Deutschordenskommende Jungenbiesen: Unterschied zwischen den Versionen
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|Freiherr Friedrich Edmund Godfried B. von Bocholtz zu Orny | |Freiherr Friedrich Edmund Godfried B. von Bocholtz zu Orny | ||
|Herr zu Granville, Gemert und Gruitrode, von 1638- 1642 Statthalter, danach bis 1646 Hauskomtur der Kommende Ramersdorf, ab 1658 Landkomtur der Ballei Biesen und Hauskomtur der Kommenden Neuenbiesen und Petersfouren | |Herr zu Granville, Gemert und Gruitrode, von 1638- 1642 Statthalter, danach bis 1646 Hauskomtur der Kommende Ramersdorf, ab 1658 Landkomtur der Ballei Biesen und Hauskomtur der Kommenden Neuenbiesen und Petersfouren | ||
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Version vom 2. Juli 2023, 15:23 Uhr
Jungen-Biesen war eine Kommende (Niederlassung) des Deutschen Ritterordens an der Severinsstraße im Stadtteil Altstadt-Süd. Die Ballei (Verwaltungsbezirk) Biesen des Deutschen Ordens erstreckte sich über das heutige Belgien, die südlichen Niederlande und den Niederrhein. Ihr Sitz, das Schloss Alden Biesen in der Nähe von Tongern, nördlich von Lüttich, ist heute noch erhalten.
Jungen-Biesen - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zur Kommende Jungen-Biesen
Patrozinium | |
Orden/Stift | Deutscher Orden |
Gründung | 1573 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Die Gründung der Deutschordenkommende Jungen-Biesen im Jahre 1573 geht zurück auf Heinrich von Reuschenberg, den Landkomtur der Ballei Alten-Biesen, der zu diesem Zweck 1523 das Haus "Zum Bierbaum" an der Severinstraße Nr. 225 sowie im Jahr 1581 den benachbarten "Bonner Hof" erwarb. Im Juni 1582 begann er den Umbau dieses Hofes und im Oktober baute er nach dem Zeugnis Hermann von Weinsbergs „geweltich“ an dem Hause zum Bierbaum, welches das Wohnhaus des Komturs war. Der Deutschordensmeister bestätigte 1601 die neue Gründung. Die Kommende besaß ein Oratorium, für das 1593 die Erlaubnis zur Abhaltung des Gottesdienstes gegeben wurde. Um 1730 ließ der Komtur an der Straße eine neue Pforte erbauen.
1802 wurde die Kommende säkularisiert und 1804 durch Dekret Napoleons als Dienstgebäude des Direktors des Geniekorps bestimmt. Nach dem Abzug der Franzosen fand sie zum Teil als Militärfruchtmagazin Verwendung und wurde an die Schulverwaltung übergeben. Im 19. Jahrhundert diente sie als Wohnung des Direktors des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, bis 1883 das Vorderhaus und 1885 die übrigen Teile der Kommende niedergelegt wurden[1].
Hauskomture
Ein Komtur war bei den geistlichen Ritterorden der Obere einer Kommende.
Als Komture der Kommende Jungen-Biesen sind bekannt[2]:
von - bis | Name | Bemerkung |
1574-1603 | Heinrich von Reuschenberg | davor Hauskomtur der Kommende St. Katharina, dann Landkomtur der Ballei Biesen und Begründer der Kommende Jungen-Biesen |
1604-1628 | Dietrich von Landsperg | |
1631-1633 | Heinrich von Kolff zu Vettelhoven | seit 1612 Hauskomtur der Kommende Ramersdorf, starb am 18. November 1633 |
1635-1648 | Wilhelm von Metternich | besaß den Rathsheimer Hof bei Kuchenheim im Kreis Rheinbach, starb am 24. März 1648 |
1649-1657 | Freiherr Friedrich Edmund Godfried B. von Bocholtz zu Orny | Herr zu Granville, Gemert und Gruitrode, von 1638- 1642 Statthalter, danach bis 1646 Hauskomtur der Kommende Ramersdorf, ab 1658 Landkomtur der Ballei Biesen und Hauskomtur der Kommenden Neuenbiesen und Petersfouren |
1668-1669 | Freiherr Johann Franz von Lutzerode zum Vorß | Herr zu Clarenbeck |
1682 | Freiherr von Vestrem | |
1758-1766 | Graf Raymund Casimir von Lamberg | Kammerherr der Kurfürsten von Mainz und Köln, Rittmeister der Leibgarde, Oberkommandant im Ried-Infanterieregiment, Ratsgebietiger des Deutschen Ordens |
1778-1780 | Freiherr Franz Horneck von Weinheim | Ratsgebietiger des Ordens, kurpfälzischer Obristleutnant, später Komtur von Siersdorf |
1770-1777 | Freiherr Franz Joseph Johann Nepomuk von Reischatten | Kaiserlicher Kammerherr und Generalfeldzeugmeister, geboren 1730 und am 7. August 1754 eingekleidet, später Komtur von Beckefort und kaiserlicher Generalfeldmarschallleutnant |
Kreuterkarte
Die Kommende Jungen-Biesen ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-87 - Severinstrasse II
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
X Airsbach - Die Kommende ist auf der Keussen-Karte nicht explizit verzeichnet, aber der o.g.: "Bonner Hof"
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Deutschordenskommende Junge-Biesen. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 113-115.
- ↑ J. B. D. Jost, Die Kommende Jungenbiesen, in: Kölner Nachrichten (Zeitung), 02.05.1884, Jahrgang 25, Nr. 103, S. 822
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 327-342: Die Kirche und Commende des Ordens der "Deutschen Ritter" zur h. Catharina in Köln, in Bezug auf die Commende-Jungen-Biesen daselbst
Kreuterkarte
Die Kommende Jungen-Biesen ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-87 - Severinstrasse II
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
X Airsbach - Die Kommende ist auf der Keussen-Karte nicht explizit verzeichnet, aber der o.g.: "Bonner Hof"
Einzelnachweise
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 327-342: Die Kirche und Commende des Ordens der "Deutschen Ritter" zur h. Catharina in Köln, in Bezug auf die Commende-Jungen-Biesen daselbst