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[[Datei:Waisenhaus-ImReinhardtPlan.jpg|mini|400px|Waisenhaus und Kapelle im Rheinhardt-Plan nordöstlich des Doms (Nr. 38)]]
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Das mittelalterliche '''Findlings- und Waisenhaus''' lag auf einem [[Maximinenstraße/Haus-Nr._24|Grundstück an der Ecke Maximinen- und Johannisstraße]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]].
Das mittelalterliche Kölner '''Findlings- und Waisenhaus''' lag auf einem [[Maximinenstraße/Haus-Nr._24|Grundstück an der Ecke Maximinen- und Johannisstraße]] im Stadtteil [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Nord]].
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|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/koelner-kirchen-und-kloester-im-18-jahrhundert_612203#20/50.94410/6.96028 ''Findlings- und Waisenhaus'' - Lageplan OpenStreetMap]
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== Eckdaten zum Findlings- und Waisenhaus ==
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|Patrozinium (Kapelle)
|St. Nikolaus
|-
|Funktion
|Waisenhaus und Kapelle
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|Gründung
|1599
|-
|Aufhebung
|1800
|-
|}
==Geschichte ==
==Geschichte ==
Ein '''Findlings- und Waisenhaus''' bestand zunächst anscheinend schon 1341 in der Hofergasse; es sollte 1477 eine neue Ordnung erfahren. Seit 1523 lag es auf dem Hunnenrücken, Ecke Ursulastr. Von dort wurde es nach einem Ratsbeschluss vom 10. 2. 1597, ein Findlingshaus zu bauen, 1599 in das bisherige Jesuitenkolleg und Gymnasium an der [[Maximinenstraße/Haus-Nr._24|Maximinen- und Johannisstraße]] verlegt. Die Bauanlage blieb anscheinend die dieser Gebäudegruppe von den Jesuiten gegebene. Die an der Johannisstraße gelegene Kapelle wurde dem '''Hl. Nikolaus''' geweiht.
Ein '''Findlings- und Waisenhaus''' bestand zunächst anscheinend schon 1341 in der Hofergasse; es sollte 1477 eine neue Ordnung erfahren. Seit 1523 lag es auf dem Hunnenrücken, Ecke Ursulastr. Von dort wurde es nach einem Ratsbeschluss vom 10. 2. 1597, ein Findlingshaus zu bauen, 1599 in das bisherige Jesuitenkolleg und Gymnasium an der [[Maximinenstraße/Haus-Nr._24|Maximinen- und Johannisstraße]] verlegt. Die Bauanlage blieb anscheinend die dieser Gebäudegruppe von den Jesuiten gegebene. Die an der Johannisstraße gelegene '''Kapelle''' wurde dem '''Hl. Nikolaus''' geweiht.
 
Von Bauarbeiten in diesem Waisenhaus ist wiederholt die Rede: Trennung der Jungen und Mädchen im Waisenhaus; 30. Dezember 1616, 27. Dezember 1617: zwei Patrone über die vorhabende Reparatur vorgelegt; 10. Januar 1618, 13. Juni 1618, 27. Februar 1619: Raummangel, der früher bewilligte Bau sollte eiligst angefangen werden; 14. Februar 1620: Ziegelliste.
 
Eine neue Kapelle wurde um 1671 geschaffen, zu der Simon Bourel ein Sechstel der Kosten, ein Fenster und eine Bank beisteuerte. Im Jahre 1695 wurde der Herdingerhof an der Maximinenstraße dazugezogen. Auf eine Erneuerung an der Kapelle wies ein viermal die Jahreszahl 1761 ergebendes Chronogramm über dem Eingang hin. Die Kapelle war ein Saalbau von 6 X 14,50 Metern, dessen Chorraum mit zwei seitlichen Gerkammern und Emporen ausgestattet war, und dessen Eingang an der Straßenseite lag.
 
Das Haus wurde nach 1800 an Christoph Andreae in Mülheim verkauft. Von hier wurde das Waisenhaus 1800 in das bisherige Zucht- und Arbeitshaus verlegt, das 1766/7 in der bisherigen Nuntiatur eingerichtet worden war, den von Bankherrn Lambert Canto um 1710 erbauten großen Hof an der Ecke Waisenhausgasse und Perlengraben. Der Plan zu dieser Verlegung bestand offenbar schon 1777. Das Gebäude erhielt nach Wallrafs Vorschlag über dem Tore eine lange Inschrift. In diesem Gebäude blieb das Waisenhaus bis 1902. Danach übersiedelte es in einen Neubau in Köln-Sülz.<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''"Das Findlings- und Waisenhaus"''. In: Paul Clemen (Hg.): ''"Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz"''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 376-377</ref>


