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Allerheiligenhospital: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Hermannus de Ederne und Adolphus de Revele stifteten im Jahre 1308 ''„das Haus und die Stätte In Monticulo zwischen dem Hause Vroudenberg . . . und dem großen grüne Walt genannten steinen Haus mit seinem Zubehör, mit dem großen hinteren Hause und einer kleinen hinteren Stätte, die überbaut war“'', als Hospital zur Aufnahme armer bekehrter Juden und anderer freiwillig Armer. Die Stiftung fand 1308 die Bestätigung des Erzbischofs Heinrich, der 1311 die gottesdienstlichen Verhältnisse des Hospitals, das damals zum Grünewald hieß, regelte. Die Kapelle ist seit 1328 bezeugt. Im Jahre 1316 bestimmten Wedekind und Adolf v. Revele, dass im Vorderhause, dem Hospital, außer Blinden, Lahmen und ansteckenden Kranken auch kranke Beginen Aufnahme finden und das Hinterhaus einem Beginenkonvent als Wohnung dienen solle. Das Hospital und der Konvent hatten gemeinsame Provisoren, die sich gegenseitig ergänzten. Die geistliche Aufsicht über den zuletzt im Jahre 1452 genannten Konvent hatte der Dechant von St. Kunibert. Der Konvent ging dann in der Hospitalstiftung auf, die sich nach der Vertreibung der Juden aus Köln auf die Aufnahme alter Frauen beschränkte. Die Kleine Kölner Chronik erwähnt im Jahre 1528 nur noch das Hospital und die '''Kapelle Allerheiligen'''. Im Jahre 1749 wurde eine Kapelle von 8 X 17 m Fläche neu gebaut. Der Straßengiebel wurde zeitentsprechend umgestaltet und ein neuer barocker verschieferter Dachreiter aufgesetzt.
Hermannus de Ederne und Adolphus de Revele stifteten im Jahre 1308 ''„das Haus und die Stätte In Monticulo zwischen dem Hause Vroudenberg . . . und dem großen grüne Walt genannten steinen Haus mit seinem Zubehör, mit dem großen hinteren Hause und einer kleinen hinteren Stätte, die überbaut war“'', als Hospital zur Aufnahme armer bekehrter Juden und anderer freiwillig Armer. Die Stiftung fand 1308 die Bestätigung des Erzbischofs Heinrich, der 1311 die gottesdienstlichen Verhältnisse des Hospitals, das damals zum Grünewald hieß, regelte. Die Kapelle ist seit 1328 bezeugt. Im Jahre 1316 bestimmten Wedekind und Adolf v. Revele, dass im Vorderhause, dem Hospital, außer Blinden, Lahmen und ansteckenden Kranken auch kranke Beginen Aufnahme finden und das Hinterhaus einem Beginenkonvent als Wohnung dienen solle. Das Hospital und der Konvent hatten gemeinsame Provisoren, die sich gegenseitig ergänzten. Die geistliche Aufsicht über den zuletzt im Jahre 1452 genannten Konvent hatte der Dechant von St. Kunibert. Der Konvent ging dann in der Hospitalstiftung auf, die sich nach der Vertreibung der Juden aus Köln auf die Aufnahme alter Frauen beschränkte. Die Kleine Kölner Chronik erwähnt im Jahre 1528 nur noch das Hospital und die '''Kapelle Allerheiligen'''. Im Jahre 1749 wurde eine Kapelle von 8 x 17 m Fläche neu gebaut. Der Straßengiebel wurde zeitentsprechend umgestaltet und ein neuer barocker verschieferter Dachreiter aufgesetzt.


Das Hospital überdauerte die französische Zeit; die „Klostergebäude“ waren im Jahre 1820 von 23 „Konventualinnen“, d.h. alten unvermögenden Frauen, bewohnt. Die Kapelle wurde wegen ihres schlechten Bauzustandes im Jahre 1888 niedergelegt und zu ihrem Ersatz an zurückgelegener Stelle ein noch vorhandener Neubau errichtet<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''"Allerheiligenhospital"''. In: Paul Clemen (Hg.): ''"Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz"'', Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 358-361</ref>
Das Hospital überdauerte die französische Zeit. Die „Klostergebäude“ waren im Jahre 1820 von 23 „Konventualinnen“, d.h. alten unvermögenden Frauen, bewohnt. Die Kapelle wurde wegen ihres schlechten Bauzustandes im Jahre 1888 niedergelegt und zu ihrem Ersatz an zurückgelegener Stelle ein noch vorhandener Neubau errichtet.<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''"Allerheiligenhospital"''. In: Paul Clemen (Hg.): ''"Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz"'', Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 358-361</ref>


