Die Hauskapelle St. Aegidius: Unterschied zwischen den Versionen
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MauritiusInnocentusSchrein_Siegburg.jpg|mini|Mauritius- und Innocentusschrein aus dem Siegburger Kirchenschatz | MauritiusInnocentusSchrein_Siegburg.jpg|mini|Mauritius- und Innocentusschrein aus dem Siegburger Kirchenschatz | ||
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== Die Kapelle == | == Die St. Aegidius-Kapelle == | ||
Ernst Weyden beschrieb im Jahre 1862 die Stadt Köln, wie er sie aus seiner Kindheit im Jahre 1812 in Erinnerung hatte. Dem Siegburger Hof, in dem er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte, widmete er dabei mehrere Seiten. Dabei beschrieb er auch die '''St. Aegidius-Kapelle''' an der Südwestseite des Hofes, die ''"mit ihren Spitzbogenfenstern einen malerischen Schluss"'' des Siegburger Hofes gebildet habe. Vom Innern der Kapelle berichtet er, sie sei reich mit Glasmalereien geschmückt gewesen und habe ein deckenhohes Standbild des Aegidius enthalten. Auf diesem Standbild habe der Hl. Aegidius mit einen Hirsch auf dem Schoße unter einem Baldachin gesessen und auf dem Sockel des Bildes sei eine Hundemeute zu sehen gewesen. Außerdem habe die Kapelle das Grab des Kölner Historikers [https://de.wikipedia.org/wiki/Aegidius_Gelenius Aegidius Gelenius] enthalten<ref>Ernst Weyden, ''Köln am Rhein vor 50 Jahren'', Köln, 1862, S. 145 ff</ref>. | Ernst Weyden beschrieb im Jahre 1862 die Stadt Köln, wie er sie aus seiner Kindheit im Jahre 1812 in Erinnerung hatte. Dem Siegburger Hof, in dem er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte, widmete er dabei mehrere Seiten. Dabei beschrieb er auch die '''St. Aegidius-Kapelle''' an der Südwestseite des Hofes, die ''"mit ihren Spitzbogenfenstern einen malerischen Schluss"'' des Siegburger Hofes gebildet habe. Vom Innern der Kapelle berichtet er, sie sei reich mit Glasmalereien geschmückt gewesen und habe ein deckenhohes Standbild des Aegidius enthalten. Auf diesem Standbild habe der Hl. Aegidius mit einen Hirsch auf dem Schoße unter einem Baldachin gesessen und auf dem Sockel des Bildes sei eine Hundemeute zu sehen gewesen. Außerdem habe die Kapelle das Grab des Kölner Historikers [https://de.wikipedia.org/wiki/Aegidius_Gelenius Aegidius Gelenius] enthalten<ref>Ernst Weyden, ''Köln am Rhein vor 50 Jahren'', Köln, 1862, S. 145 ff</ref>. | ||
Aktuelle Version vom 30. Oktober 2022, 20:26 Uhr
Die Hauskapelle St. Aegidius befand sich auf dem Hofe der Abtei Siegburg, gelegen an der heutigen Ecke Unter Fettenhennen/An der Rechtschule im Stadtteil Altstadt-Nord. Im Mittelalter hieß die Straße "An der Rechtschule" noch "Vogelstraße" nach einen Grundbesitzer namens Herimannus Vogelo. Dort besaßen die Siegburger Benediktiner mehrere Höfe („Siegburger Höfe“), nämlich „parva domus Syberg“ (das kleine Haus Siegburg) und „alia domus Syberg super angulum“ (das andere Haus Siegburg an der Ecke).
Siegburger Hof mit Kapelle St. Aegidius - Lageplan OpenStreetMap |
Der Siegburger Hof
Die Abtei Siegburg besaß - wie auch andere außerhalb von Köln gelegene Abteien - mit dem Siegburger Hof eine Zufluchtsstätte innerhalb des gesicherten Kölns, die sie im Falle von Kriegsunruhen nutzen konnten, um Schutz zu suchen[1]. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges brachte die Abtei Siegburg 1632 große Teile ihres Kirchenschatzes im Siegburger Hof und in St. Pantaleon in Sicherheit. Darunter befanden sich das Siegburger Abteiarchiv, Reliquienschätze und die Schreine der Heiligen Anno, Mauritius, Benignus, Honoratus und Apollinaris[2].
Die St. Aegidius-Kapelle
Ernst Weyden beschrieb im Jahre 1862 die Stadt Köln, wie er sie aus seiner Kindheit im Jahre 1812 in Erinnerung hatte. Dem Siegburger Hof, in dem er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte, widmete er dabei mehrere Seiten. Dabei beschrieb er auch die St. Aegidius-Kapelle an der Südwestseite des Hofes, die "mit ihren Spitzbogenfenstern einen malerischen Schluss" des Siegburger Hofes gebildet habe. Vom Innern der Kapelle berichtet er, sie sei reich mit Glasmalereien geschmückt gewesen und habe ein deckenhohes Standbild des Aegidius enthalten. Auf diesem Standbild habe der Hl. Aegidius mit einen Hirsch auf dem Schoße unter einem Baldachin gesessen und auf dem Sockel des Bildes sei eine Hundemeute zu sehen gewesen. Außerdem habe die Kapelle das Grab des Kölner Historikers Aegidius Gelenius enthalten[3].
Kreuterkarte
Die Aegidiuskapelle ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-73-Rechtschule
Der Siegburger Hof ist außerdem zu finden in der Kreuterkarte K 337-20-Fettenhennen
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
VII S. Kolumba - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Siegburger Hof"
Einzelnachweise
- ↑ F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844, Band 2, S. 282-283: Die Kapelle des heiligen Aegidius
- ↑ Stefan Lewejohann (Hg.); Köln in unheiligen Zeiten- Die Stadt im Dreißigjährigen Krieg; Begleitband zur Ausstellung des Stadtmuseums; Oktober 2014
- ↑ Ernst Weyden, Köln am Rhein vor 50 Jahren, Köln, 1862, S. 145 ff
Weblinks
- Artikel An_der_Rechtschule. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Webseite der Schatzkammer St. Servatius Siegburg