Altes Köln

Die Weinschule: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Weinschule-Ausschnitt-Kreuterkarte-074-Rheingasse.jpg|mini|400px|Die Weinschule auf der Rheingasse Nr. 12 (Mitte, im Hintergrund), Ausschnitt aus der [[:Datei:Kreuter_074.jpg|Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse]]]]
[[Datei:Weinschule-Ausschnitt-Kreuterkarte-074-Rheingasse.jpg|mini|400px|Die Weinschule auf der Rheingasse Nr. 12 (Mitte, im Hintergrund), Ausschnitt aus der [[:Datei:Kreuter_074.jpg|Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse]]]]
[[Datei:Ulrepforte-Köln-Weingärten-der-Kartäuser-1571.jpg|mini|Innerstädischer Weinanbau in Köln - Weingärten der Kartäuser]]
Die '''Weinschule''' war im Mittelalter zusammen mit den '''Rheinmeistern''' die oberste Aufsichtsbehörde über den Weinhandel und den Weinausschank. Das Gebäude der Weinschule befand sich in der [[Rheingasse/Haus-Nr._12|Rheingasse im Haus Nr. 12]].
Die '''Weinschule''' war im Mittelalter zusammen mit den '''Rheinmeistern''' die oberste Aufsichtsbehörde über den Weinhandel und den Weinausschank. Das Gebäude der Weinschule befand sich in der [[Rheingasse/Haus-Nr._12|Rheingasse im Haus Nr. 12]].


In der Stadt Köln, die im Mittelalter den zentralen Knotenpunkt des westeuropäischen Weinhandels darstellte, war dieser Handel bereits frühzeitig in allen verwaltungstechnischen und juristischen Belangen straff organisiert. Die obersten Kontrollorgane dieser Organisation waren die '''Rheinmeister''' und ab 1378 die '''Weinschule'''.
In der Stadt Köln, die im Mittelalter den zentralen Knotenpunkt des westeuropäischen Weinhandels darstellte, war dieser Handel bereits frühzeitig in allen verwaltungstechnischen und juristischen Belangen straff organisiert. Die obersten Kontrollorgane dieser Organisation waren die '''Rheinmeister''' und ab 1378 die '''Weinschule'''.


=== Rheinmeister ===
== Rheinmeister ==
Die vier Rheinmeister waren Ratsbeamte, wurden also vom Rat der Stadt Köln eingesetzt und hatten ein vielfältiges Spektrum an Aufgaben. Ihre Hauptfunktion bestand aus der Aufsicht über die Einhaltung des [[Stapelrecht|Kölner Stapelrechts]] und der Schlichtung von Streitigkeiten beim Warenverkehr auf dem Rhein. Sie kontrollierten den Weinhandel an und auf dem Rhein und bildeten die sogenannte Rheinpolizei. Auch die Kontrolle der klösterlichen Weinanbaugebiete oblag den Rheinmeistern.
Die vier Rheinmeister waren Ratsbeamte, wurden also vom Rat der Stadt Köln eingesetzt und hatten ein vielfältiges Spektrum an Aufgaben. Ihre Hauptfunktion bestand aus der Aufsicht über die Einhaltung des [[Stapelrecht|Kölner Stapelrechts]] und der Schlichtung von Streitigkeiten beim Warenverkehr auf dem Rhein. Sie kontrollierten den Weinhandel an und auf dem Rhein und bildeten die sogenannte Rheinpolizei. Auch die Kontrolle der klösterlichen Weinanbaugebiete oblag den Rheinmeistern.


Dem Stapelrecht unterlagen unter anderem die gefüllten Weinfässer und auch die Weinbergpfähle (Ramholz oder auch Ramen).
Dem Stapelrecht unterlagen unter anderem die gefüllten Weinfässer und auch die Weinbergpfähle (Ramholz oder auch Ramen).


=== Weinschule ===
== Weinschule ==
[[Datei:Ulrepforte-Köln-Weingärten-der-Kartäuser-1571.jpg|mini|Innerstädischer Weinanbau in Köln - Weingärten der Kartäuser]]
Die Weinschule bestand aus acht Ratsmitgliedern und hielt drei mal wöchentlich Sitzungen ab, in denen unter anderem Rechtsfragen auf dem Gebiete des Weinhandels entschieden wurden. Diese Mitglieder der Weinschule unterstützten die Rheinmeister bei ihren Aufgaben. Sie mussten selbst vorher das Amt eines Rheinmeisters bekleidet haben.  
Die Weinschule bestand aus acht Ratsmitgliedern und hielt drei mal wöchentlich Sitzungen ab, in denen unter anderem Rechtsfragen auf dem Gebiete des Weinhandels entschieden wurden. Diese Mitglieder der Weinschule unterstützten die Rheinmeister bei ihren Aufgaben. Sie mussten selbst vorher das Amt eines Rheinmeisters bekleidet haben.  


