster St. Clara war ein Frauenkloster und stand an der heutigen Zeughausstraße (angrenzend an die Straße "Am Römerturm") im Stadtteil Altstadt-Nord. Das Kloster war eine Niederlassung der Klarissen, des so genannten „Zweiten Ordens des Hl. Franziskus“. Die Gemeinschaft der Klarissen gestaltet ihr Leben nach dem Beispiel des heiligen Franziskus von Assisi und der heiligen Klara von Assisi (1193–1253) in Armut.
St. Clara - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Clara
Patrozinium | St. Clara von Assisi |
Orden/Stift | Klarissen |
Gründung | 1304 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Als Besitzer des Grundstücks, auf dem man das spätere Klarissenkloster errichtete, wurde bereits im Jahre 1220 der Kölner Bürgermeister Richolf Parfuse erwähnt. Später erwarben Graf Wilhelm von Jülich und seine Gattin Richardis das Anwesen von Parfuses Sohn Werner. Das Franziskanerinnenkloster wurde Ende des 13. Jahrhunderts von der Gräfin Richardis und ihren Söhnen Walram und Gerhard gestiftet.
Die ersten Nonnen des Kölner Klarissenkonventes stammten aus dem Klarissenkloster der Stadt Neuss und waren dem Franziskanerorden unterstellt. Das Kloster wurde 1304 gegründet und der Bau der Klosteranlage begann im März 1306. Ein Neubau der Klosterkirche wurde nach 1340 begonnen und 1347 fertiggestellt und eingeweiht. In der Folgezeit erwarben die Klarissen weitere Grundstücke und erweiterten den Innenhof und die Weingärten.
1802 wurde bei der Säkularisierung das Kloster aufgehoben und die Nonnen mussten binnen 10 Tagen ausziehen. 1808 verkaufte man das Gelände und betrieb dort bis 1809 eine Seiden- und Samtmanufaktur. Später zog hier vorübergehend eine Tabakfabrik ein und ab 1819 wurde das Areal zu Wohnzwecken benutzt. Teile des Klostergebäudes standen noch bis 1869.
Der Römerturm am Kloster St. Clara
Der Klosterbau grenzte an den heute noch vorhandenen Römerturm. Dieser gehörte zum Klosterbereich und wurde deshalb auch Klarenturm genannt. Er wurde von den Nonnen als Kloake benutzt.
Römerturm auf der Zeughausstraße
Der Klarenaltar im Kölner Dom
Der Klarenaltar (oder Clarenaltar) ist ein sechs Meter breiter gotischer Flügelaltar, der um 1350 in Köln geschaffen wurde. Er stand ursprünglich in St. Clara, der Kirche des 1802 säkularisierten Kölner Klarissenklosters, und befindet sich seit 1809 im Kölner Dom.
Der noch bestehende Gewölbekeller
Im Haus "Am Römerturm 3" existiert noch heute ein Gewölbekeller des Klosters St. Clara, der so genannte "Sancta-Clara-Keller".
Kreuterkarten
Das Kloster St. Clara ist auf den Kreuterkarten nicht verzeichnet.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
VII S. Kolumba - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Clara"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Literatur
- Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Franziskanerinnenkloster S. Clara. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmälerder Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 278-288
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 177-178: Das St. Claren Frauenkloster, Franziskaner-Ordens oder die reformierten Clarissen
Weblinks
- Wikipedia: Klarissenkloster St. Clara
- Wikipedia: Römerturm
- Wikipedia: Klarenaltar
- Wikipedia: Am Römerturm 3