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Weißgerber

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Beruf – Weißgerber

Die Berufsbezeichnung Weißgerber, auch Irich, Weissleder, Iricher, Ircher, Albicerdo oder Alutarius cerdo genannt, leitet sich ab vom Handwerk der Weißgerberei, einer spezialisierten Form der Gerberei.

Im Gegensatz zu vielen anderen Handwerken entwickelte sich in der Gerberei bereits im Mittelalter eine Spezialisierung anhand von Verfahren und zu verarbeitendem Material. So entstanden die Gewerke der Lohgerber oder Rotgerber, Sämischgerber, Corduaner und eben der Weißgerber. In der Handwerkerhierarchie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit standen die Weißgerber hinsichtlich Ansehen, Ruf und Einkommen unter den Rot- oder Lohgerbern.

Die Weißgerberei ist ein Gerbverfahren, bei dem die Gerbung mit Mineralien wie Alaun oder Kochsalz bewirkt wird; man nennt dies auch Mineralgerbung. Die bleichende Wirkung der Mineralstoffe ergibt ein besonders helles – eben weiß gegerbtes – Leder.

Die Weißgerberei wurde bevorzugt für feinere und dünnere Leder von Kalb, Schaf und Ziege eingesetzt. Die daraus gewonnenen Lederqualitäten Chevreauleder (Schafsleder), Glacé (Kalbsleder) oder Kid (Ziegenleder) wurden vorzugsweise zu Handschuhen, Beuteln, Buchdecken, Etuibezügen Schuhfutter und Riemen aller Art weiterverarbeitet.

Weißgerber und Sämischgerber erzielten bei ihrer Arbeit andere Farbtöne, wobei das Verfahren allerdings dasselbe war. . Quelle: www. eifelzeitung. de

Literatur: - Kühnel, Harry (Hrsg.): Alltag im Spätmittelalter. Graz, Wien, Köln Styria 1986 (3); ISBN 3-222-11528-1


Bild: Kupferstich auf Papier - „Der Weißgerber“, in einem Ständebuch & Beruf & Handwerk & Gerber von 1698, Christoph Weigel 1698

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