Kloster und Kirche der Minoriten: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Datei:Minoritenkirche_Köln_im_Frühling_(1892-94).jpg|mini|Die Minoritenkirche]] | |||
Die '''Minoriten''' sind eine Ordensgemeinschaft der Franziskaner. Das '''Minoritenkloster''' mit der heute noch bestehenden '''Minoritenkirche''' lag an der heutigen [[Minoritenstraße/Haus-Nr._16|Minoritenstraße]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]].Das Kirchengebäude ist eines der ältesten Kölns. Die katholische Minoritenkirche (St. Maria Empfängnis) wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Sie wird heute überwiegend vom Kolpingwerk genutzt. | Die '''Minoriten''' sind eine Ordensgemeinschaft der Franziskaner. Das '''Minoritenkloster''' mit der heute noch bestehenden '''Minoritenkirche''' lag an der heutigen [[Minoritenstraße/Haus-Nr._16|Minoritenstraße]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]].Das Kirchengebäude ist eines der ältesten Kölns. Die katholische Minoritenkirche (St. Maria Empfängnis) wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Sie wird heute überwiegend vom Kolpingwerk genutzt. | ||
== Eckdaten zum Minoritenkloster == | == Eckdaten zum Minoritenkloster == | ||
Zeile 17: | Zeile 18: | ||
Nach der Teilung des Franziskanerordens in die drei Zweige (1517 bzw. 1534) wurde der Name '''Minoriten''' oder '''Minderbrüder''' im allgemeinen Sprachgebrauch auf die „Konventualen“ oder „schwarzen“ Franziskaner beschränkt. Dies bezeichnete den Unterschied zu den '''Observanten''' oder „braunen“ Franziskanern und den ebenfalls braun, aber mit spitzer Kapuze gekleideten, früher bärtigen '''Kapuzinern'''<ref>[https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Minoriten.xml Die Minoriten im Oesterreichischen Musiklexikon online]</ref>. | Nach der Teilung des Franziskanerordens in die drei Zweige (1517 bzw. 1534) wurde der Name '''Minoriten''' oder '''Minderbrüder''' im allgemeinen Sprachgebrauch auf die „Konventualen“ oder „schwarzen“ Franziskaner beschränkt. Dies bezeichnete den Unterschied zu den '''Observanten''' oder „braunen“ Franziskanern und den ebenfalls braun, aber mit spitzer Kapuze gekleideten, früher bärtigen '''Kapuzinern'''<ref>[https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Minoriten.xml Die Minoriten im Oesterreichischen Musiklexikon online]</ref>. | ||
Die | Die Minoriten kamen im Jahre 1219 nach Köln und bezogen zunächst das spätere Kloster [[Kloster_Marienspiegel_oder_Sion|Sion (Marienspiegel)]]. Mit Förderung des damaligen Erzbischof, dem Hl. Engelbert, erhielten sie aber schon 1220 ein neues Gelände in der Stadtmitte, auf dem sie ab 1245 bis 1260 ein Kloster und die erste gotische Kirche Kölns errichteten. Die Kölner Minoriten waren eine internationale Gemeinschaft von zeitweise über 300 Mitgliedern, die sich je nach Muttersprache auch verschiedene Refektorien teilten. So gab es neben dem allgemeinen Klosterrefektorium noch ein irisches, ein hessisches, ein dänisches und ein schwedisches Refektorium. Zu der Klostergemeinschaft gehörten bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts viele über Köln hinaus anerkannte Kirchenleute, so zum Beispiel der inzwischen von Papst Johannes Paul II. seliggesprochene Theologe und Philosoph [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Duns_Scotus Johannes Duns Scotus]. | ||
Am 15. Dezember 1619 wurde ein großer Teil des Klosters durch einen verheerenden Brand zerstört, durch den auch etliche Kunstschätze verloren gingen. | |||
Als die Franziskaner Anfang des 19. Jahrhunderts vertrieben wurden, gelangte das Gebäude 1808 in den Besitz der städtischen Armenverwaltung und blieb so erhalten. Heute wird die Kirche von den Franziskanern und dem Kolpingwerk genutzt. | |||
Der Domvikar Adolph Kolping, Gründer des Kolping-Gesellenvereins, ist hier 1865 begraben worden. | Der Domvikar Adolph Kolping, Gründer des Kolping-Gesellenvereins, ist hier 1865 begraben worden. | ||
== Kreuterkarte == | == Kreuterkarte == | ||
Die Position des Minoritenklosters ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 062.jpg|K 337-062 - Minoritenstraße]].<br> | Die Position des Minoritenklosters ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 062.jpg|K 337-062 - Minoritenstraße]].<br> |
Version vom 26. April 2022, 12:38 Uhr
Die Minoriten sind eine Ordensgemeinschaft der Franziskaner. Das Minoritenkloster mit der heute noch bestehenden Minoritenkirche lag an der heutigen Minoritenstraße im Stadtteil Altstadt-Nord.Das Kirchengebäude ist eines der ältesten Kölns. Die katholische Minoritenkirche (St. Maria Empfängnis) wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Sie wird heute überwiegend vom Kolpingwerk genutzt.
Eckdaten zum Minoritenkloster
Patrozinium | St. Franziskus (St. Maria) |
Orden/Stift | Minoriten |
Gründung | 1222 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Nach der Teilung des Franziskanerordens in die drei Zweige (1517 bzw. 1534) wurde der Name Minoriten oder Minderbrüder im allgemeinen Sprachgebrauch auf die „Konventualen“ oder „schwarzen“ Franziskaner beschränkt. Dies bezeichnete den Unterschied zu den Observanten oder „braunen“ Franziskanern und den ebenfalls braun, aber mit spitzer Kapuze gekleideten, früher bärtigen Kapuzinern[1].
Die Minoriten kamen im Jahre 1219 nach Köln und bezogen zunächst das spätere Kloster Sion (Marienspiegel). Mit Förderung des damaligen Erzbischof, dem Hl. Engelbert, erhielten sie aber schon 1220 ein neues Gelände in der Stadtmitte, auf dem sie ab 1245 bis 1260 ein Kloster und die erste gotische Kirche Kölns errichteten. Die Kölner Minoriten waren eine internationale Gemeinschaft von zeitweise über 300 Mitgliedern, die sich je nach Muttersprache auch verschiedene Refektorien teilten. So gab es neben dem allgemeinen Klosterrefektorium noch ein irisches, ein hessisches, ein dänisches und ein schwedisches Refektorium. Zu der Klostergemeinschaft gehörten bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts viele über Köln hinaus anerkannte Kirchenleute, so zum Beispiel der inzwischen von Papst Johannes Paul II. seliggesprochene Theologe und Philosoph Johannes Duns Scotus.
Am 15. Dezember 1619 wurde ein großer Teil des Klosters durch einen verheerenden Brand zerstört, durch den auch etliche Kunstschätze verloren gingen.
Als die Franziskaner Anfang des 19. Jahrhunderts vertrieben wurden, gelangte das Gebäude 1808 in den Besitz der städtischen Armenverwaltung und blieb so erhalten. Heute wird die Kirche von den Franziskanern und dem Kolpingwerk genutzt.
Der Domvikar Adolph Kolping, Gründer des Kolping-Gesellenvereins, ist hier 1865 begraben worden.
Kreuterkarte
Die Position des Minoritenklosters ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-062 - Minoritenstraße.
Auf der Karte ist lediglich die Klostermauer zwischen Haus Nr. 2 und Haus Nr. 16 abgebildet.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 534-553: Die Kirche und das vormalige Kloster der Minderen Brüder (Minoriten) nach der Regel des h. Franziskus in Köln