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Altes Köln

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[[Datei:Rba_720035-Neptunbad-Fritz_Zapp-1910.jpg|mini|Das Neptunbad um 1910, Fritz Zapp, RBA_720035]]
 
1888 wurde Ehrenfeld eingemeindet. Die gestiegene Einwohnerzahl erforderte auch hier eine Badegelegenheit.
 
1888 wurde Ehrenfeld eingemeindet. Die gestiegene Einwohnerzahl erforderte auch hier eine Badegelegenheit.
 
Am 10. April 1912 öffnete das Neptunbad am heutigen [[Neptunplatz]], ein im Jugendstil konzipierter Pracht- und Zweckbau zugleich.
 
Am 10. April 1912 öffnete das Neptunbad am heutigen [[Neptunplatz]], ein im Jugendstil konzipierter Pracht- und Zweckbau zugleich.

Version vom 14. Februar 2023, 01:04 Uhr

Konstruktionsskizze zur Genehmigung eines Badeschiffes
Werbungsanzeige zur Eröffnung für ein Badeschiff, 11.Sept. 1823
Auflistung im Adressbuch Köln 1862

Die römische Badekultur

In der Römerzeit wussten die Kölner die römische Badekultur sehr zu schätzen. Wer etwas auf sich hielt, hielt sich regelmäßig in den Thermen und Badehäusern auf.

Die Mikwe in Köln

Vom Badezuber zu den Badehäusern

Auch im Mittelalter pflegte man die Körperreinigung beim Besuch in den Badehäusern. Das gemeine Volk benutzte die sonntägliche Badezuber - eine hölzerne Wanne, die natürlich in der Küche stand, weil dort dann auch gleich Wasser auf dem Küchenherd heiß gemacht werden konnte.

Badeschiffe im Rhein

In den heißen Sommermonaten zog es dann aber auch viele Einwohner in freie Gewässer. In Köln besuchte man das Rheinufer. Hier blieben dann aber natürlich die Körperteile bedeckt und es fehlte an einer gründlichen Reinigung. So entwickelten erste findige Unternehmer, sich an einer öffentlichen Badeanstalt zu versuchen. Der Clou dabei war nun, dass man eine Wanne in einem Schiff einbaute und darum auch gleich Kabinen als Umkleidekabinen einbaute. Ein erstes Badeschiff dieser Art wurde 1761 in Paris zu Wasser gebracht. In Köln gab es einen ersten Genehmigungsantrag im Jahr 1823 (siehe Skizze rechts).

Am 11. September 1823 konnte man folgende Meldung im Kölnischen Anzeiger lesen:
Warme und kalte Rheinbäder
Das zu obigem Zwecke neu errichtete große Badeschiff wird heute eröffnet werden. Der Eingang zu demselben ist von der Rheinbrücke herab, und der Preis für jedes Bad zehn Silbergroschen.[1]
Der Unternehmer des Badeschiffs heißt Reimbold. Samstags ist sein Schiff beheizt, ein Abonnement mit 15 Billets, die auch weitergegeben werden dürfen, kostet vier Taler.

Die Badeschiffe wurden von den immerhin 60.000 Einwohnern gut angenommen. Im Kölner Stadtplan von 1909 sieht man 9 fest verankerte Badeschiffe links und rechts des Rheins.

Städtische Badeanstalten im 19. Jahrhundert

Private Badezimmer waren um die Jahrhundertwende nicht die Regel. So musste sich die Stadtverwaltung darum kümmern, öffentliche Möglichkeiten für die Körperpflege zu ermöglichen. Auch aus ärztlicher wurde dies empfohlen.

Hohenstaufenbad

1885 wurde in Köln das erste Hallenschwimmbad am Hohenstaufenring eröffnet.

Neptunbad

Das Neptunbad um 1910, Fritz Zapp, RBA_720035

1888 wurde Ehrenfeld eingemeindet. Die gestiegene Einwohnerzahl erforderte auch hier eine Badegelegenheit. Am 10. April 1912 öffnete das Neptunbad am heutigen Neptunplatz, ein im Jugendstil konzipierter Pracht- und Zweckbau zugleich. Ein Schwimmbad von 21 mal 9,50 Metern sowie 30 Wannenbädern, 25 Brausebädern, ein römisch-irisches Bad mit 20 Ruhebetten, Massageeinrichtungen und anderes mehr.

Im Juni 1912 stürzte die Betondecke ein und erschlug einen 16jährigen Schüler. Zwischen den Weltkriegen nur noch wenig genutzt, wurde es wegen ausbleibender Investitionen 1979 unter Denkmalschutz gestellt und 1994 schließlich stillgelegt. Als die wertvolle Innenausstattung alt genug war, um durch den historischen Wert auch für Investoren interessant zu werden, konnte das Neptunbad 2002 wieder eröffnet werden. Vielfältige Fitness- und Spa-Angebote stehen heute im Jugendstil-Ambiente zur Verfügung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kölnische Zeitung v. 11.9.1823 [1]