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Geusenfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Geusenfriedhof (24).jpg|mini|Geusenfriedhof]]
== Eckdaten ==
* Kerpener Straße
* ?? Grabstätten
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Im Jahre 1576 wurde er angelegt und sollte bis 1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestantinnen und Protestanten sein. Er ist damit die älteste evangelische Begräbnisstätte des Rheinlands.
Im Jahre 1576 wurde er angelegt und sollte bis 1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestantinnen und Protestanten sein. Er ist damit die älteste evangelische Begräbnisstätte des Rheinlands.
Der Name ist vom französischen Wort für "gueux" , welches Bettler bedeutet, abgeleitet. So wurden die überwiegend aus den Niederlanden geflüchteten Protestanten als "Geusen" bezeichnet.
Der Name ist vom französischen Wort für "gueux" , welches Bettler bedeutet, abgeleitet. So wurden die überwiegend aus den Niederlanden geflüchteten Protestanten als "Geusen" bezeichnet.
Im 16. Jahrhundert lag dieser Friedhof weit vor den Stadttoren. Und das musste er auch, denn hier wurden nur „unkatholische“ Menschen bestattet. Innerhalb der Stadtmauern ging die katholische Kirche mit aller Härte gegen die „Falschgesinnten“, also die Protestanten, vor. Wer nicht am katholischen Gottesdienst teilnahm oder an den kirchlichen Feiertagen keinen Blumenschmuck bereitstellte, riskierte die Haft oder wurde gleich aus dem „Hillige Kölle“ verwiesen. Die in Köln ansässigen Protestanten konnten daher ihren Glauben nur im Verborgenen praktizieren. So waren auch Beerdigungen von Protestanten auf den städtischen Friedhöfen schlichtweg verboten.
Im 16. Jahrhundert lag dieser Friedhof weit vor den Stadttoren. Und das musste er auch, denn hier wurden nur „unkatholische“ Menschen bestattet. Innerhalb der Stadtmauern ging die katholische Kirche mit aller Härte gegen die „Falschgesinnten“, also die Protestanten, vor. Wer nicht am katholischen Gottesdienst teilnahm oder an den kirchlichen Feiertagen keinen Blumenschmuck bereitstellte, riskierte die Haft oder wurde gleich aus dem „Hillige Kölle“ verwiesen. Die in Köln ansässigen Protestanten konnten daher ihren Glauben nur im Verborgenen praktizieren. So waren auch Beerdigungen von Protestanten auf den städtischen Friedhöfen schlichtweg verboten.
Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet die katholische Adlige Ursula von Gohr zu Kaldenbroek im Jahr 1576 ein Stück Land zur Anlage eines Friedhofs für die Protestanten stiftete. Die erste Beerdigung fand dort im Jahr 1584 statt. Und bis weit in das 19. Jahrhundert war dieser Friedhof die einzige mögliche Begräbnisstätte für Protestanten in Köln. Erst die Liberalisierung der Religion durch die französischen Besatzer führte 1829 dazu, dass auch Protestanten auf dem Friedhof Melaten bestattet werden durften. Auf dem Geusenfriedhof wurde 1875 die letzte Bestattung durchgeführt. Und danach geriet diese Fläche in Vergessenheit – bis 1981. Der Friedhof wurde unter Denkmalschutz gestellt und die evangelische Gemeinde hat sich der verwilderten Fläche angenommen, Grabsteine wieder aufgerichtet und die Wege wieder hergestellt. Für dieses Engagement bekam stellvertretend für das ganze Team Elke Bendixen den 2005 den Ehrenamtspreis der Stadt Köln.
 
