Tabakindustrie in Köln: Unterschied zwischen den Versionen
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Werner Schäfke: Blauer Dunst - Vier Jahrhunderte Tabak in Köln, Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum 1984 | Werner Schäfke: Blauer Dunst - Vier Jahrhunderte Tabak in Köln, Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum 1984 | ||
August Boerner: Kölner Tabakhandel und Tabakgewerbe. 1628 - 1910. ( Veröffentlichungen des Archivs für Rheinisch- Westfälische Wirtschaftsgeschichte, Band 2) | |||
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Version vom 17. März 2020, 23:00 Uhr
Es war ein Franziskaner aus Aachen, der im Jahre 1587 seinen Ordensoberen in Köln berichtet: Die soldatt außen spanischen lant stoltzyren allhiero umher und fressen feuer zambt deme rauch und daß domb folk obwundert sich schier.
Auch wenn das domb folk sich wunderte, bald war das Rauchen Allgemeingut.
Der Dreißigjährige Krieg machte das Rauchvergnügen der Soldaten zum Vorbild aller Stände. Alle Polemik und Verbote blieben jedoch fruchtlos, die Obrigkeit reagierte darüber mit Besteuerung von Tabak und Pfeifen. Spätestens 1750 hatte sich der Tabak als Konsumartikel für breite Kreise der Gesellschaft durchgesetzt. Besonders beliebt war der Tabak im bäuerlichen Stand, weil Tabak eine relativ einfach anzubauende Pflanze war, die in unterschiedlichen Klimazonen gedieh und gut für die bäuerliche Selbstversorgung geeignet war.
Tabak als Heilmittel
Der rasche Einzug des Tabaks lag wohl auch in der Auffassung führender Mediziner vom Tabak als wirksames Heilmittel. Man glaubt z.b. dass der heiße und trockene Tabakrauch überflüssigen Schleim im Blutkreislauf auszutrocknen vermochte. Eine Stärkung des Herzens sollte dadurch erfolgen. So empfahl man sogar den täglichen Gebrauch für jedes Alter und Geschlecht. Sogar die europäische Schulmedizin befördert den Tabakkonsum maßgeblich.
Die Formen des Tabakkonsums
Ursprünglich rauchte man den Tabak in aus Tabakblättern gedrehte Zigarren und in Pfeifen. Er wurde geschnupft, gekaut und teilweise auch als Saft getrunken. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam das Tabakschnupfen stark in Mode. Bis 1877 hatten sich aber im Deutschen Reich die Rauchtabake (Zigarren- und Pfeifentabake) mit 89 % Marktanteil durchgesetzt.
Das Tabakrauchen in der Pfeife war lange Zeit das Merkmal der Arbeiter, der Bauern und der städtischen Unterschicht. Für die Oberschicht begann zunehmend die Zigarre an Bedeutung im Anfang des 19. Jahrhunderts.
Mitte des 19. Jahrhunderts stieß die Zigarette aus dem lateinamerikanischen und spanischen Raum in den deutschsprachigen Raum vor. Für die Unterschicht war sie zu teuer - sie wurde zunächst als Produkt für die Stadt und die städtische Oberschicht gefertigt. Dies änderte sich dann Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Beginn der maschinellen Zigaretten-Hochleistungsproduktion.
Entwicklungen in Köln
Literatur
Werner Schäfke: Blauer Dunst - Vier Jahrhunderte Tabak in Köln, Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum 1984
August Boerner: Kölner Tabakhandel und Tabakgewerbe. 1628 - 1910. ( Veröffentlichungen des Archivs für Rheinisch- Westfälische Wirtschaftsgeschichte, Band 2)