Die Einberufung der Weinschule als Versammlung wurde durch die Rheinmeister vorgenommen. Um die Unabhängigkeit dieser Kommission zu wahren, war allen Beteiligten untersagt, selbst städtischen Weinhandel zu betreiben.
Die Einberufung der Weinschule als Versammlung wurde durch die Rheinmeister vorgenommen. Um die Unabhängigkeit dieser Kommission zu wahren, war allen Beteiligten untersagt, selbst städtischen Weinhandel zu betreiben.


[[Datei:ÜberschriftWeinschulenrolle-1528.jpg|links|mini|450px|Überschrift der Weinschulenrolle von 1528<br>''"Dit ist die nuwe Rollen in der Wynschschoelen bynnen Collne"'']]
Die Weinschule war gleichzeitig auch eine Gerichtsbehörde, an der juristische Fragen des Kölner Weinhandels entschieden wurden. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Weinschule auch das Recht, Zeugnisse zur Erlangung des Kölner Bürgerrechts zu erteilen. Voraussetzung zur Erlangung des Bürgerrechts war eine Eintragung in das zentrale Buch der Weinschule. Die den Rheinmeistern und gewählten Ratsmitgliedern der Weinschule untergebenen Beamten waren vereidigte Schreiber und Boten. Sie hatten auf die Einhaltung aller Regeln im Weinhandel zu achten und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten.
Die Weinschule war gleichzeitig auch eine Gerichtsbehörde, an der juristische Fragen des Kölner Weinhandels entschieden wurden. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Weinschule auch das Recht, Zeugnisse zur Erlangung des Kölner Bürgerrechts zu erteilen. Voraussetzung zur Erlangung des Bürgerrechts war eine Eintragung in das zentrale Buch der Weinschule. Die den Rheinmeistern und gewählten Ratsmitgliedern der Weinschule untergebenen Beamten waren vereidigte Schreiber und Boten. Sie hatten auf die Einhaltung aller Regeln im Weinhandel zu achten und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten.