Von Bauarbeiten in diesem Waisenhaus ist aber wiederholt die Rede: Trennung der Jungen und Mädchen im Waisenhaus; 30. Dezember 1616, 27. Dezember 1617: zwei Patrone über die vorhabende Reparatur vorgelegt; 10. Januar 1618, 13. Juni 1618, 27. Februar 1619: Raummangel, der früher bewilligte Bau eiligst anzufangen; 14. Februar 1620: Ziegelliste. Eine neue Kapelle wurde um 1671 geschaffen, zu der Simon Bourel ein Sechstel der Kosten, ein Fenster und eine Bank beisteuerte. Im Jahre 1695 wurde der Herdingerhof an der Maximinenstraße dazugezogen. Auf eine Erneuerung an der Kapelle wies ein viermal die Jahreszahl 1761 ergebendes Chronogramm über dem Eingang hin. Die Kapelle war ein Saalbau von 6 X 14,50 m i. L., dessen Chorraum mit zwei seitlichen Gerkammern und Emporen ausgestattet war, und dessen Eingang an der Straßenseite lag. Das Haus wurde nach 1800 an Christoph Andreae in Mülheim verkauft. Von hier wurde das Waisenhaus 1800 in das bisherige Zucht- und Arbeitshaus verlegt, das 1766/7 in der bisherigen Nuntiatur eingerichtet worden war, den von Bankherrn Lambert Canto um 1710 erbauten großen Hof an der Ecke Waisenhausgasse und Perlengraben. Der Plan zu dieser Verlegung bestand offenbar schon 1777. Das Gebäude erhielt nach Wallrafs Vorschlag über dem Tore eine lange Inschrift. In diesem Gebäude blieb das Waisenhaus bis 1902, in welchem Jahre es in einen Neubau in Köln-Sülz übersiedelte.<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''"Das Findlings- und Waisenhaus"''. In: Paul Clemen (Hg.): ''"Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz"''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 376-377</ref>
== Kreuterkarten ==
== Kreuterkarten ==
Das Waisenhaus ist auf den Kreuterkarten nicht verzeichnet.
Das Findlings- und Waisenhaus ist auf den Kreuterkarten nicht verzeichnet.


[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]

Aktuelle Version vom 8. Oktober 2022, 10:55 Uhr

Waisenhaus und Kapelle im Rheinhardt-Plan nordöstlich des Doms (Nr. 38)

Das mittelalterliche Kölner Findlings- und Waisenhaus lag auf einem Grundstück an der Ecke Maximinen- und Johannisstraße im Stadtteil Altstadt-Nord.

Findlings- und Waisenhaus - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zum Findlings- und Waisenhaus

Patrozinium (Kapelle) St. Nikolaus
Funktion Waisenhaus und Kapelle
Gründung 1599
Aufhebung 1800

Geschichte

Ein Findlings- und Waisenhaus bestand zunächst anscheinend schon 1341 in der Hofergasse; es sollte 1477 eine neue Ordnung erfahren. Seit 1523 lag es auf dem Hunnenrücken, Ecke Ursulastr. Von dort wurde es nach einem Ratsbeschluss vom 10. 2. 1597, ein Findlingshaus zu bauen, 1599 in das bisherige Jesuitenkolleg und Gymnasium an der Maximinen- und Johannisstraße verlegt. Die Bauanlage blieb anscheinend die dieser Gebäudegruppe von den Jesuiten gegebene. Die an der Johannisstraße gelegene Kapelle wurde dem Hl. Nikolaus geweiht.

Von Bauarbeiten in diesem Waisenhaus ist wiederholt die Rede: Trennung der Jungen und Mädchen im Waisenhaus; 30. Dezember 1616, 27. Dezember 1617: zwei Patrone über die vorhabende Reparatur vorgelegt; 10. Januar 1618, 13. Juni 1618, 27. Februar 1619: Raummangel, der früher bewilligte Bau sollte eiligst angefangen werden; 14. Februar 1620: Ziegelliste.

Eine neue Kapelle wurde um 1671 geschaffen, zu der Simon Bourel ein Sechstel der Kosten, ein Fenster und eine Bank beisteuerte. Im Jahre 1695 wurde der Herdingerhof an der Maximinenstraße dazugezogen. Auf eine Erneuerung an der Kapelle wies ein viermal die Jahreszahl 1761 ergebendes Chronogramm über dem Eingang hin. Die Kapelle war ein Saalbau von 6 X 14,50 Metern, dessen Chorraum mit zwei seitlichen Gerkammern und Emporen ausgestattet war, und dessen Eingang an der Straßenseite lag.

Das Haus wurde nach 1800 an Christoph Andreae in Mülheim verkauft. Von hier wurde das Waisenhaus 1800 in das bisherige Zucht- und Arbeitshaus verlegt, das 1766/7 in der bisherigen Nuntiatur eingerichtet worden war, den von Bankherrn Lambert Canto um 1710 erbauten großen Hof an der Ecke Waisenhausgasse und Perlengraben. Der Plan zu dieser Verlegung bestand offenbar schon 1777. Das Gebäude erhielt nach Wallrafs Vorschlag über dem Tore eine lange Inschrift. In diesem Gebäude blieb das Waisenhaus bis 1902. Danach übersiedelte es in einen Neubau in Köln-Sülz.[1]

Kreuterkarten

Das Findlings- und Waisenhaus ist auf den Kreuterkarten nicht verzeichnet.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Lilie und Stern (1563/99 nova bursa cor.) (seit 1599 Findlingshaus)"

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 274-275: Die Kapelle zum heiligen Nicolaus

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): "Das Findlings- und Waisenhaus". In: Paul Clemen (Hg.): "Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz". Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 376-377
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