Altes Köln

Franziskanerinnenkloster St. Maria in Bethlehem: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Altes Köln
Wechseln zu:Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(9 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''St. Maria in Bethlehem''' war ein Kloster von '''Franziskanerinnen''' in der [[Reimersgasse/Haus-Nr._4|ehemaligen Reimersgasse, später (ehemalige) Römergasse (aber nicht identisch mit der heutigen Römergasse)]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]].
[[Datei:RömergasseEhemaligeReimersgasse-VonDerBurgmauerBisZurRechtschule-um1900.jpg|mini|400px|Ehemalige Römergasse (vor dem 19. Jhdt. "Reimersgasse") - von der Burgmauer bis zur Rechtschule - um 1900]]
'''St. Maria in Bethlehem''' war ein Kloster von '''Franziskanerinnen''' in der [[Reimersgasse/Haus-Nr._4|ehemaligen Reimersgasse]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]].
{| class="wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloster-im-18-jahrhundert_612203#19/50.94080/6.95467 ''St. Maria Bethlehem'' - Lageplan OpenStreetMap]
|-
|}
== Eckdaten zu St. Maria in Bethlehem ==
== Eckdaten zu St. Maria in Bethlehem ==
{| class="wikitable" style=background-color:#eeeeee;
{| class="wikitable" style=background-color:#eeeeee;
Zeile 15: Zeile 20:
|}
|}
== Geschichte ==
== Geschichte ==
In der [[Reimersgasse/Haus-Nr. 4|Reimersgasse 4]] bestand eine Stiftung des Wasmudus und der Mechtildis zur unentgeltlichen Aufnahme und Verpflegung armer Leute nach jeweiliger Bestimmung der Äbtissin des Klosters Mariengarten.
Vor der Gründung des Konvents bestand in der [[Reimersgasse]] eine Stiftung des Wasmudus und der Mechtildis von 1264 zur kostenlosen Aufnahme und Verpflegung armer Leute. Nachdem der Konvent am 21. März 1430 die Tertiarierregel angenommen hatte, vergrößerte er seinen Besitz und seine Einnahmen durch Erbzinsen aus Häusern und anderen Grundstücken sowie aus städtischen Renten. Von dem nach Osten angrenzenden Margaretenhospital erwarb der Konvent einen größeren Teil des Gartenlandes. Im Jahre 1477 wurde der südlich angrenzende Wolframkonvent als Pfortenhaus und Hospiz einbezogen.
Erzbischof Hermann erlaubte 1481 die strengeren Klosterformen mit Schleier und strenger Klausur. Im Jahre 1483 wurde eine neue Kapelle mit Friedhof geweiht und am 8. Juli desselben Jahres wurde 28 Schwestern der Schleier erteilt und dem Kloster der Name '''"Beatae Mariae Virginis in Bethlehem"''' gegeben. An den Klosterbauten wurde noch 1536 gearbeitet, eine Erweiterung der Kapelle ließ der Rat jedoch vorerst nicht zu. Im Jahre 1643 wurde im Kloster die reformierte Regel des Hl. Franziskus eingeführt und eine neue Kirche wurde im Jahre 1654 fertiggestellt. Der Klausurumbau wurde laut einer Inschrift an der Klosterpforte 1660 beendet. Ein neues Dormitorium wurde 1708 gebaut. Das Kloster dehnte sich 1679 durch Ankauf eines Hauses des Domkapitels bis zum Margaretenklosterplätzchen aus.


Im 15. und 16. Jh. wurde das Kloster erweitert.
Die Kapelle trug auf einem steilem Satteldach einen Glockenreiter. Dem nördlich anschließenden Klausurbau war im Winkel ein schmaler Südflügel angefügt, der einen Kreuzhof umschloß. Nördlich enthielt des Klostergelände einen ungefähr 620 qm großen Garten.
1643 wurde im Kloster die reformierte Regel des h. Franciscus eingeführt.  


Die Kirche wurde im Jahre 1654 vollendet, ein Umbau wurde 1660 fertig geworden.
Im Jahre 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Das Gelände wurde von dem Kaufmann Peter Michels erworben und 1828 mit einem Lagerhaus bebaut und mit dem Eckhaus an der Rechtsschule vereinigt<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Franziskanerinnenkloster S. Maria in Bethlehem''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 293-294</ref>.
Das Kloster dehnte sich 1679 durch Ankauf eines Hauses des Domkapitels bis zum Margaretenklosterplätzchen aus.
== Kreuterkarte ==
Das Kloster St. Maria in Bethlehem ist auf den Kreuterkarten nicht explizit verzeichnet.<br>
Eine Einmündung zur Römergasse (''"Reinbachsgaß"'') zwischen den Häusern 22 und 24 "An der Rechtschule" (''"Vogelogasse"'') ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 073.jpg|K 337-73 - K 337-73 - Rechtschule, an der]]


