Altes Köln

Die Weinschule: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Weinschule-Ausschnitt-Kreuterkarte-074-Rheingasse.jpg|mini|400px|Die Weinschule auf der Rheingasse Nr. 12 (Mitte, im Hintergrund), Ausschnitt aus der [[:Datei:Kreuter_074.jpg|Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse]]]]
[[Datei:Weinschule-Ausschnitt-Kreuterkarte-074-Rheingasse.jpg|mini|400px|Die Weinschule auf der Rheingasse Nr. 12 (Mitte, im Hintergrund), Ausschnitt aus der [[:Datei:Kreuter_074.jpg|Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse]]]]
[[Datei:Ulrepforte-Köln-Weingärten-der-Kartäuser-1571.jpg|mini|Innerstädischer Weinanbau in Köln - Weingärten der Kartäuser]]
Die '''Weinschule''' war im Mittelalter zusammen mit den '''Rheinmeistern''' die oberste Aufsichtsbehörde über den Weinhandel und den Weinausschank. Das Gebäude der Weinschule befand sich in der [[Rheingasse/Haus-Nr._12|Rheingasse im Haus Nr. 12]].
Die '''Weinschule''' war im Mittelalter zusammen mit den '''Rheinmeistern''' die oberste Aufsichtsbehörde über den Weinhandel und den Weinausschank. Das Gebäude der Weinschule befand sich in der [[Rheingasse/Haus-Nr._12|Rheingasse im Haus Nr. 12]].


In der Stadt Köln, die im Mittelalter den zentralen Knotenpunkt des westeuropäischen Weinhandels darstellte, war dieser Handel bereits frühzeitig in allen verwaltungstechnischen und juristischen Belangen straff organisiert. Die obersten Kontrollorgane dieser Organisation waren die '''Rheinmeister''' und ab 1378 die '''Weinschule'''.
In der Stadt Köln, die im Mittelalter den zentralen Knotenpunkt des westeuropäischen Weinhandels darstellte, war dieser Handel bereits frühzeitig in allen verwaltungstechnischen und juristischen Belangen straff organisiert. Die obersten Kontrollorgane dieser Organisation waren die '''Rheinmeister''' und ab 1378 die '''Weinschule'''.


=== Rheinmeister ===
== Rheinmeister ==
Die vier Rheinmeister waren Ratsbeamte, wurden also vom Rat der Stadt Köln eingesetzt und hatten ein vielfältiges Spektrum an Aufgaben. Ihre Hauptfunktion bestand aus der Aufsicht über die Einhaltung des [[Stapelrecht|Kölner Stapelrechts]] und der Schlichtung von Streitigkeiten beim Warenverkehr auf dem Rhein. Sie kontrollierten den Weinhandel an und auf dem Rhein und bildeten die sogenannte Rheinpolizei. Auch die Kontrolle der klösterlichen Weinanbaugebiete oblag den Rheinmeistern.
Die vier Rheinmeister waren Ratsbeamte, wurden also vom Rat der Stadt Köln eingesetzt und hatten ein vielfältiges Spektrum an Aufgaben. Ihre Hauptfunktion bestand aus der Aufsicht über die Einhaltung des [[Stapelrecht|Kölner Stapelrechts]] und der Schlichtung von Streitigkeiten beim Warenverkehr auf dem Rhein. Sie kontrollierten den Weinhandel an und auf dem Rhein und bildeten die sogenannte Rheinpolizei. Auch die Kontrolle der klösterlichen Weinanbaugebiete oblag den Rheinmeistern.


Dem Stapelrecht unterlagen unter anderem die gefüllten Weinfässer und auch die Weinbergpfähle (Ramholz oder auch Ramen).
Dem Stapelrecht unterlagen unter anderem die gefüllten Weinfässer und auch die Weinbergpfähle (Ramholz oder auch Ramen).


