Erich-Klibansky-Platz: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Erich-Klibansky-Platz liegt in der Kölner Innenstadt an der Helenenstraße. Er ist nach dem letzten Direktor der jüdischen Schule Jawne, die dort bis 1942 stand, benannt. Dr. Erich Klibansky wurde am 28. 11. 1900 geboren und starb am 24. 7. 1942 mit seiner Frau, drei Söhnen und 1.163 Schülern aus Köln im Wald von Blagowschtschina in der Nähe von Minsk. Sie wurden von SS-Soldaten während des Transports in ein KZ erschossen. | |||
Dieser Platz bekam am 28. November 1990 zu Ehren des Rektors, der 1938 ca. 100 Schüler und 11 Lehrer rettete, indem er die ganze Schule nach England verlegen wollte und diese schon dorthin schickte, ihren neuen Namen. Angeregt wurde die Namensänderung von dem Synodalbeauftragten für das jüdisch-christliche Gespräch, Dieter Corbach, zum 90. Geburtstag von Erich Klibansky. Er und seine Frau schrieben im März '90 einen ehemaligen Schüler der Jawne-Schule an. Sie baten ihn, eine Plastik zur Erinnerung an die Schule, die Lehrer und ihre Schüler zu schaffen. Hermann Gurfinkel ließ sich für diese Idee begeistern und fertigte einen Entwurf für die Bronzeplastik. >1100 Namen ermordeter Kinder auf 8 Tafeln. Irene und Dieter Corbach sammelten die Namen der über 1100 Kinder, die umgekommen waren, um sie in Bronzetafeln gießen zu lassen. | |||
Seit dem 25. 9. 1997 steht auf dem Platz, wo ehemals die Schule stand (heute erinnert außer den Statuen nur noch ein Kastanienbaum an die ehemals dort stehende Schule), ein bronzener "Löwe von Juda" und 9 Gedenktafeln mit den Namen der ermordeten jüdischen Kinder. Dieses Mahnmal ist durch viele Spenden finanziert worden. | |||
Im Umfeld dieses heutigen Platzes wurde 1884 ein Israelitisches Lehrerseminar, 1907 die private Volksschule "Morijah" und 1919 das private Realgymnasium Jawne in der St.-Apern-Straße eingerichtet. 1942 wurden die beiden Schulen geschlossen. | |||
Wenige Meter entfernt befand sich neben dem Kreishaus die Synagoge der orthodoxen Kölner Gemeinde "Adass Jeschorun". Diese wurde in der Reichskristallnacht 1938 zerstört. 1943 zerfielen die Restbestände der Synagoge und der Schulen nach einem Bomberangriff endgültig zu Ruinen. | |||
[[Kategorie:Jüdische Kölner Bürger]] | |||
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Aktuelle Version vom 28. Juli 2021, 22:20 Uhr
Verkehrsfläche | |
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NameDer offizielle (oder Haupt-)Name eines Objekts | Erich-Klibansky-Platz |
NummerDie offizielle Kennummer einer Straße in Köln | 03759 |
LängeDie Gesamtlänge eines Weges (wenn man ihn als gerade Linie auseinanderziehen würde) in Metern oder Kilometern. | 16,55742666 m0,02 km <br /> |
In StadtteilenGibt einen Stadtteil an, in dem eine Verkehrsfläche liegt. | Altstadt-Nord |
Datenquelle: Stadt Köln – offenedaten-koeln.de
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Der Erich-Klibansky-Platz liegt in der Kölner Innenstadt an der Helenenstraße. Er ist nach dem letzten Direktor der jüdischen Schule Jawne, die dort bis 1942 stand, benannt. Dr. Erich Klibansky wurde am 28. 11. 1900 geboren und starb am 24. 7. 1942 mit seiner Frau, drei Söhnen und 1.163 Schülern aus Köln im Wald von Blagowschtschina in der Nähe von Minsk. Sie wurden von SS-Soldaten während des Transports in ein KZ erschossen.
Dieser Platz bekam am 28. November 1990 zu Ehren des Rektors, der 1938 ca. 100 Schüler und 11 Lehrer rettete, indem er die ganze Schule nach England verlegen wollte und diese schon dorthin schickte, ihren neuen Namen. Angeregt wurde die Namensänderung von dem Synodalbeauftragten für das jüdisch-christliche Gespräch, Dieter Corbach, zum 90. Geburtstag von Erich Klibansky. Er und seine Frau schrieben im März '90 einen ehemaligen Schüler der Jawne-Schule an. Sie baten ihn, eine Plastik zur Erinnerung an die Schule, die Lehrer und ihre Schüler zu schaffen. Hermann Gurfinkel ließ sich für diese Idee begeistern und fertigte einen Entwurf für die Bronzeplastik. >1100 Namen ermordeter Kinder auf 8 Tafeln. Irene und Dieter Corbach sammelten die Namen der über 1100 Kinder, die umgekommen waren, um sie in Bronzetafeln gießen zu lassen. Seit dem 25. 9. 1997 steht auf dem Platz, wo ehemals die Schule stand (heute erinnert außer den Statuen nur noch ein Kastanienbaum an die ehemals dort stehende Schule), ein bronzener "Löwe von Juda" und 9 Gedenktafeln mit den Namen der ermordeten jüdischen Kinder. Dieses Mahnmal ist durch viele Spenden finanziert worden.
Im Umfeld dieses heutigen Platzes wurde 1884 ein Israelitisches Lehrerseminar, 1907 die private Volksschule "Morijah" und 1919 das private Realgymnasium Jawne in der St.-Apern-Straße eingerichtet. 1942 wurden die beiden Schulen geschlossen.
Wenige Meter entfernt befand sich neben dem Kreishaus die Synagoge der orthodoxen Kölner Gemeinde "Adass Jeschorun". Diese wurde in der Reichskristallnacht 1938 zerstört. 1943 zerfielen die Restbestände der Synagoge und der Schulen nach einem Bomberangriff endgültig zu Ruinen.