Adolph Kolping
Adolph Kolping (* 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln; † 4. Dezember 1865 in Köln) war ein deutscher katholischer Priester, der sich insbesondere mit der sozialen Frage auseinandersetzte, und der Begründer des Kolpingwerkes.
Auf Wunsch seiner Eltern erlernte Adolph in Kerpen das Schuhmacherhandwerk. Nach der Lehre arbeitete er in verschiedenen Orten und danach in einer damals führenden Werkstatt in Köln. Das Angebot, in diesen Betrieb einzuheiraten, lehnte er ab und wechselte die Stelle.
Bei seinen verschiedenen Arbeitsstätten während seiner Wanderschaft als Handwerksgeselle lernte er auch die oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen der Wandergesellen kennen. Eine Krankheit mit 22 Jahren zwang ihn, seine Handwerkstätigkeit zunächst aufzugeben. Nach Gymnasiumsbesuch und anschließendem Studium war es sein Wunsch, danach Priester zu werden.
Im Marzellengymnasium legte er am 3. April 1841 sein Abitur ab um danach in München, Bonn und dann am Erzbischöflichen Clericalseminar in Köln Theologie zu studieren.
Seine sozialen Ideen entwickelte er mit seinem Studienfreund Wilhelm Emmanuel von Ketteler, dem späteren Erzbischof von Mainz. Nach weiteren Stationen wurde er zum 2. Präses des gerade gegründeten katholischen Gesellenvereines gewählt. Er war von dieser Idee der Unterstützung der in den Wanderjahren fern von zu Hause lebenden Gesellen überzeugt. Er bat den Kölner Erzbischof um eine Stelle in Köln, um von einer größeren Stadt aus die Idee des Gesellenvereins weiter zu verbreiten. So gründete er am 6. Mai 1849 mit sieben Gesellen in der Kolumbaschule den Kölner Gesellenverein.
Der Verein entwickelte sich schnell und initiierte ein Gesellenhospiz und weitere Gesellenhäuser sowie Schulen. Die Mitglieder waren gehalten, sich religiös, politisch und fachlich zu bilden.
Nach Kauf eines Anwesens in der Breite Straße 110 richtete Kolping dort ein Hospiz und einen Versammlungsraum für durchreisende Gesellen ein. Am 8. Mai 1853 war es bezugsfertig.
Kolping war ein aktiver Journalist und Herausgeber einiger katholischer Kalender und Kirchenblätter. Damit sicherte er sein Lebenswerk und gab dem Gesellenverein die nötige Sicherheit.
Leider war er schon in jungen Jahren von schweren Krankheiten geplagt. Gelenkentzündungen und Erstickungsanfälle begleiteten ihn. Im Alter von 52 Jahren starb er im Gesellenhaus an der Breite Straße. Beigesetzt wurde er am 30. April 1866 in der Minoritenkirche in Köln, wo er seit 1862 Rektor war.
Am 27. Oktober 1991 wurde er von Papst Johannes Paul II seliggesprochen. An diesem Tag erinnert das Kolpingwerk jedes Jahr in einem Weltgebetstag an die Seligsprechung Adolph Kolpings.