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== Personal des Weinschulengerichts ==
== Personal des Weinschulengerichts ==
Die im Folgenden aufgeführten Angaben über das Personal des Weinschulengerichts sind fast alle dem <I>"Niederrheinisch-Westfälischen Kreiskalender"</I><ref>[https://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/periodical/titleinfo/1501970 Niederrheinisch-Westfälischer Kreiskalender, alle Jahrgänge (1758-1794), Köln, Verlag Franz Balthasar Neuwirth]</ref> entnommen, dessen Ausgaben von 1758 bis 1794 digital verfügbar sind und in dem Richter, Gerichtsschreiber und Prokuratoren des Weinschulengerichts sowie ab 1779 auch Weinröder und Wein-Unterverkäufer namentlich aufgelistet sind. Weitere Informationen stammen aus dem digitalen Zeitungsarchiv <I>"zeit.punkt NRW"</I><ref>[https://zeitpunkt.nrw zeit.punkt NRW - Vom Land NRW gefördertes Projekt zu digitalisierten Lokalzeitungen aus NRW]</ref>.
<small><I>In den nachfolgenden Tabellen enthält die jeweils rechte Spalte "[KB]" Verweise auf die Person in unserer Partner-Webseite www.koelnerbuerger.de</I></small>
=== Richter ===
=== Richter ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
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|'''''von'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|-
|von Herwegh
|von Herwegh
Zeile 35: Zeile 40:
|1759
|1759
|1771
|1771
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12380187 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Stattlohn
|von Stattlohn
Zeile 41: Zeile 47:
|1759
|1759
|1771
|1771
|
|-
|-
|Merrhem
|Merrhem
Zeile 47: Zeile 54:
|1759
|1759
|1766
|1766
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9944391 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Schneid
|von Schneid
Zeile 53: Zeile 61:
|1759
|1759
|1762
|1762
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10528850 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Mylius
|von Mylius
Zeile 59: Zeile 68:
|1759
|1759
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11725587 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Gall
|von Gall
Zeile 65: Zeile 75:
|1760
|1760
|1778
|1778
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9723231 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Stattlohn
|von Stattlohn
Zeile 71: Zeile 82:
|1760
|1760
|1766
|1766
|
|-
|-
|von Eschenbrender
|von Eschenbrender
Zeile 77: Zeile 89:
|1760
|1760
|1763
|1763
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11744007 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Krufft
|von Krufft
Zeile 83: Zeile 96:
|1761
|1761
|1773
|1773
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10039088 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Tils
|Tils
Zeile 89: Zeile 103:
|1761
|1761
|1763
|1763
|
|-
|-
|von Heck
|von Heck
Zeile 94: Zeile 109:
|
|
|1761
|1761
|
|
|
|-
|-
Zeile 101: Zeile 117:
|1764
|1764
|1767
|1767
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10285685 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Dulman
|von Dulman
Zeile 106: Zeile 123:
|
|
|1764
|1764
|
|
|
|-
|-
Zeile 113: Zeile 131:
|1766
|1766
|1772
|1772
|
|-
|-
|Stamberg
|Stamberg
Zeile 119: Zeile 138:
|1767
|1767
|1779
|1779
|
|-
|-
|Thour
|Thour
Zeile 124: Zeile 144:
|
|
|1767
|1767
|
|
|
|-
|-
Zeile 131: Zeile 152:
|1768
|1768
|1775
|1775
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12122626 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Doetsch
|von Doetsch
Zeile 137: Zeile 159:
|1768
|1768
|1769
|1769
|
|-
|-
|von Bonn
|von Bonn
Zeile 143: Zeile 166:
|1770
|1770
|1782
|1782
|-
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10512378 <koelnerbuerger>]
|von Hilgers
|Franz Jakob
|
|1772
|1785
|-
|-
|von Wittgenstein
|von Wittgenstein
Zeile 155: Zeile 173:
|1772
|1772
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9845224 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Gillis (Gilles)
|Gillis (Gilles)
Zeile 161: Zeile 180:
|1773
|1773
|1776
|1776
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9944480 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Bourel(l)
|Bourel(l)
Zeile 167: Zeile 187:
|1774
|1774
|1786
|1786
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9877927 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Husecus
|Husecus
Zeile 173: Zeile 194:
|1774
|1774
|1786
|1786
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I315799 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Bianco
|Bianco
Zeile 179: Zeile 201:
|1774
|1774
|1780
|1780
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10277252 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Hamm
|Hamm
Zeile 185: Zeile 208:
|1774
|1774
|1777
|1777
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11674440 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Beywegh
|von Beywegh
Zeile 191: Zeile 215:
|1774
|1774
|1777
|1777
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11742918 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Heinsberg
|von Heinsberg
Zeile 197: Zeile 222:
|1775
|1775
|1778
|1778
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11655097 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Moers
|Moers
Zeile 203: Zeile 229:
|1776
|1776
|1779
|1779
|
|-
|-
|Schieffer
|Schieffer
Zeile 209: Zeile 236:
|1777
|1777
|1786
|1786
|
|-
|-
|von Mylius
|von Mylius
Zeile 215: Zeile 243:
|1778
|1778
|1786
|1786
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11682465 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Rödder
|Rödder
Zeile 221: Zeile 250:
|1779
|1779
|1785
|1785
|
|-
|von Hilgers
|Franz Jakob
|
|1782
|1785
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12007150 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Husecus
|Husecus
Zeile 227: Zeile 264:
|1782
|1782
|1788
|1788
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12373644 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Schulgen
|Schulgen
Zeile 233: Zeile 271:
|1783
|1783
|1786
|1786
|
|-
|-
|Mültgen
|Mültgen
Zeile 239: Zeile 278:
|1783
|1783
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12378933 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Dumont
|Dumont
Zeile 245: Zeile 285:
|1784
|1784
|1787
|1787
|
|-
|-
|Bianco
|Bianco
Zeile 250: Zeile 291:
|
|