=== Weinschule ===
== Weinschule ==
[[Datei:Ulrepforte-Köln-Weingärten-der-Kartäuser-1571.jpg|mini|Innerstädischer Weinanbau in Köln - Weingärten der Kartäuser]]
Die Weinschule bestand aus acht Ratsmitgliedern und hielt drei mal wöchentlich Sitzungen ab, in denen unter anderem Rechtsfragen auf dem Gebiete des Weinhandels entschieden wurden. Diese Mitglieder der Weinschule unterstützten die Rheinmeister bei ihren Aufgaben. Sie mussten selbst vorher das Amt eines Rheinmeisters bekleidet haben.  
Die Weinschule bestand aus acht Ratsmitgliedern und hielt drei mal wöchentlich Sitzungen ab, in denen unter anderem Rechtsfragen auf dem Gebiete des Weinhandels entschieden wurden. Diese Mitglieder der Weinschule unterstützten die Rheinmeister bei ihren Aufgaben. Sie mussten selbst vorher das Amt eines Rheinmeisters bekleidet haben.  


Die Einberufung der Weinschule als Versammlung wurde durch die Rheinmeister vorgenommen. Um die Unabhängigkeit dieser Kommission zu wahren, war allen Beteiligten untersagt, selbst städtischen Weinhandel zu betreiben.
Die Einberufung der Weinschule als Versammlung wurde durch die Rheinmeister vorgenommen. Um die Unabhängigkeit dieser Kommission zu wahren, war allen Beteiligten untersagt, selbst städtischen Weinhandel zu betreiben.


[[Datei:ÜberschriftWeinschulenrolle-1528.jpg|links|mini|450px|Überschrift der Weinschulenrolle von 1528<br>''"Dit ist die nuwe Rollen in der Wynschschoelen bynnen Collne"'']]
Die Weinschule war gleichzeitig auch eine Gerichtsbehörde, an der juristische Fragen des Kölner Weinhandels entschieden wurden. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Weinschule auch das Recht, Zeugnisse zur Erlangung des Kölner Bürgerrechts zu erteilen. Voraussetzung zur Erlangung des Bürgerrechts war eine Eintragung in das zentrale Buch der Weinschule. Die den Rheinmeistern und gewählten Ratsmitgliedern der Weinschule untergebenen Beamten waren vereidigte Schreiber und Boten. Sie hatten auf die Einhaltung aller Regeln im Weinhandel zu achten und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten.
Die Weinschule war gleichzeitig auch eine Gerichtsbehörde, an der juristische Fragen des Kölner Weinhandels entschieden wurden. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Weinschule auch das Recht, Zeugnisse zur Erlangung des Kölner Bürgerrechts zu erteilen. Voraussetzung zur Erlangung des Bürgerrechts war eine Eintragung in das zentrale Buch der Weinschule. Die den Rheinmeistern und gewählten Ratsmitgliedern der Weinschule untergebenen Beamten waren vereidigte Schreiber und Boten. Sie hatten auf die Einhaltung aller Regeln im Weinhandel zu achten und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten.


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== Personal des Weinschulengerichts ==
== Personal des Weinschulengerichts ==
Die im Folgenden aufgeführten Angaben über des Personal des Weinschulengerichts sind dem <ref>[https://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/periodical/titleinfo/1501970 ''Niederrheinisch-Westfälischen Kreiskalender'']</ref> entnommen, dessen Ausgaben von 1758 bis 1794 digital verfügbar sind und in dem Richter, Gerichtsschreiber und Prokuratoren des Weinschulengerichts sowie ab 1779 auch Weinröder und Wein-Unterverkäufer namentlich aufgelistet sind.
Die im Folgenden aufgeführten Angaben über das Personal des Weinschulengerichts sind fast alle dem <I>"Niederrheinisch-Westfälischen Kreiskalender"</I><ref>[https://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/periodical/titleinfo/1501970 Niederrheinisch-Westfälischer Kreiskalender, alle Jahrgänge (1758-1794), Köln, Verlag Franz Balthasar Neuwirth]</ref> entnommen, dessen Ausgaben von 1758 bis 1794 digital verfügbar sind und in dem Richter, Gerichtsschreiber und Prokuratoren des Weinschulengerichts sowie ab 1779 auch Weinröder und Wein-Unterverkäufer namentlich aufgelistet sind. Weitere Informationen stammen aus dem digitalen Zeitungsarchiv <I>"zeit.punkt NRW"</I><ref>[https://zeitpunkt.nrw zeit.punkt NRW - Vom Land NRW gefördertes Projekt zu digitalisierten Lokalzeitungen aus NRW]</ref>.
 
