St. Matthias- und Viktorskapelle: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''St. Matthias- und Viktorkapelle''' lag an der [[Marzellenstraße/Haus-Nr._12|Marzellenstraße]] im Stadtteil [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Nord]]. Die Kapelle des Domstifts, die auch als '''''"St. Matthäus-Kapelle"''''' bezeichnet wurde (Matthias und Matthäus sind verschiedene Varianten desselben Namens), führte auch den Namen '''''"der alte Dom"'''''. | |||
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== Eckdaten zur Matthias- und Viktorkapelle == | |||
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|'''Ersterwähnung'''||1170/78 | |||
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|'''Aufhebung'''||1802 | |||
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|'''Funktion'''||Kapelle | |||
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|'''Standort'''||Marzellenstraße 12 | |||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
'' | Zuerst bezeugt ist die '''Kapelle St. Victor''' um 1170/78 in Schreinsurkunden als '''„der alte Dom“'''. Diese Bezeichnung, die auf ein hohes Alter der Kapelle schließen lässt, wiederholt sich in Schriften der Jahre 1228, 1338 und 1362. Mit dem Dienst in der Kapelle St. Victor war von alters her ein Domvikar betraut. Die Kapelle wurde 1497 erneuert und 1499 zu Ehren der Hll. Maria, Matthias, Viktor und Gereon geweiht.'' | ||
'' | Im Jahre 1573 wurde eine Instandsetzung der Kaplanei durch das Domstift vorgenommen, wobei die Seitenmauern der Kapelle erneuert und die beiden darin angebrachten Fenster vergittert wurden. Damals hieß sie '''Matthiaskapelle'''. Der damalige Baubestand war ein Saalbau von bescheidener Abmessung (etwa 6 x12 m), durch zwei Seitenfenster auf jeder Seite erhellt, mit dem Haupteingang im westlichen Straßengiebel. Vor dem Altarraum lag ostwärts ein zweistöckiger Anbau mit Sakristei. Auf dem durchgehenden First des Satteldaches saß ein kleiner Glockenreiter mit schlankem Helm. In einer Aufstellung der 24 vorhandenen Domvikariate befindet sich auch die Vikariatskapelle "SS. Mathiae et Victoris" verzeichnet. Das Vikariat verfügte über zwei Häuser, von denen eins als Wohnung des Rektors diente. | ||
Als im Jahre 1802 das Domstift im Zuge der Säkularisierung aufgehoben wurde, schloss man auch die Kapelle St. Matthias und Viktor. Bald darauf wurde sie vom französischen Domänenamt verkauft<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''"S. Victorkapelle"''. In: Paul Clemen (Hg.): ''"Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz"''. Bd. 7, III. Abt. (Ergänzungsband), Düsseldorf 1937, S. 354-355</ref>. | |||
== Kreuterkarte == | == Kreuterkarte == | ||
Die Kapelle ist unter dem Namen ''"Mathäuskapelle"'' zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 106.jpg|K 337-106 - Marzellenstrasse]]. | Die Kapelle ist unter dem Namen ''"Mathäuskapelle"'' zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 106.jpg|K 337-106 - Marzellenstrasse]]. | ||
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | [[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | ||
== Schreinsbezirk == | == Schreinsbezirk == | ||
[[Schreinsbezirk_IX_Niederich|IX Niederich]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Victor (alter Dom)"''' | [[Schreinsbezirk_IX_Niederich|IX Niederich]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Victor (alter Dom)"''' | ||
== Literatur == | |||
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA1#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 1-4: ''Der erste Dom''] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references/> |
Aktuelle Version vom 28. Oktober 2022, 14:50 Uhr
Die St. Matthias- und Viktorkapelle lag an der Marzellenstraße im Stadtteil Altstadt-Nord. Die Kapelle des Domstifts, die auch als "St. Matthäus-Kapelle" bezeichnet wurde (Matthias und Matthäus sind verschiedene Varianten desselben Namens), führte auch den Namen "der alte Dom".
St. Matthias- und Viktorskapelle - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zur Matthias- und Viktorkapelle
Ersterwähnung | 1170/78 |
Aufhebung | 1802 |
Funktion | Kapelle |
Standort | Marzellenstraße 12 |
Geschichte
Zuerst bezeugt ist die Kapelle St. Victor um 1170/78 in Schreinsurkunden als „der alte Dom“. Diese Bezeichnung, die auf ein hohes Alter der Kapelle schließen lässt, wiederholt sich in Schriften der Jahre 1228, 1338 und 1362. Mit dem Dienst in der Kapelle St. Victor war von alters her ein Domvikar betraut. Die Kapelle wurde 1497 erneuert und 1499 zu Ehren der Hll. Maria, Matthias, Viktor und Gereon geweiht.
Im Jahre 1573 wurde eine Instandsetzung der Kaplanei durch das Domstift vorgenommen, wobei die Seitenmauern der Kapelle erneuert und die beiden darin angebrachten Fenster vergittert wurden. Damals hieß sie Matthiaskapelle. Der damalige Baubestand war ein Saalbau von bescheidener Abmessung (etwa 6 x12 m), durch zwei Seitenfenster auf jeder Seite erhellt, mit dem Haupteingang im westlichen Straßengiebel. Vor dem Altarraum lag ostwärts ein zweistöckiger Anbau mit Sakristei. Auf dem durchgehenden First des Satteldaches saß ein kleiner Glockenreiter mit schlankem Helm. In einer Aufstellung der 24 vorhandenen Domvikariate befindet sich auch die Vikariatskapelle "SS. Mathiae et Victoris" verzeichnet. Das Vikariat verfügte über zwei Häuser, von denen eins als Wohnung des Rektors diente.
Als im Jahre 1802 das Domstift im Zuge der Säkularisierung aufgehoben wurde, schloss man auch die Kapelle St. Matthias und Viktor. Bald darauf wurde sie vom französischen Domänenamt verkauft[1].
Kreuterkarte
Die Kapelle ist unter dem Namen "Mathäuskapelle" zu finden in der Kreuterkarte K 337-106 - Marzellenstrasse.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Victor (alter Dom)"
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - Band 1, S. 1-4: Der erste Dom
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): "S. Victorkapelle". In: Paul Clemen (Hg.): "Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz". Bd. 7, III. Abt. (Ergänzungsband), Düsseldorf 1937, S. 354-355