== Kreuterkarte ==
== Kreuterkarte ==
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[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
== Schreinsbezirk ==
== Schreinsbezirk ==
[[Schreinsbezirk_IX_Niederich|IX Niederich]]
[[Schreinsbezirk_IX_Niederich|IX Niederich]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"Allerheiligen (Grunewald)"'''''
== Historisches Archiv der Stadt Köln ==
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[https://historischesarchivkoeln.de/archive.xhtml?id=Vz++++++00072416MHupElko#Vz______00072416MHupElko Best. 160 Armenverwaltung - Amtsbücher - Allerheiligen, Hospital]<br>
[https://historischesarchivkoeln.de/archive.xhtml?id=Vz++++++00067444MHupElko#Vz______00067444MHupElko Best. 160 Armenverwaltung - Urkunden - Allerheiligen, Hospital]<br>
[https://historischesarchivkoeln.de/archive.xhtml?id=Vz++++++7F16B7B5-5B65-4BDB-AE23-0CA22320A3C0schneiders#Vz______7F16B7B5-5B65-4BDB-AE23-0CA22320A3C0schneiders Best. 650 Armenverwaltung - Altsignaturen - Konvent Allerheiligen]
 
== Literatur ==
== Literatur ==
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA557#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 557-562: ''Die Allerheiligenkirche samt dem Konvent gleichen Namens'']
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA557#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 557-562: ''Die Allerheiligenkirche samt dem Konvent gleichen Namens'']

Aktuelle Version vom 17. Oktober 2022, 22:12 Uhr

Allerheiligenkonvent mit Hospital und Kapelle am Eigelstein - Ausschnitt Kreuterkarte 18

Allerheiligen war ein Hospital mit gleichnamiger Kapelle zwischen Maximinenstraße und Eigelstein (ehemals "Vor aller Heiligen") im Stadtteil Altstadt-Nord. Das Hospital, auch genannt Haus Grunewald, entstand 1308 zur Aufnahme armer und bekehrter Juden und anderer "freiwillig Armer".

Konvent Allerheiligen - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zum Hospital und der Kapelle Allerheiligen

Patrozinium Alle Heiligen
Funktion Hospital und Kapelle
Gründung 1308
Aufhebung 1888

Geschichte

Hermannus de Ederne und Adolphus de Revele stifteten im Jahre 1308 „das Haus und die Stätte In Monticulo zwischen dem Hause Vroudenberg . . . und dem großen grüne Walt genannten steinen Haus mit seinem Zubehör, mit dem großen hinteren Hause und einer kleinen hinteren Stätte, die überbaut war“, als Hospital zur Aufnahme armer bekehrter Juden und anderer freiwillig Armer. Die Stiftung fand 1308 die Bestätigung des Erzbischofs Heinrich, der 1311 die gottesdienstlichen Verhältnisse des Hospitals, das damals zum Grünewald hieß, regelte. Die Kapelle ist seit 1328 bezeugt. Im Jahre 1316 bestimmten Wedekind und Adolf v. Revele, dass im Vorderhause, dem Hospital, außer Blinden, Lahmen und ansteckenden Kranken auch kranke Beginen Aufnahme finden und das Hinterhaus einem Beginenkonvent als Wohnung dienen solle. Das Hospital und der Konvent hatten gemeinsame Provisoren, die sich gegenseitig ergänzten. Die geistliche Aufsicht über den zuletzt im Jahre 1452 genannten Konvent hatte der Dechant von St. Kunibert. Der Konvent ging dann in der Hospitalstiftung auf, die sich nach der Vertreibung der Juden aus Köln auf die Aufnahme alter Frauen beschränkte. Die Kleine Kölner Chronik erwähnt im Jahre 1528 nur noch das Hospital und die Kapelle Allerheiligen. Im Jahre 1749 wurde eine Kapelle von 8 x 17 m Fläche neu gebaut. Der Straßengiebel wurde zeitentsprechend umgestaltet und ein neuer barocker verschieferter Dachreiter aufgesetzt.

Das Hospital überdauerte die französische Zeit. Die „Klostergebäude“ waren im Jahre 1820 von 23 „Konventualinnen“, d.h. alten unvermögenden Frauen, bewohnt. Die Kapelle wurde wegen ihres schlechten Bauzustandes im Jahre 1888 niedergelegt und zu ihrem Ersatz an zurückgelegener Stelle ein noch vorhandener Neubau errichtet.[1]

Kreuterkarte

Das Allerheiligenkapelle ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-18 - Eigelstein

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Allerheiligen (Grunewald)"

Historisches Archiv der Stadt Köln

Best. 160 Armenverwaltung - Akten - Allerheiligen, Hospital
Best. 160 Armenverwaltung - Amtsbücher - Allerheiligen, Hospital
Best. 160 Armenverwaltung - Urkunden - Allerheiligen, Hospital
Best. 650 Armenverwaltung - Altsignaturen - Konvent Allerheiligen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): "Allerheiligenhospital". In: Paul Clemen (Hg.): "Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz", Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 358-361
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