<small><I>In den nachfolgenden Tabellen enthält die jeweils rechte Spalte "[KB]" Verweise auf die Person in unserer Partner-Webseite www.koelnerbuerger.de</I></small>
=== Richter ===
=== Richter ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
Zeile 30: Zeile 33:
|'''''von'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|-
|von Herwegh
|von Herwegh
Zeile 36: Zeile 40:
|1759
|1759
|1771
|1771
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12380187 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Stattlohn
|von Stattlohn
Zeile 42: Zeile 47:
|1759
|1759
|1771
|1771
|
|-
|-
|Merrhem
|Merrhem
Zeile 48: Zeile 54:
|1759
|1759
|1766
|1766
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9944391 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Schneid
|von Schneid
Zeile 54: Zeile 61:
|1759
|1759
|1762
|1762
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10528850 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Mylius
|von Mylius
Zeile 60: Zeile 68:
|1759
|1759
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11725587 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Gall
|von Gall
Zeile 66: Zeile 75:
|1760
|1760
|1778
|1778
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9723231 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Stattlohn
|von Stattlohn
Zeile 72: Zeile 82:
|1760
|1760
|1766
|1766
|
|-
|-
|von Eschenbrender
|von Eschenbrender
Zeile 78: Zeile 89:
|1760
|1760
|1763
|1763
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11744007 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Krufft
|von Krufft
Zeile 84: Zeile 96:
|1761
|1761
|1773
|1773
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10039088 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Tils
|Tils
Zeile 90: Zeile 103:
|1761
|1761
|1763
|1763
|
|-
|-
|von Heck
|von Heck
Zeile 95: Zeile 109:
|
|
|1761
|1761
|
|
|
|-
|-
Zeile 102: Zeile 117:
|1764
|1764
|1767
|1767
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10285685 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Dulman
|von Dulman
Zeile 107: Zeile 123:
|
|
|1764
|1764
|
|
|
|-
|-
Zeile 114: Zeile 131:
|1766
|1766
|1772
|1772
|
|-
|-
|Stamberg
|Stamberg
Zeile 120: Zeile 138:
|1767
|1767
|1779
|1779
|
|-
|-
|Thour
|Thour
Zeile 125: Zeile 144:
|
|
|1767
|1767
|
|
|
|-
|-
Zeile 132: Zeile 152:
|1768
|1768
|1775
|1775
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12122626 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Doetsch
|von Doetsch
Zeile 138: Zeile 159:
|1768
|1768
|1769
|1769
|
|-
|-
|von Bonn
|von Bonn
Zeile 144: Zeile 166:
|1770
|1770
|1782
|1782
|-
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10512378 <koelnerbuerger>]
|von Hilgers
|Franz Jakob
|
|1772
|1785
|-
|-
|von Wittgenstein
|von Wittgenstein
Zeile 156: Zeile 173:
|1772
|1772
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9845224 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Gillis (Gilles)
|Gillis (Gilles)
Zeile 162: Zeile 180:
|1773
|1773
|1776
|1776
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9944480 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Bourel(l)
|Bourel(l)
Zeile 168: Zeile 187:
|1774
|1774
|1786
|1786
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9877927 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Husecus
|Husecus
Zeile 174: Zeile 194:
|1774
|1774
|1786
|1786
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I315799 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Bianco
|Bianco
Zeile 180: Zeile 201:
|1774
|1774
|1780
|1780
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10277252 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Hamm
|Hamm
Zeile 186: Zeile 208:
|1774
|1774
|1777
|1777
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11674440 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Beywegh
|von Beywegh
Zeile 192: Zeile 215:
|1774
|1774
|1777
|1777
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11742918 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|von Heinsberg
|von Heinsberg
Zeile 198: Zeile 222:
