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St. Stephanskapelle: Unterschied zwischen den Versionen

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'''St. Stephan''' war eine '''Kapelle''' am Standort [[Hohe Pforte/Haus-Nr. 24|An der Hohen Pforte]] - Ecke Hinter St. Marien im Kölner Stadtteil [[Altstadt-Süd]].
'''St. Stephan''' war eine '''Kapelle''' am Standort [[Hohe Pforte/Haus-Nr. 24|Hohe Pforte]] - Ecke [[Stephanstraße]] (früher: "Hinter St. Marien")  im Kölner Stadtteil [[Altstadt-Süd]].
== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die '''Stephanskapelle''' wurde nach einer von dem Kölner Priester und Historiker Aegidius Gelenius aufgezeichneten Inschrift am 27. Mai 1009 von Erzbischof Heribert geweiht. Diese be­son­ders ori­gi­nel­le Wei­heno­tiz ist in Form ei­nes so­ge­nann­ten "Ab­klat­sches", d.h. durch ei­ne ge­nau­e Ab­for­mung der ein­ge­haue­nen In­schrift mit Hil­fe von feuch­tem Pa­pier, erhalten geblieben. Die In­schrift be­rich­tet von der Wei­he der Ste­phans­ka­pel­le und zählt die Re­li­qui­en auf, die in der Ka­pel­le auf­be­wahrt wur­den. An­hand des Ab­klatsches kann auch die Schrift der Wei­heno­tiz be­ur­teilt wer­den, und die­se lässt erken­nen, dass die In­schrift nicht 1009, son­dern erst im 12. Jahr­hun­dert und so­mit lan­ge nach der Wei­he der Ka­pel­le aus­ge­führt wur­de. Sie befand sich auf einer in die Südmauer eingelassenen Marmorplatte und wurde vermutlich im 17 Jahrhundert erneuert. Ein Fragment der Platte befindet sich heute im Rheinischen Museum<ref>Landschaftverband Rheinland (LVR) - Webseite [http://http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/koelner-inschriften-des-mittelalters-%E2%80%93-ein-epigraphischer-streifzug/DE-2086/lido/5e3abb72a64b03.64557303 Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug]</ref>.
Die '''Stephanskapelle''' wurde nach einer von dem Kölner Priester und Historiker Aegidius Gelenius aufgezeichneten Inschrift am 27. Mai 1009 von Erzbischof Heribert geweiht. Diese be­son­ders ori­gi­nel­le Wei­heno­tiz ist in Form ei­nes so­ge­nann­ten "Ab­klat­sches", d.h. durch ei­ne ge­nau­e Ab­for­mung der ein­ge­haue­nen In­schrift mit Hil­fe von feuch­tem Pa­pier, erhalten geblieben. Die In­schrift be­rich­tet von der Wei­he der Ste­phans­ka­pel­le und zählt die Re­li­qui­en auf, die in der Ka­pel­le auf­be­wahrt wur­den. An­hand des Ab­klatsches kann auch die Schrift der Wei­heno­tiz be­ur­teilt wer­den, und die­se lässt erken­nen, dass die In­schrift nicht 1009, son­dern erst im 12. Jahr­hun­dert und so­mit lan­ge nach der Wei­he der Ka­pel­le aus­ge­führt wur­de. Sie befand sich auf einer in die Südmauer eingelassenen Marmorplatte und wurde vermutlich im 17 Jahrhundert erneuert. Ein Fragment der Platte befindet sich heute im Rheinischen Museum<ref>Landschaftverband Rheinland (LVR) - Webseite [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/koelner-inschriften-des-mittelalters-%E2%80%93-ein-epigraphischer-streifzug/DE-2086/lido/5e3abb72a64b03.64557303 Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug]</ref>.


Der Priester der Kapelle wird im Jahre 1172 genannt. Nach einem Neubau wurde die Kapelle 1472 neu eingeweiht. Eine weitere Erneuerung erfolgte im Jahre 1723 „zugleich zu Ehren des h. Johannes Nepomuk als Mitpatrons“.
Der Priester der Kapelle wird im Jahre 1172 genannt. Nach einem Neubau wurde die Kapelle 1472 neu eingeweiht. Eine weitere Erneuerung erfolgte im Jahre 1723 „zugleich zu Ehren des h. Johannes Nepomuk als Mitpatrons“.