Öffnungszeiten: April – September: 9 -19 Uhr Oktober: 10-17 Uhr November-März: geschlossen ACHTUNG:  Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen: 10-17 Uhr
Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet die katholische Adlige Ursula von Gohr zu Kaldenbroek im Jahr 1576 ein Stück Land zur Anlage eines Friedhofs für die Protestanten stiftete. Die erste Beerdigung fand dort im Jahr 1584 statt. Und bis weit in das 19. Jahrhundert war dieser Friedhof die einzige mögliche Begräbnisstätte für Protestanten in Köln. Erst die Liberalisierung der Religion durch die französischen Besatzer führte 1829 dazu, dass auch Protestanten auf dem Friedhof [[Melaten]] bestattet werden durften. Auf dem Geusenfriedhof wurde 1875 die letzte Bestattung durchgeführt. Und danach geriet diese Fläche in Vergessenheit – bis 1981. Der Friedhof wurde unter Denkmalschutz gestellt und die evangelische Gemeinde hat sich der verwilderten Fläche angenommen, Grabsteine wieder aufgerichtet und die Wege wieder hergestellt. Für dieses Engagement bekam stellvertretend für das ganze Team Elke Bendixen den 2005 den Ehrenamtspreis der Stadt Köln<ref>https://www.koeln-lotse.de/2018/04/15/der-geusenfriedhof/</ref>.
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Öffnungszeiten:
April – September: 9 -19 Uhr
Oktober: 10-17 Uhr
November-März: geschlossen
ACHTUNG:  Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen: 10-17 Uhr
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Weblinks ==
* https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-333697
 
[[Kategorie:Geoobjekt]]
[[Kategorie:Friedhof]]

Aktuelle Version vom 18. August 2022, 17:21 Uhr

Geusenfriedhof

Eckdaten

  • Kerpener Straße
  • ?? Grabstätten
Friedhof Kalk - Lageplan OpenStreetMap

Im Jahre 1576 wurde er angelegt und sollte bis 1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestantinnen und Protestanten sein. Er ist damit die älteste evangelische Begräbnisstätte des Rheinlands.

Der Name ist vom französischen Wort für "gueux" , welches Bettler bedeutet, abgeleitet. So wurden die überwiegend aus den Niederlanden geflüchteten Protestanten als "Geusen" bezeichnet. Im 16. Jahrhundert lag dieser Friedhof weit vor den Stadttoren. Und das musste er auch, denn hier wurden nur „unkatholische“ Menschen bestattet. Innerhalb der Stadtmauern ging die katholische Kirche mit aller Härte gegen die „Falschgesinnten“, also die Protestanten, vor. Wer nicht am katholischen Gottesdienst teilnahm oder an den kirchlichen Feiertagen keinen Blumenschmuck bereitstellte, riskierte die Haft oder wurde gleich aus dem „Hillige Kölle“ verwiesen. Die in Köln ansässigen Protestanten konnten daher ihren Glauben nur im Verborgenen praktizieren. So waren auch Beerdigungen von Protestanten auf den städtischen Friedhöfen schlichtweg verboten.

Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet die katholische Adlige Ursula von Gohr zu Kaldenbroek im Jahr 1576 ein Stück Land zur Anlage eines Friedhofs für die Protestanten stiftete. Die erste Beerdigung fand dort im Jahr 1584 statt. Und bis weit in das 19. Jahrhundert war dieser Friedhof die einzige mögliche Begräbnisstätte für Protestanten in Köln. Erst die Liberalisierung der Religion durch die französischen Besatzer führte 1829 dazu, dass auch Protestanten auf dem Friedhof Melaten bestattet werden durften. Auf dem Geusenfriedhof wurde 1875 die letzte Bestattung durchgeführt. Und danach geriet diese Fläche in Vergessenheit – bis 1981. Der Friedhof wurde unter Denkmalschutz gestellt und die evangelische Gemeinde hat sich der verwilderten Fläche angenommen, Grabsteine wieder aufgerichtet und die Wege wieder hergestellt. Für dieses Engagement bekam stellvertretend für das ganze Team Elke Bendixen den 2005 den Ehrenamtspreis der Stadt Köln[1].


Öffnungszeiten: April – September: 9 -19 Uhr Oktober: 10-17 Uhr November-März: geschlossen ACHTUNG: Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen: 10-17 Uhr

Einzelnachweise

Weblinks

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