|1775
|1775
|1778
|1778
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11655097 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Moers
|Moers
Zeile 204: Zeile 229:
|1776
|1776
|1779
|1779
|
|-
|-
|Schieffer
|Schieffer
Zeile 210: Zeile 236:
|1777
|1777
|1786
|1786
|
|-
|-
|von Mylius
|von Mylius
Zeile 216: Zeile 243:
|1778
|1778
|1786
|1786
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11682465 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Rödder
|Rödder
Zeile 222: Zeile 250:
|1779
|1779
|1785
|1785
|
|-
|von Hilgers
|Franz Jakob
|
|1782
|1785
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12007150 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Husecus
|Husecus
Zeile 228: Zeile 264:
|1782
|1782
|1788
|1788
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12373644 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Schulgen
|Schulgen
Zeile 234: Zeile 271:
|1783
|1783
|1786
|1786
|
|-
|-
|Mültgen
|Mültgen
Zeile 240: Zeile 278:
|1783
|1783
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12378933 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Dumont
|Dumont
Zeile 246: Zeile 285:
|1784
|1784
|1787
|1787
|
|-
|-
|Bianco
|Bianco
Zeile 251: Zeile 291:
|
|
|1785
|1785
|
|
|
|-
|-
Zeile 257: Zeile 298:
|
|
|1786
|1786
|
|
|
|-
|-
Zeile 264: Zeile 306:
|1787
|1787
|1788
|1788
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11742738 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Bauduin
|Bauduin
Zeile 270: Zeile 313:
|1787
|1787
|
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11905896 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Molinari
|Molinari
Zeile 275: Zeile 319:
|
|
|1787
|1787
|
|
|
|-
|-
Zeile 281: Zeile 326:
|
|
|1787
|1787
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10276376 <koelnerbuerger>]
|-
|von Gal
|Peter Johann Josef
|
|1788
|
|
|
|-
|-
|Bodenstaff
|Bodenstaff
|Johann Dominik
|Johann Josef Dominik
|
|
|1788
|1788
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11666514 <koelnerbuerger>]
|-
|Kügelgen
|Carl Georg Arnold
|
|1793
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11660712 <koelnerbuerger>]
|-
|Sarburg
|Johann Wilhelm
|
|1793
|
|
|-
|Metternich
|Franz Konrad
|
|1794
|
|
|-
|von Gall
|Gottfried Josef
|
|1794
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9618204 <koelnerbuerger>]
|-
|Schnickel
|Kaspar Josef
|
|1794
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12090460 <koelnerbuerger>]
|-
|Fink
|Johann Peter
|
|1794
|
|
|
|-
|-
|}
|}
<small><I>(*) Abkürzung J.U.L. = juris utriusque licentiatus = Lizenziat beider Rechte (weltlich, kirchlich)</I></small>
<small><I>(*) Abkürzung J.U.L. = juris utriusque licentiatus = Lizenziat beider Rechte (weltlich, kirchlich)</I></small>
=== Gerichtsschreiber ===
=== Gerichtsschreiber ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
Zeile 297: Zeile 395:
|'''''von'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|Neighausen
|Adolph
|1634
|
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9861280 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Eschweiler
|Eschweiler
Zeile 302: Zeile 407:
|1759
|1759
|1762
|1762
|
|-
|-
|Daumen
|Daumen
|Engelbert Hieronymus
|Engelbert Hieronymus
|1763
|1763
|1772
|1774
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10028187 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Felten
|Felten
Zeile 312: Zeile 419:
|1777
|1777
|1794
|1794
|
|-
|Müller
|Heinrich Josef
|1795
|1796
|
|-
|-
|}
|}
=== Prokuratoren ===
=== Prokuratoren ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
Zeile 320: Zeile 435:
|'''''von'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|-
|Nuss
|Nuss
Zeile 325: Zeile 441:
|1759
|1759
|1765
|1765
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I23820 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Esser
|Esser
Zeile 330: Zeile 447:
|1759
|1759
|1771
|1771
|
|-
|-
|Haecker
|Haecker
Zeile 335: Zeile 453:
|1759
|1759
|1778
|1778
|
|-
|-
|Lanotte
|Lanotte
Zeile 340: Zeile 459:
|1764
|1764
|1771
|1771