|1785
|1785
|
|
|
|-
|-
Zeile 256: Zeile 298:
|
|
|1786
|1786
|
|
|
|-
|-
Zeile 263: Zeile 306:
|1787
|1787
|1788
|1788
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11742738 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Bauduin
|Bauduin
Zeile 269: Zeile 313:
|1787
|1787
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11905896 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Molinari
|Molinari
Zeile 274: Zeile 319:
|
|
|1787
|1787
|
|
|
|-
|-
Zeile 280: Zeile 326:
|
|
|1787
|1787
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10276376 <koelnerbuerger>]
|-
|von Gal
|Peter Johann Josef
|
|1788
|
|
|
|-
|-
|Bodenstaff
|Bodenstaff
|Johann Dominik
|Johann Josef Dominik
|
|
|1788
|1788
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11666514 <koelnerbuerger>]
|-
|Kügelgen
|Carl Georg Arnold
|
|1793
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11660712 <koelnerbuerger>]
|-
|Sarburg
|Johann Wilhelm
|
|1793
|
|
|-
|Metternich
|Franz Konrad
|
|1794
|
|
|-
|von Gall
|Gottfried Josef
|
|1794
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9618204 <koelnerbuerger>]
|-
|Schnickel
|Kaspar Josef
|
|1794
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12090460 <koelnerbuerger>]
|-
|Fink
|Johann Peter
|
|1794
|
|
|
|-
|-
|}
|}
<small><I>(*) Abkürzung J.U.L. = juris utriusque licentiatus = Lizenziat beider Rechte (weltlich, kirchlich)</I></small>
<small><I>(*) Abkürzung J.U.L. = juris utriusque licentiatus = Lizenziat beider Rechte (weltlich, kirchlich)</I></small>
=== Gerichtsschreiber ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
|'''''Name'''''
|'''''Vorname(n)'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|Neighausen
|Adolph
|1634
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9861280 <koelnerbuerger>]
|-
|Eschweiler
|Johann Heinrich
|1759
|1762
|
|-
|Daumen
|Engelbert Hieronymus
|1763
|1774
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10028187 <koelnerbuerger>]
|-
|Felten
|Friedrich
|1777
|1794
|
|-
|Müller
|Heinrich Josef
|1795
|1796
|
|-
|}
=== Prokuratoren ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
|'''''Name'''''
|'''''Vorname(n)'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|Nuss
|Johann Peter
|1759
|1765
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I23820 <koelnerbuerger>]
|-
|Esser
|Bernhard Philipp
|1759
|1771
|
|-
|Haecker
|Cosmas
|1759
|1778
|
|-
|Lanotte
|Franz
|1764
|1771
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I33351 <koelnerbuerger>]
|-
|Werner
|Kaspar Josef
|1766
|1794
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I260427 <koelnerbuerger>]
|-
|Moers
|Karl Josef
|1772
|1794
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I260427 <koelnerbuerger>]
|-
|Eichof
|Peter Josef
|1779
|1784
|
|-
|Müller
|Johann Wilhelm
|1779
|1787
|
|-
|Riphahn
|Johann Christian
|1785
|1787
|
|-
|Bebber
|Johann Georg
|1788
|1794
|
|-
|Meyer
|(N.)
|1788
|1794
|
|-
|Block
|(N.)
|1790
|1794
|
|-
|Broichhausen
|(N)
|1791
|1794
|
|-
|}
=== Weinröder ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
|'''''Name'''''
|'''''Vorname(n)'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|Etzweiler
|Johann Wilhelm
|1779
|1789
|
|-
|Merl(en)
|Friedrich
|1779
|1791
|-
|Heinen
|Stefan
|1779
|1793
|
|-
|Etzweiler
|Johann Jakob
|1779
|1794
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I124539 <koelnerbuerger>]
|-
|Greven
|Franz Josef
|1779
|1794
|[https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10282346&tree=vor1800]
|-
|Kramer
|Gerhard
|1779
|1794
|
|-
|Kramer
|Heinrich
|1779
|1794
|
|-
|Meyer
|Bartholomäus
|1790
|1794
|
|-
|Peters
|(N.)
|1794
|1794
|
|-
|}
=== Wein-Unterkäufer ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
|'''''Name'''''
|'''''Vorname(n)'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|Wolff
|Matthias
|1779
|1790
|
|-
|Schlebusch
|Peter
|1779
|1792
|
|-
|Bracht
|Johann Wilhelm
|1791
|1794
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12379121 <koelnerbuerger>]
|-
|}
== Weinhändler im Jahr 1884 ==
== Weinhändler im Jahr 1884 ==
Es gibt ein Adressbuch sämtlicher Weinhändler Europas aus dem Jahr 1884.
Es gibt ein Adressbuch sämtlicher Weinhändler Europas aus dem Jahr 1884.
Zeile 305: Zeile 622:
== Schreinsbezirk ==
== Schreinsbezirk ==
[[Schreinsbezirk I S. Martin|I S. Martin]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"Gebürhaus (Weinschule)"'''''
[[Schreinsbezirk I S. Martin|I S. Martin]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"Gebürhaus (Weinschule)"'''''
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
== Literatur ==
== Literatur ==
* [http://www.lexikus.de/bibliothek/Der-Weinhandel-im-Gebiete-der-Hanse-im-Mittelalter/Der-Handel-in-den-Produktionsgebieten/In-den-hansischen-Produktionsgebieten-Koeln-die-Zentrale-des-westeuropaeischen-Weinhandels ''Köln, die Zentrale des westeuropäischen Weinhandels''], in: Der Weinhandel im Gebiete der Hanse im Mittelalter, Hans Hartmeyer, Jena, 1905, Kap. IV.1
* [http://www.lexikus.de/bibliothek/Der-Weinhandel-im-Gebiete-der-Hanse-im-Mittelalter/Der-Handel-in-den-Produktionsgebieten/In-den-hansischen-Produktionsgebieten-Koeln-die-Zentrale-des-westeuropaeischen-Weinhandels ''Köln, die Zentrale des westeuropäischen Weinhandels''], in: Der Weinhandel im Gebiete der Hanse im Mittelalter, Hans Hartmeyer, Jena, 1905, Kap. IV.1
Zeile 311: Zeile 629:
* Joachim Deeters, ''Wie wird man Kölner Bürger? Das Kölner Bürgerrecht nach der Ordnung von 1615/1617'', in: ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Bd. 2, Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit (1396-1794)'', S. 203-211, J.P. Bachem Verlag, Köln, 1996  
* Joachim Deeters, ''Wie wird man Kölner Bürger? Das Kölner Bürgerrecht nach der Ordnung von 1615/1617'', in: ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Bd. 2, Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit (1396-1794)'', S. 203-211, J.P. Bachem Verlag, Köln, 1996  
[[Kategorie:Organisation]]
[[Kategorie:Organisation]]
* Dieter Strauch, ''Des Kölner Stapels Aufstieg und Abgesang'', in: Buch-Bibliothek-Region, Christine Haug und Rolf Thiele (Hrsg.), Harassowitz Verlag, Wiesbaden, 2014, ([https://kups.ub.uni-koeln.de/7591/1/Strauch_2-3.UB.pdf  als PDF-Datei online verfügbar])

