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Klarissenkloster zu den Hl. Schutzengeln: Unterschied zwischen den Versionen

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Frauenkloster der Klarissen an der Schildergasse
[[Datei:Lageplan-HlSchutzengel-Arntz-1929.jpg|mini|400px|Lageplan des Klosters zu den Schutzengeln, Arntz, 1929]]
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Das '''Kloster zu den Hl. Schutzengeln''' war ein Frauenkloster der '''Klarissen''' und lag an der [[Schildergasse/Haus-Nr._122|Schildergasse]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]].
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|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloster-im-18-jahrhundert_612203#19/50.93635/6.94975 ''Klarissen Zu d. hl. Schutzengeln'' - Lageplan OpenStreetMap]
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|}
== Eckdaten zum Klarissenkloster zu den Hl. Schutzengeln ==
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|Patrozinium
|Hl. Schutzengel
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|Orden/Stift
|Klarissen
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|Gründung
|1578 // 1631-1640
|-
|Aufhebung
|1798
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== Geschichte ==
Zu Beginn des Achtzigjährigen Krieges (1568-1648), der mit der Unabhängigkeit der Niederlande endete, wurde die Stadt Den Briel (heute "Brielle") an der Mündung der Maas 1572 von Freiheitskämpfern als erste niederländische Stadt überhaupt erobert. Aus dieser Stadt kamen im Jahre 1573 geflüchtete '''Klarissenschwestern''' nach Köln und zogen zunächst von 1578 bis 1582 ins Spinnhaus auf der Friesenstraße und später in die Machabäerstraße. im Jahre 1599 wurde ihnen das Haus „zum großen Spiegel“ am Filzengraben 1599 vermacht, das sie am 10. Oktober 1601 bezogen. Um für Kloster und Kirche ausreichenden Raum zu gewinnen, erwarben sie das westlich anstoßende Grundstück, das bisher im Besitz des Klosters Himmerod gewesen war. Die 1613 vollendete Kirche wurde der Hl. Lucia geweiht.
 
Da das Klosteranwesen schon bald dem starken Andrang der Klarissen nicht mehr genügte, erwarb der Konvent 1631 ein größeres, am Neumarkt und der Kovergasse (heute Kreuzgasse) gelegenes Gelände. Der Grundstein für das neue Kloster wurde im Jahre 1637 gelegt. Die Schwestern bezogen im Jahre 1640 das Gebäude. Die neue Kirche, die aber anscheinend 1645 noch nicht vollendet war, wurde den '''Hl. Schutzengeln''' geweiht. Am 18. Juni 1657 wurde der Grundstein zu einem neuen Kirchenbau gelegt.
 
Das Grundstück maß an der Schildergasse ungefähr 50m, an der Kovergasse (Kreuzgasse) 130m und enthielt noch ein Gartengelände von 50x40m. Die Klosterkirche war als einschiffige, ungefähr 7m breite und 25m lange Halle angelegt. Westlich der Kirche waren um den ersten Klosterhof hufeisenförmig drei Wohnflügel gruppiert. Ein zweiter, größerer nördlicher Hof wurde durch drei weitere Flügel der Klosterbauten gebildet.
 
Die Nonnen mussten 1798 auf Befehl des Magistrats ihr Kloster räumen und zogen in die Klause St. Michael beim Stift St. Cäcilien. Im Jahre 1800 wurde der Bau zu einem Gefängnis umgewandelt und die Kirche wurde 1802 abgerissen. Mit der Ausführung der erforderlichen Umbauten zu Werkstätten wurden 1810 der Maurermeister Johann Butz und der Blechschläger Alexander Hiltorf betraut. Dem Namen dieser beiden Männer verdankte das Gefängnis die umgangssprachliche Bezeichnung '''„Bleche Botz“'''. Noch heute wird in Köln und Umgebung der Begriff "Blech" als Synonym für "Gefängnis" verwendet. Nachdem im Jahre 1838 die männlichen Gefangenen in das neue Arresthaus am Klingelpütz übergeführt waren, wurden ausschließlich Frauen hier untergebracht. Dazu wurde das Gebäude in den Jahren 1846-48 umgebaut. Das gesamte Anwesen wurde 1904-07 niedergelegt. Ab 1907 stand an dieser Stelle das Gebäude des Polizeipräsidiums, das 1945 vollständig zerstört wurde<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Klarissenkloster zu den H. Schutzengeln''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 305-307</ref>.
 
== Kreuterkarte ==
Das Klarissenkloster zu den Hl. Schutzengeln ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 083.jpg|K 337-83 - Schildergasse]].
 