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I33351 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Werner
|Werner
Zeile 345: Zeile 465:
|1766
|1766
|1794
|1794
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I260427 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Moers
|Moers
Zeile 350: Zeile 471:
|1772
|1772
|1794
|1794
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I260427 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Eichof
|Eichof
Zeile 355: Zeile 477:
|1779
|1779
|1784
|1784
|
|-
|-
|Müller
|Müller
Zeile 360: Zeile 483:
|1779
|1779
|1787
|1787
|
|-
|-
|Riphahn
|Riphahn
Zeile 365: Zeile 489:
|1785
|1785
|1787
|1787
|
|-
|-
|Bebber
|Bebber
Zeile 370: Zeile 495:
|1788
|1788
|1794
|1794
|
|-
|-
|Meyer
|Meyer
Zeile 375: Zeile 501:
|1788
|1788
|1794
|1794
|
|-
|-
|Block
|Block
Zeile 380: Zeile 507:
|1790
|1790
|1794
|1794
|
|-
|-
|Broichhausen
|Broichhausen
Zeile 385: Zeile 513:
|1791
|1791
|1794
|1794
|
|-
|-
|}
|}
Zeile 393: Zeile 522:
|'''''von'''''
|'''''von'''''
|'''''bis'''''
|'''''bis'''''
|'''''[KB]'''''
|-
|-
|Etzweiler
|Etzweiler
Zeile 398: Zeile 528:
|1779
|1779
|1789
|1789
|
|-
|-
|Merl(en)
|Merl(en)
Zeile 408: Zeile 539:
|1779
|1779
|1793
|1793
|
|-
|-
|Etzweiler
|Etzweiler
Zeile 413: Zeile 545:
|1779
|1779
|1794
|1794
|[https://koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I124539 <koelnerbuerger>]
|-
|-
|Greven
|Greven
Zeile 418: Zeile 551:
|1779
|1779
|1794
|1794
|[https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10282346&tree=vor1800]
|-
|-
|Kramer
|Kramer
Zeile 423: Zeile 557:
|1779
|1779
|1794
|1794
|
|-
|-
|Kramer
|Kramer
Zeile 428: Zeile 563:
|1779
|1779
|1794
|1794
|
|-
|-
|Meyer
|Meyer
Zeile 433: Zeile 569:
|1790
|1790
|1794
|1794
|
|-
|-
|Peters
|Peters
Zeile 438: Zeile 575:
|1794
|1794
|1794
|1794
|
|-
|-
|}
|}
=== Wein-Unterkäufer ===
=== Wein-Unterkäufer ===
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
Zeile 446: Zeile 585:
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== Schreinsbezirk ==
== Schreinsbezirk ==
[[Schreinsbezirk I S. Martin|I S. Martin]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"Gebürhaus (Weinschule)"'''''
[[Schreinsbezirk I S. Martin|I S. Martin]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"Gebürhaus (Weinschule)"'''''
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
== Literatur ==
== Literatur ==
* [http://www.lexikus.de/bibliothek/Der-Weinhandel-im-Gebiete-der-Hanse-im-Mittelalter/Der-Handel-in-den-Produktionsgebieten/In-den-hansischen-Produktionsgebieten-Koeln-die-Zentrale-des-westeuropaeischen-Weinhandels ''Köln, die Zentrale des westeuropäischen Weinhandels''], in: Der Weinhandel im Gebiete der Hanse im Mittelalter, Hans Hartmeyer, Jena, 1905, Kap. IV.1
* [http://www.lexikus.de/bibliothek/Der-Weinhandel-im-Gebiete-der-Hanse-im-Mittelalter/Der-Handel-in-den-Produktionsgebieten/In-den-hansischen-Produktionsgebieten-Koeln-die-Zentrale-des-westeuropaeischen-Weinhandels ''Köln, die Zentrale des westeuropäischen Weinhandels''], in: Der Weinhandel im Gebiete der Hanse im Mittelalter, Hans Hartmeyer, Jena, 1905, Kap. IV.1
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* Joachim Deeters, ''Wie wird man Kölner Bürger? Das Kölner Bürgerrecht nach der Ordnung von 1615/1617'', in: ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Bd. 2, Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit (1396-1794)'', S. 203-211, J.P. Bachem Verlag, Köln, 1996  
* Joachim Deeters, ''Wie wird man Kölner Bürger? Das Kölner Bürgerrecht nach der Ordnung von 1615/1617'', in: ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Bd. 2, Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit (1396-1794)'', S. 203-211, J.P. Bachem Verlag, Köln, 1996  
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* Dieter Strauch, ''Des Kölner Stapels Aufstieg und Abgesang'', in: Buch-Bibliothek-Region, Christine Haug und Rolf Thiele (Hrsg.), Harassowitz Verlag, Wiesbaden, 2014, ([https://kups.ub.uni-koeln.de/7591/1/Strauch_2-3.UB.pdf  als PDF-Datei online verfügbar])