Aktuelle Version vom 2. April 2024, 14:05 Uhr

Die Weinschule auf der Rheingasse Nr. 12 (Mitte, im Hintergrund), Ausschnitt aus der Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse

Die Weinschule war im Mittelalter zusammen mit den Rheinmeistern die oberste Aufsichtsbehörde über den Weinhandel und den Weinausschank. Das Gebäude der Weinschule befand sich in der Rheingasse im Haus Nr. 12.

In der Stadt Köln, die im Mittelalter den zentralen Knotenpunkt des westeuropäischen Weinhandels darstellte, war dieser Handel bereits frühzeitig in allen verwaltungstechnischen und juristischen Belangen straff organisiert. Die obersten Kontrollorgane dieser Organisation waren die Rheinmeister und ab 1378 die Weinschule.

Rheinmeister

Die vier Rheinmeister waren Ratsbeamte, wurden also vom Rat der Stadt Köln eingesetzt und hatten ein vielfältiges Spektrum an Aufgaben. Ihre Hauptfunktion bestand aus der Aufsicht über die Einhaltung des Kölner Stapelrechts und der Schlichtung von Streitigkeiten beim Warenverkehr auf dem Rhein. Sie kontrollierten den Weinhandel an und auf dem Rhein und bildeten die sogenannte Rheinpolizei. Auch die Kontrolle der klösterlichen Weinanbaugebiete oblag den Rheinmeistern.

Dem Stapelrecht unterlagen unter anderem die gefüllten Weinfässer und auch die Weinbergpfähle (Ramholz oder auch Ramen).

