Cellitinnenkloster Klein-Nazareth
Klein-Nazareth war ein Frauenkloster an der Straße Unter Sachsenhausen („unter sechzehn Häusern“) im Stadtteil Altstadt-Nord. Die Schwesterngemeinschaft gehörte der Ordensfamilie der Cellitinnen an.
Eckdaten zum Kloster Klein-Nazareth
Patrozinium | |
Orden/Stift | Beginen // ab 1474 Cellitinnen |
Gründung | Anfang des 14. Jh./1474 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Im Jahre 1307 bestimmten Heymo (Heyman), genannt de Duren, und seine Frau, dass ihr Haus bei der Würfelpforte nach ihrem Tode als Konvent für 12 Beginen dienen sollte. Die Ausführung des Testaments wurde dem Pleban von St. Paul und den Amtleuten von Niederich übertragen.
Die Gründer vermachten 1314 weiterhin ihrer in den Konvent "Düren" oder "Heyman" eingetretenen Tochter Bela 1 Mark Erbzins, der nach ihrem Tode unter die drei ältesten Beginen verteilt werden sollte. Die Verwaltung übernahm die Meisterin oder Rectrix, während die geistliche Aufsicht zunächst der Pleban von St. Paul führte, später dann die Kreuzbrüder. Im Jahre 1456 erwarb der Konvent das benachbarte Haus an der Würfelpforte.
Als der Konvent 1474 die Augustinerregel mit den Einrichtungen der Zellitinnen angenommen hatte, erhielt das Kloster, das seitdem Nazareth genannt wurde, 1486 die Erlaubnis, einen Betraum und einen Altar im Hause zu errichten und durch Welt- oder Ordensgeistliche die hl. Messe lesen zu lassen, jedoch bei geschlossener Tür und ohne Glockenklang. 1486 wurde auch die Kapelle eingeweiht. Die Schwestern verdienten ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch Handarbeit, bis zum Jahre 1500 auch durch Krankenpflege. 1551 erfolgte die Weihe einer neuen Kapelle. Seit dem 16. Jahrhundert führte das Kloster den Namen Klein-Nazareth. Die Zahl der Nonnen stieg im 17. Jahrhundert auf 51, so dass sich der verfügbare Raum als unzureichend erwies. Deshalb wurden 1639 im Kloster Erweiterungs- und Neubauten vorgenommen.
Nach der Aufhebung des Konventes im Jahre 1802 kaufte Johann Friedrich Huyssen aus dem Bergischen das Klosteranwesen und errichtete darauf eine Baumwollspinnerei. Um 1880 trat an seine Stelle der Neubau Jakob Kaaf[1].
Kreuterkarten
Das Kloster Klein-Nazareth ist zu finden in den Kreuterkarten
K 337-15 - Dominikaner und
K 337-104 - St. Maria Ablass
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Zellitinnenkloster Klein-Nazareth. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 312
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 171-173: Das Frauenkloster Klein-Nazareth, Celliten-Ordens von der Regel des heil. Augustin
Weblinks
- Artikel Cellitinnenkloster Klein-Nazareth. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.