Aktuelle Version vom 2. April 2024, 14:05 Uhr

Die Weinschule auf der Rheingasse Nr. 12 (Mitte, im Hintergrund), Ausschnitt aus der Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse

Die Weinschule war im Mittelalter zusammen mit den Rheinmeistern die oberste Aufsichtsbehörde über den Weinhandel und den Weinausschank. Das Gebäude der Weinschule befand sich in der Rheingasse im Haus Nr. 12.

In der Stadt Köln, die im Mittelalter den zentralen Knotenpunkt des westeuropäischen Weinhandels darstellte, war dieser Handel bereits frühzeitig in allen verwaltungstechnischen und juristischen Belangen straff organisiert. Die obersten Kontrollorgane dieser Organisation waren die Rheinmeister und ab 1378 die Weinschule.

Rheinmeister

Die vier Rheinmeister waren Ratsbeamte, wurden also vom Rat der Stadt Köln eingesetzt und hatten ein vielfältiges Spektrum an Aufgaben. Ihre Hauptfunktion bestand aus der Aufsicht über die Einhaltung des Kölner Stapelrechts und der Schlichtung von Streitigkeiten beim Warenverkehr auf dem Rhein. Sie kontrollierten den Weinhandel an und auf dem Rhein und bildeten die sogenannte Rheinpolizei. Auch die Kontrolle der klösterlichen Weinanbaugebiete oblag den Rheinmeistern.

Dem Stapelrecht unterlagen unter anderem die gefüllten Weinfässer und auch die Weinbergpfähle (Ramholz oder auch Ramen).

Weinschule

Innerstädischer Weinanbau in Köln - Weingärten der Kartäuser

Die Weinschule bestand aus acht Ratsmitgliedern und hielt drei mal wöchentlich Sitzungen ab, in denen unter anderem Rechtsfragen auf dem Gebiete des Weinhandels entschieden wurden. Diese Mitglieder der Weinschule unterstützten die Rheinmeister bei ihren Aufgaben. Sie mussten selbst vorher das Amt eines Rheinmeisters bekleidet haben.

Die Einberufung der Weinschule als Versammlung wurde durch die Rheinmeister vorgenommen. Um die Unabhängigkeit dieser Kommission zu wahren, war allen Beteiligten untersagt, selbst städtischen Weinhandel zu betreiben.