Weinschule

Innerstädischer Weinanbau in Köln - Weingärten der Kartäuser

Die Weinschule bestand aus acht Ratsmitgliedern und hielt drei mal wöchentlich Sitzungen ab, in denen unter anderem Rechtsfragen auf dem Gebiete des Weinhandels entschieden wurden. Diese Mitglieder der Weinschule unterstützten die Rheinmeister bei ihren Aufgaben. Sie mussten selbst vorher das Amt eines Rheinmeisters bekleidet haben.

Die Einberufung der Weinschule als Versammlung wurde durch die Rheinmeister vorgenommen. Um die Unabhängigkeit dieser Kommission zu wahren, war allen Beteiligten untersagt, selbst städtischen Weinhandel zu betreiben.

Überschrift der Weinschulenrolle von 1528
"Dit ist die nuwe Rollen in der Wynschschoelen bynnen Collne"

Die Weinschule war gleichzeitig auch eine Gerichtsbehörde, an der juristische Fragen des Kölner Weinhandels entschieden wurden. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Weinschule auch das Recht, Zeugnisse zur Erlangung des Kölner Bürgerrechts zu erteilen. Voraussetzung zur Erlangung des Bürgerrechts war eine Eintragung in das zentrale Buch der Weinschule. Die den Rheinmeistern und gewählten Ratsmitgliedern der Weinschule untergebenen Beamten waren vereidigte Schreiber und Boten. Sie hatten auf die Einhaltung aller Regeln im Weinhandel zu achten und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten.

Sowohl der Großhandel auf dem Weinmarkt als auch der Anbau und Vertrieb kleinerer Mengen von Wein innerhalb der Stadt ("Weinzapf") wurden von den Rheinmeistern und der Weinschule organisiert und kontrolliert. Nur Personen, die das Kölner Bürgerrecht besaßen, hatten damit auch das Recht auf den Weinzapf. Für die mit dem Weinzapf verbundenen Steuereinnahmen war wiederum die Behörde der Weinschule zuständig.

In beiden Zweigen des Kölner Weinhandels gab es verschiedene höher gestellte und einfache Berufe. Höhere Beamte des stadtübergreifenden Weinmarktes waren vornehmlich "Unterkäufer" und "Visierer", zu den niederen Beamten gehörten "Kranenmeister" und "Weinschröder". Der innerstädtische Weinhandel und das Zapfgewerbe beschäftigten "Kistensitzer", "Weinzapfer", "Weinschenke" und "Weinrufer".

Personal des Weinschulengerichts

Die im Folgenden aufgeführten Angaben über das Personal des Weinschulengerichts sind fast alle dem "Niederrheinisch-Westfälischen Kreiskalender"[1] entnommen, dessen Ausgaben von 1758 bis 1794 digital verfügbar sind und in dem Richter, Gerichtsschreiber und Prokuratoren des Weinschulengerichts sowie ab 1779 auch Weinröder und Wein-Unterverkäufer namentlich aufgelistet sind. Weitere Informationen stammen aus dem digitalen Zeitungsarchiv "zeit.punkt NRW"[2].

In den nachfolgenden Tabellen enthält die jeweils rechte Spalte "[KB]" Verweise auf die Person in unserer Partner-Webseite www.koelnerbuerger.de