1802 wurde das Kloster aufgehoben. Das Gelände wurde von Kaufmann Peter Michels erworben und 1828 mit einem Lagerhaus bebaut und mit dem Eckhaus an der Rechtsschule vereinigt<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Franziskanerinnenkloster S. Maria in Bethlehem''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 293-294</ref>.
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
== Schreinsbezirk ==
== Schreinsbezirk ==
[[Schreinsbezirk_VII_S._Kolumba|VII S. Kolumba]]
[[Schreinsbezirk_VII_S._Kolumba|VII S. Kolumba]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Maria Bethlehem"'''
 
== Historisches Archiv der Stadt Köln ==
[http://historischesarchivkoeln.de:8080/actaproweb/archive.xhtml?id=Best++++00000071ufi&parent_id=#Best____00000071ufi Best. 246 Maria in Bethlehem - 1369 - 1802]
== Literatur ==
== Literatur ==
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA66#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 66-68: ''Das vormalige Kloster der h. Maria von Bethlehem, Jungfrauen dritter Regel des h. Franziscus in der Römergasse zu Köln'']
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA66#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 66-68: ''Das vormalige Kloster der h. Maria von Bethlehem, Jungfrauen dritter Regel des h. Franziscus in der Römergasse zu Köln'']

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2022, 17:54 Uhr

Ehemalige Römergasse (vor dem 19. Jhdt. "Reimersgasse") - von der Burgmauer bis zur Rechtschule - um 1900

St. Maria in Bethlehem war ein Kloster von Franziskanerinnen in der ehemaligen Reimersgasse im Stadtteil Altstadt-Nord.

St. Maria Bethlehem - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Maria in Bethlehem

Patrozinium St. Maria
Orden/Stift Beginen // ab 1430 Franziskanerterziarinnen // ab 1479/83 Klarissen
Gründung vor 1430
Aufhebung 1802

Geschichte

Vor der Gründung des Konvents bestand in der Reimersgasse eine Stiftung des Wasmudus und der Mechtildis von 1264 zur kostenlosen Aufnahme und Verpflegung armer Leute. Nachdem der Konvent am 21. März 1430 die Tertiarierregel angenommen hatte, vergrößerte er seinen Besitz und seine Einnahmen durch Erbzinsen aus Häusern und anderen Grundstücken sowie aus städtischen Renten. Von dem nach Osten angrenzenden Margaretenhospital erwarb der Konvent einen größeren Teil des Gartenlandes. Im Jahre 1477 wurde der südlich angrenzende Wolframkonvent als Pfortenhaus und Hospiz einbezogen.

Erzbischof Hermann erlaubte 1481 die strengeren Klosterformen mit Schleier und strenger Klausur. Im Jahre 1483 wurde eine neue Kapelle mit Friedhof geweiht und am 8. Juli desselben Jahres wurde 28 Schwestern der Schleier erteilt und dem Kloster der Name "Beatae Mariae Virginis in Bethlehem" gegeben. An den Klosterbauten wurde noch 1536 gearbeitet, eine Erweiterung der Kapelle ließ der Rat jedoch vorerst nicht zu. Im Jahre 1643 wurde im Kloster die reformierte Regel des Hl. Franziskus eingeführt und eine neue Kirche wurde im Jahre 1654 fertiggestellt. Der Klausurumbau wurde laut einer Inschrift an der Klosterpforte 1660 beendet. Ein neues Dormitorium wurde 1708 gebaut. Das Kloster dehnte sich 1679 durch Ankauf eines Hauses des Domkapitels bis zum Margaretenklosterplätzchen aus.

Die Kapelle trug auf einem steilem Satteldach einen Glockenreiter. Dem nördlich anschließenden Klausurbau war im Winkel ein schmaler Südflügel angefügt, der einen Kreuzhof umschloß. Nördlich enthielt des Klostergelände einen ungefähr 620 qm großen Garten.

Im Jahre 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Das Gelände wurde von dem Kaufmann Peter Michels erworben und 1828 mit einem Lagerhaus bebaut und mit dem Eckhaus an der Rechtsschule vereinigt[1].

Kreuterkarte

Das Kloster St. Maria in Bethlehem ist auf den Kreuterkarten nicht explizit verzeichnet.
Eine Einmündung zur Römergasse ("Reinbachsgaß") zwischen den Häusern 22 und 24 "An der Rechtschule" ("Vogelogasse") ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-73 - K 337-73 - Rechtschule, an der

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

VII S. Kolumba - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Maria Bethlehem"

Historisches Archiv der Stadt Köln

Best. 246 Maria in Bethlehem - 1369 - 1802

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Franziskanerinnenkloster S. Maria in Bethlehem. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 293-294
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Altes Köln. Durch die Nutzung von Altes Köln erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.