Überschrift der Weinschulenrolle von 1528
"Dit ist die nuwe Rollen in der Wynschschoelen bynnen Collne"

Die Weinschule war gleichzeitig auch eine Gerichtsbehörde, an der juristische Fragen des Kölner Weinhandels entschieden wurden. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Weinschule auch das Recht, Zeugnisse zur Erlangung des Kölner Bürgerrechts zu erteilen. Voraussetzung zur Erlangung des Bürgerrechts war eine Eintragung in das zentrale Buch der Weinschule. Die den Rheinmeistern und gewählten Ratsmitgliedern der Weinschule untergebenen Beamten waren vereidigte Schreiber und Boten. Sie hatten auf die Einhaltung aller Regeln im Weinhandel zu achten und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten.

Sowohl der Großhandel auf dem Weinmarkt als auch der Anbau und Vertrieb kleinerer Mengen von Wein innerhalb der Stadt ("Weinzapf") wurden von den Rheinmeistern und der Weinschule organisiert und kontrolliert. Nur Personen, die das Kölner Bürgerrecht besaßen, hatten damit auch das Recht auf den Weinzapf. Für die mit dem Weinzapf verbundenen Steuereinnahmen war wiederum die Behörde der Weinschule zuständig.

In beiden Zweigen des Kölner Weinhandels gab es verschiedene höher gestellte und einfache Berufe. Höhere Beamte des stadtübergreifenden Weinmarktes waren vornehmlich "Unterkäufer" und "Visierer", zu den niederen Beamten gehörten "Kranenmeister" und "Weinschröder". Der innerstädtische Weinhandel und das Zapfgewerbe beschäftigten "Kistensitzer", "Weinzapfer", "Weinschenke" und "Weinrufer".

Personal des Weinschulengerichts

Die im Folgenden aufgeführten Angaben über das Personal des Weinschulengerichts sind fast alle dem "Niederrheinisch-Westfälischen Kreiskalender"[1] entnommen, dessen Ausgaben von 1758 bis 1794 digital verfügbar sind und in dem Richter, Gerichtsschreiber und Prokuratoren des Weinschulengerichts sowie ab 1779 auch Weinröder und Wein-Unterverkäufer namentlich aufgelistet sind. Weitere Informationen stammen aus dem digitalen Zeitungsarchiv "zeit.punkt NRW"[2].

In den nachfolgenden Tabellen enthält die jeweils rechte Spalte "[KB]" Verweise auf die Person in unserer Partner-Webseite www.koelnerbuerger.de

Richter

Name Vorname(n) Titel (*) von bis [KB]
von Herwegh Eberhard Josef Melchior 1759 1771 <koelnerbuerger>
von Stattlohn Heinrich Leonard Josef J.U.L. 1759 1771
Merrhem Johann Engelbert 1759 1766 <koelnerbuerger>
von Schneid Philipp Wilhelm Andreas Josef 1759 1762 <koelnerbuerger>
von Mylius Balthasar Josef 1759 <koelnerbuerger>
von Gall Johann Josef Kaspar 1760 1778 <koelnerbuerger>
von Stattlohn Johann Arnold Theodor 1760 1766
von Eschenbrender Johann Arnold Kaspar 1760 1763 <koelnerbuerger>
von Krufft Peter Josef 1761 1773 <koelnerbuerger>
Tils Johann Jakob 1761 1763
von Heck Abraham 1761
Bianco Heinrich Martin 1764 1767 <koelnerbuerger>
von Dulman Franz Arnold 1764
Wilms Peter 1766 1772
Stamberg Gerhard 1767 1779
Thour Johann Wilhelm 1767
Schnickel Johann Heinrich 1768 1775 <koelnerbuerger>
von Doetsch Johann Nikolaus 1768 1769
von Bonn Wilhelm Anton 1770 1782 <koelnerbuerger>
von Wittgenstein Melchior Ditmar 1772 <koelnerbuerger>
Gillis (Gilles) Peter Josef 1773 1776 <koelnerbuerger>
Bourel(l) Theodor Winand 1774 1786 <koelnerbuerger>
Husecus Johann Cornelius Severin 1774 1786 <koelnerbuerger>
Bianco Josef Anton 1774 1780 <koelnerbuerger>
Hamm Kaspar Wilhelm 1774 1777 <koelnerbuerger>
von Beywegh Johann Friedrich Franz 1774 1777 <koelnerbuerger>
von Heinsberg Johann Wilhelm Xavier 1775 1778 <koelnerbuerger>
Moers Friedrich 1776 1779
Schieffer Franz Stefan 1777 1786
von Mylius Hermann Josef 1778 1786 <koelnerbuerger>
Rödder Franz Heinrich 1779 1785
von Hilgers Franz Jakob 1782 1785 <koelnerbuerger>
Husecus Philip Jakob J.U.L. 1782 1788 <koelnerbuerger>
Schulgen Adam Josef 1783 1786
Mültgen Johann Bernhard 1783 <koelnerbuerger>
Dumont Heinrich Josef 1784 1787
Bianco Wilhelm Anton 1785
Wecus Wilhelm Josef 1786
Wilms Kaspar Wilhelm 1787 1788 <koelnerbuerger>
Bauduin Stefan Bernhard 1787 <koelnerbuerger>
Molinari Michael 1787
Tils Johann Theodor 1787 <koelnerbuerger>
von Gal Peter Johann Josef 1788
Bodenstaff Johann Josef Dominik 1788 <koelnerbuerger>
Kügelgen Carl Georg Arnold 1793 <koelnerbuerger>
Sarburg Johann Wilhelm 1793
Metternich Franz Konrad 1794
von Gall Gottfried Josef 1794 <koelnerbuerger>
Schnickel Kaspar Josef 1794 <koelnerbuerger>
Fink Johann Peter 1794

