Altes Köln

Zisterzienserinnenkloster St. Mariengarten

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Maria ad Ortum von Südosten, Zeichnung von Justus Vinkenbooms 1664/65
Ausschnitt aus dem Reinhardtplan von 1752 mit den Klöstern Mariä Empfängnis (32), Mariengarten (3) und "Lämmchen auf der Burgmauer" (19)

St. Maria ad ortum (hortus sanctae Mariae, St. Mariengarten) war ein Kloster von Zisterzienserinnen in der Mariengartengasse am östlichen Ende der heutigen Röhrergasse im Stadtteil Altstadt-Nord.

St. Mariengarten - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Mariengarten

Patrozinium St. Maria
Orden/Stift Zisterzienserinnen
Gründung 1220/1233
Aufhebung 1802

Geschichte

Das Kloster Mariengarten wird um 1220 als „Ortus s. Marie" in Köln genannt. Spätestens im Jahre 1232 befand sich das Kloster bereits an der Ecke der Röhrergasse (in berleco) und der späteren Mariengartengasse. Es besaß zu dieser Zeit bereits ein Oratorium. Durch Erwerb von anliegenden Grundstücken, Hofstätten und Freiflächen konnte der Konvent seitdem seinen dortigen Besitz auf etwa 2,5 Hektar erweitern.

Aus dem Kloster siedelten um 1236 etwa die Hälfte der Schwestern des Konvents, 31 Klosterfrauen, in das neu gegründete Kloster Burbach bei Hürth um. 1252 wird berichtet, das Kloster habe bei der Belagerung Kölns sehr gelitten. Der Bau einer Klosterkirche war im Jahre 1246 so weit fortgeschritten, dass sein neuer Chor benutzt werden konnte. Gegen 1260 dürften die Bauarbeiten des Klosters zu einem vorläufigem Abschluss gekommen sein.

Im 14. Jahrhundert wurden ein Kreuzgang, eine Werkstatt und an der Nordwestecke der Klosterbauten ein Krankenhausflügel gebaut. Beim Chor der Kirche lag eine 1459 gestiftete Klause, deren Insassen nach der Augustinerregel lebten. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts erhielt das Kloster von Spendern Zuschüsse für den Bau der Kirche, des Dachreiters und von weiteren Klostergebäuden. Auch eine St. Katharinenkapelle stand auf dem Klostergelände.

Der Kirchenbau umfasste ein ungefähr 7 m breites und 30 m langes Mittelschiff mit Chorapsis im Osten und zwei Seitenschiffen mit Pultdächern, Das Satteldach des Hauptschiffes trug einen sechsseitigen Dachreiter. Der Kirchenbau ähnelte in vieler Hinsicht dem der Kirche St. Maria-Spiegel. Das Klostergelände enthielt einen großen Obstgarten und einen Weingarten. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden im Klosterbezirk mehrfache Umbauten vorgenommen. Mit dem benachbarten Konvent zum Lämmchen auf der Burgmauer kam es wiederholt zu Grenzstreitigkeiten.

Im Zuge der Säkularisierung wurde das Anwesen des Klosters Mariengarten 1802 verkauft und samt dem Kirchenbau abgebrochen [1].

Kreuterkarte

Das Kloster St. Mariengarten ist (teilweise) zu finden in der Kreuterkarte K 337-77 - Ruhr, auf der

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

VII S. Kolumba

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Zisterzienserinnenkloster Mariengarten. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 322-329
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