Die zu Anfang des 19. Jahrhunderts als Pferdestall und Wagenschuppen benutzte Kapelle wurde 1834 niedergelegt. Die Fundamente der Kapelle waren aus römischem Mauerwerk, welches ein höheres Alter der Kapelle als 1009 vermuten lässt. Die letzte Ausführung der alten Kapelle war ein Saalbau von etwa 8x12 m Grundfläche<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''S. Stephanskapelle''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 353-354</ref>.
Die zu Anfang des 19. Jahrhunderts als Pferdestall und Wagenschuppen benutzte Kapelle wurde 1834 niedergelegt. Die Fundamente der Kapelle waren aus römischem Mauerwerk, welches ein höheres Alter der Kapelle als 1009 vermuten lässt. Die letzte Ausführung der alten Kapelle war ein Saalbau von etwa 8x12 m Grundfläche<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''S. Stephanskapelle''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 353-354</ref>.
== Kreuterkarten ==
Die St. Stephanskapelle ist zu finden in den Kreuterkarten [[:Datei:Kreuter_032.jpg|K 337-32 - Hohepforte]] und [[:Datei:Kreuter_054.jpg|K 337-54 - S. Marienplatz]].
== Schreinsbezirk ==
[[Schreinsbezirk_I_S. Martin|I S. Martin]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Steph."'''
== Literatur ==
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA272#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 272-273: ''Die Kapelle zum heiligen Stephan'']


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2022, 21:43 Uhr

Lageplan Stephanskapelle (oben links) im Bezirk St. Maria im Kapitol, L. Arntz, 1929

St. Stephan war eine Kapelle am Standort Hohe Pforte - Ecke Stephanstraße (früher: "Hinter St. Marien") im Kölner Stadtteil Altstadt-Süd.

Geschichte

Die Stephanskapelle wurde nach einer von dem Kölner Priester und Historiker Aegidius Gelenius aufgezeichneten Inschrift am 27. Mai 1009 von Erzbischof Heribert geweiht. Diese be­son­ders ori­gi­nel­le Wei­heno­tiz ist in Form ei­nes so­ge­nann­ten "Ab­klat­sches", d.h. durch ei­ne ge­nau­e Ab­for­mung der ein­ge­haue­nen In­schrift mit Hil­fe von feuch­tem Pa­pier, erhalten geblieben. Die In­schrift be­rich­tet von der Wei­he der Ste­phans­ka­pel­le und zählt die Re­li­qui­en auf, die in der Ka­pel­le auf­be­wahrt wur­den. An­hand des Ab­klatsches kann auch die Schrift der Wei­heno­tiz be­ur­teilt wer­den, und die­se lässt erken­nen, dass die In­schrift nicht 1009, son­dern erst im 12. Jahr­hun­dert und so­mit lan­ge nach der Wei­he der Ka­pel­le aus­ge­führt wur­de. Sie befand sich auf einer in die Südmauer eingelassenen Marmorplatte und wurde vermutlich im 17 Jahrhundert erneuert. Ein Fragment der Platte befindet sich heute im Rheinischen Museum[1].

Der Priester der Kapelle wird im Jahre 1172 genannt. Nach einem Neubau wurde die Kapelle 1472 neu eingeweiht. Eine weitere Erneuerung erfolgte im Jahre 1723 „zugleich zu Ehren des h. Johannes Nepomuk als Mitpatrons“.

Die zu Anfang des 19. Jahrhunderts als Pferdestall und Wagenschuppen benutzte Kapelle wurde 1834 niedergelegt. Die Fundamente der Kapelle waren aus römischem Mauerwerk, welches ein höheres Alter der Kapelle als 1009 vermuten lässt. Die letzte Ausführung der alten Kapelle war ein Saalbau von etwa 8x12 m Grundfläche[2].

Kreuterkarten

Die St. Stephanskapelle ist zu finden in den Kreuterkarten K 337-32 - Hohepforte und K 337-54 - S. Marienplatz.

Schreinsbezirk

I S. Martin - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Steph."

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 272-273: Die Kapelle zum heiligen Stephan

Einzelnachweise

  1. Landschaftverband Rheinland (LVR) - Webseite Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug
  2. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): S. Stephanskapelle. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 353-354
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