Richter

Name Vorname(n) Titel (*) von bis [KB]
von Herwegh Eberhard Josef Melchior 1759 1771 <koelnerbuerger>
von Stattlohn Heinrich Leonard Josef J.U.L. 1759 1771
Merrhem Johann Engelbert 1759 1766 <koelnerbuerger>
von Schneid Philipp Wilhelm Andreas Josef 1759 1762 <koelnerbuerger>
von Mylius Balthasar Josef 1759 <koelnerbuerger>
von Gall Johann Josef Kaspar 1760 1778 <koelnerbuerger>
von Stattlohn Johann Arnold Theodor 1760 1766
von Eschenbrender Johann Arnold Kaspar 1760 1763 <koelnerbuerger>
von Krufft Peter Josef 1761 1773 <koelnerbuerger>
Tils Johann Jakob 1761 1763
von Heck Abraham 1761
Bianco Heinrich Martin 1764 1767 <koelnerbuerger>
von Dulman Franz Arnold 1764
Wilms Peter 1766 1772
Stamberg Gerhard 1767 1779
Thour Johann Wilhelm 1767
Schnickel Johann Heinrich 1768 1775 <koelnerbuerger>
von Doetsch Johann Nikolaus 1768 1769
von Bonn Wilhelm Anton 1770 1782 <koelnerbuerger>
von Wittgenstein Melchior Ditmar 1772 <koelnerbuerger>
Gillis (Gilles) Peter Josef 1773 1776 <koelnerbuerger>
Bourel(l) Theodor Winand 1774 1786 <koelnerbuerger>
Husecus Johann Cornelius Severin 1774 1786 <koelnerbuerger>
Bianco Josef Anton 1774 1780 <koelnerbuerger>
Hamm Kaspar Wilhelm 1774 1777 <koelnerbuerger>
von Beywegh Johann Friedrich Franz 1774 1777 <koelnerbuerger>
von Heinsberg Johann Wilhelm Xavier 1775 1778 <koelnerbuerger>
Moers Friedrich 1776 1779
Schieffer Franz Stefan 1777 1786
von Mylius Hermann Josef 1778 1786 <koelnerbuerger>
Rödder Franz Heinrich 1779 1785
von Hilgers Franz Jakob 1782 1785 <koelnerbuerger>
Husecus Philip Jakob J.U.L. 1782 1788 <koelnerbuerger>
Schulgen Adam Josef 1783 1786
Mültgen Johann Bernhard 1783 <koelnerbuerger>
Dumont Heinrich Josef 1784 1787
Bianco Wilhelm Anton 1785
Wecus Wilhelm Josef 1786
Wilms Kaspar Wilhelm 1787 1788 <koelnerbuerger>
Bauduin Stefan Bernhard 1787 <koelnerbuerger>
Molinari Michael 1787
Tils Johann Theodor 1787 <koelnerbuerger>
von Gal Peter Johann Josef 1788
Bodenstaff Johann Josef Dominik 1788 <koelnerbuerger>
Kügelgen Carl Georg Arnold 1793 <koelnerbuerger>
Sarburg Johann Wilhelm 1793
Metternich Franz Konrad 1794
von Gall Gottfried Josef 1794 <koelnerbuerger>
Schnickel Kaspar Josef 1794 <koelnerbuerger>
Fink Johann Peter 1794

(*) Abkürzung J.U.L. = juris utriusque licentiatus = Lizenziat beider Rechte (weltlich, kirchlich)

Gerichtsschreiber

Name Vorname(n) von bis [KB]
Neighausen Adolph 1634 <koelnerbuerger>
Eschweiler Johann Heinrich 1759 1762
Daumen Engelbert Hieronymus 1763 1774 <koelnerbuerger>
Felten Friedrich 1777 1794
Müller Heinrich Josef 1795 1796

Prokuratoren

Name Vorname(n) von bis [KB]
Nuss Johann Peter 1759 1765 <koelnerbuerger>
Esser Bernhard Philipp 1759 1771
Haecker Cosmas 1759 1778
Lanotte Franz 1764 1771 <koelnerbuerger>
Werner Kaspar Josef 1766 1794 <koelnerbuerger>
Moers Karl Josef 1772 1794 <koelnerbuerger>
Eichof Peter Josef 1779 1784
Müller Johann Wilhelm 1779 1787
Riphahn Johann Christian 1785 1787
Bebber Johann Georg 1788 1794
Meyer (N.) 1788 1794
Block (N.) 1790 1794
Broichhausen (N) 1791 1794

Weinröder

Name Vorname(n) von bis [KB]
Etzweiler Johann Wilhelm 1779 1789
Merl(en) Friedrich 1779 1791
Heinen Stefan 1779 1793
Etzweiler Johann Jakob 1779 1794 <koelnerbuerger>
Greven Franz Josef 1779 1794 [1]
Kramer Gerhard 1779 1794
Kramer Heinrich 1779 1794
Meyer Bartholomäus 1790 1794
Peters (N.) 1794 1794

Wein-Unterkäufer

Name Vorname(n) von bis [KB]
Wolff Matthias 1779 1790
Schlebusch Peter 1779 1792
Bracht Johann Wilhelm 1791 1794 <koelnerbuerger>

Weinhändler im Jahr 1884

Es gibt ein Adressbuch sämtlicher Weinhändler Europas aus dem Jahr 1884. Daraus sind die Kölner Weinhändler aufgelistet: Kölner Weinhändler 1884

Weblinks

Kreuterkarte

Die Weinschule ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

I S. Martin - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Gebürhaus (Weinschule)"

Einzelnachweise

Literatur

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