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
== Schreinsbezirk ==
[[Schreinsbezirk_VII_S._Kolumba|VII S. Kolumba]] - ''Das Kloster zu den Hl. Schutzengeln ist auf der Keussen-Karte nicht verzeichnet (Lage: Schildergasse/Ecke Kreuzgasse)''
== Literatur ==
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA57#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 57-59: ''Die beiden Nonnenklöster St. Gertrud und Armen-Clarissen'']
== Einzelnachweise ==
<references />
== Weblinks ==
* [https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-266569 ''Kölner Frauengefängnis „Bleche Botz“''] bei KuLaDig (LVR)
[[Kategorie:Bauwerk]]
[[Kategorie:Kloster]]
[[Kategorie:Kirche]]

Aktuelle Version vom 6. November 2022, 12:50 Uhr

Lageplan des Klosters zu den Schutzengeln, Arntz, 1929
Das ehemalige Klarissenkloster - später Frauengefängnis "Bleche Botz" - in der Schildergasse vor dem Abbruch
Das 1907 erbaute Polizeipräsidium auf der Schildergasse

Das Kloster zu den Hl. Schutzengeln war ein Frauenkloster der Klarissen und lag an der Schildergasse im Stadtteil Altstadt-Nord.

Klarissen Zu d. hl. Schutzengeln - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zum Klarissenkloster zu den Hl. Schutzengeln

Patrozinium Hl. Schutzengel
Orden/Stift Klarissen
Gründung 1578 // 1631-1640
Aufhebung 1798

Geschichte

Zu Beginn des Achtzigjährigen Krieges (1568-1648), der mit der Unabhängigkeit der Niederlande endete, wurde die Stadt Den Briel (heute "Brielle") an der Mündung der Maas 1572 von Freiheitskämpfern als erste niederländische Stadt überhaupt erobert. Aus dieser Stadt kamen im Jahre 1573 geflüchtete Klarissenschwestern nach Köln und zogen zunächst von 1578 bis 1582 ins Spinnhaus auf der Friesenstraße und später in die Machabäerstraße. im Jahre 1599 wurde ihnen das Haus „zum großen Spiegel“ am Filzengraben 1599 vermacht, das sie am 10. Oktober 1601 bezogen. Um für Kloster und Kirche ausreichenden Raum zu gewinnen, erwarben sie das westlich anstoßende Grundstück, das bisher im Besitz des Klosters Himmerod gewesen war. Die 1613 vollendete Kirche wurde der Hl. Lucia geweiht.

Da das Klosteranwesen schon bald dem starken Andrang der Klarissen nicht mehr genügte, erwarb der Konvent 1631 ein größeres, am Neumarkt und der Kovergasse (heute Kreuzgasse) gelegenes Gelände. Der Grundstein für das neue Kloster wurde im Jahre 1637 gelegt. Die Schwestern bezogen im Jahre 1640 das Gebäude. Die neue Kirche, die aber anscheinend 1645 noch nicht vollendet war, wurde den Hl. Schutzengeln geweiht. Am 18. Juni 1657 wurde der Grundstein zu einem neuen Kirchenbau gelegt.

Das Grundstück maß an der Schildergasse ungefähr 50m, an der Kovergasse (Kreuzgasse) 130m und enthielt noch ein Gartengelände von 50x40m. Die Klosterkirche war als einschiffige, ungefähr 7m breite und 25m lange Halle angelegt. Westlich der Kirche waren um den ersten Klosterhof hufeisenförmig drei Wohnflügel gruppiert. Ein zweiter, größerer nördlicher Hof wurde durch drei weitere Flügel der Klosterbauten gebildet.

Die Nonnen mussten 1798 auf Befehl des Magistrats ihr Kloster räumen und zogen in die Klause St. Michael beim Stift St. Cäcilien. Im Jahre 1800 wurde der Bau zu einem Gefängnis umgewandelt und die Kirche wurde 1802 abgerissen. Mit der Ausführung der erforderlichen Umbauten zu Werkstätten wurden 1810 der Maurermeister Johann Butz und der Blechschläger Alexander Hiltorf betraut. Dem Namen dieser beiden Männer verdankte das Gefängnis die umgangssprachliche Bezeichnung „Bleche Botz“. Noch heute wird in Köln und Umgebung der Begriff "Blech" als Synonym für "Gefängnis" verwendet. Nachdem im Jahre 1838 die männlichen Gefangenen in das neue Arresthaus am Klingelpütz übergeführt waren, wurden ausschließlich Frauen hier untergebracht. Dazu wurde das Gebäude in den Jahren 1846-48 umgebaut. Das gesamte Anwesen wurde 1904-07 niedergelegt. Ab 1907 stand an dieser Stelle das Gebäude des Polizeipräsidiums, das 1945 vollständig zerstört wurde[1].

Kreuterkarte

Das Klarissenkloster zu den Hl. Schutzengeln ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-83 - Schildergasse.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

VII S. Kolumba - Das Kloster zu den Hl. Schutzengeln ist auf der Keussen-Karte nicht verzeichnet (Lage: Schildergasse/Ecke Kreuzgasse)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Klarissenkloster zu den H. Schutzengeln. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 305-307

Weblinks

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