(*) Abkürzung J.U.L. = juris utriusque licentiatus = Lizenziat beider Rechte (weltlich, kirchlich)

Gerichtsschreiber

Name Vorname(n) von bis [KB]
Neighausen Adolph 1634 <koelnerbuerger>
Eschweiler Johann Heinrich 1759 1762
Daumen Engelbert Hieronymus 1763 1774 <koelnerbuerger>
Felten Friedrich 1777 1794
Müller Heinrich Josef 1795 1796

Prokuratoren

Name Vorname(n) von bis [KB]
Nuss Johann Peter 1759 1765 <koelnerbuerger>
Esser Bernhard Philipp 1759 1771
Haecker Cosmas 1759 1778
Lanotte Franz 1764 1771 <koelnerbuerger>
Werner Kaspar Josef 1766 1794 <koelnerbuerger>
Moers Karl Josef 1772 1794 <koelnerbuerger>
Eichof Peter Josef 1779 1784
Müller Johann Wilhelm 1779 1787
Riphahn Johann Christian 1785 1787
Bebber Johann Georg 1788 1794
Meyer (N.) 1788 1794
Block (N.) 1790 1794
Broichhausen (N) 1791 1794

Weinröder

Name Vorname(n) von bis [KB]
Etzweiler Johann Wilhelm 1779 1789
Merl(en) Friedrich 1779 1791
Heinen Stefan 1779 1793
Etzweiler Johann Jakob 1779 1794 <koelnerbuerger>
Greven Franz Josef 1779 1794 [1]
Kramer Gerhard 1779 1794
Kramer Heinrich 1779 1794
Meyer Bartholomäus 1790 1794
Peters (N.) 1794 1794

Wein-Unterkäufer

Name Vorname(n) von bis [KB]
Wolff Matthias 1779 1790
Schlebusch Peter 1779 1792
Bracht Johann Wilhelm 1791 1794 <koelnerbuerger>

Weinhändler im Jahr 1884

Es gibt ein Adressbuch sämtlicher Weinhändler Europas aus dem Jahr 1884. Daraus sind die Kölner Weinhändler aufgelistet: Kölner Weinhändler 1884

Weblinks

Kreuterkarte

Die Weinschule ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-74 - Rheingasse

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

I S. Martin - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Gebürhaus (Weinschule)"

Einzelnachweise

Literatur

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