Topographische Sammlung von Franz Kreuter
Ein wichtiger Baustein in der Erforschung der Stadtgeschichte bildet die topographische Sammlung von Franz Kreuter aus den Jahren 1840 bis 1850. Auch bekannt unter den Bezeichnungen Kreutersche Sammlung oder Kreutersche Karten ist sie im Findbuch des Historischen Archivs Köln aufgelistet.
Über die Sammlung schreibt der Archivleiter Hermann Keussen in den Mitteilungen des Historischen Archivs 1892:
Durch Vermittlung des Herrn Abgeordneten Wilh. Scheben hat der Buchhändler P. J. Tonger dem Historischen Archive die in seinem Besitze befindlichen topographischen Skizzen des Lokalforschers Franz Kreuter geschenkt. Diese werthvolle Sammlung besteht aus 105 Specialkarten einzelner Strassen und Pfarren der Stadt Köln sowie aus einem weitläufigen Erläuterungsmaterial. Die Sammlung ist nicht ganz vollständig, es lässt sich aber jetzt nicht mehr feststellen, ob die fehlenden Stücke überhaupt dagewesen oder ob sie im Laufe der Zeit abhanden gekommen sind. Jedoch sind fast alle Hauptstrassen vertreten. Kreuter hat mit grosser Sorgfalt, allerdings ohne jeden Anspruch auf künstlerische Ausführung, die sämmtlichen Häuserfaçaden in diese Karten eingezeichnet und die Benennungen der Häuser, so wie er sie aus der Volksüberlieferung oder aus Schriftstücken und Verzeichnissen der beiden letzten Jahrhunderte ermittelt hatte, beigefügt. Diese Karten bilden also den Niederschlag der lokalen Tradition über die älteren topographischen Verhältnisse Kölns, soweit sie eben noch in den 40er Jahren dieses Jahrhunderts - auf diese Entstehungszeit weisen verschiedene Anzeichen (insbesondere Strassendurchbrüche u. s. w.) hin - vorhanden war, und erleichtern in Verbindung mit dem Reinhardschen Plane von 1752 und dem Fuchsschen Handbuche die topographische Forschung über das alte Köln, das allmählich eine ganz andere Gestalt angenommen hat und durch die vielen Neubauten und Strassenerweiterungen auch in den älteren Stadttheilen immer mehr das mittelalterliche Gepräge verliert.[1]
Aus den Kreuter'schen Karten lassen sich also Straßen, Hausnummern und teils sogar die Eigentümer ablesen, die Kreuter wohl aus den Schreinsbüchern entnommen hat. Weitere farbige Kennzeichnungen der Straßen bilden die Pfarreizugehörigkeit anhand des Schreinsbezirkes ab.
Wir wollen diese wertvollen Informationen nach unseren Möglichkeiten hier abbilden.
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilungen..., Heft 21, Seite 89