Der Jahrhundert-Eisgang 1784
Nach dem extremen Winter 1783/84 sucht eines der größten Hochwasser in historischer Zeit Mitteleuropa heim. Zeugnisse über starke Zerstörungen sind unter anderem aus Regensburg, Bamberg, Heidelberg, vor allem aber aus Köln überliefert.
Bereits Anfang Januar 1784 erreichte der zugefrorene Rhein eine Eisdicke von 3 Metern. Die herantreibenden Eisschollen des Oberrheins stauten sich immer weiter und bildeten große Eisberge. Erfahrene Schiffsleute warnten vor den Gefahren bei eintretendem Tauwetter. Am frühen Morgen des 27. Februar verkündeten Kanonenschüsse dann, das Eis gerate in Bewegung. Beginnend am Bayenturm rissen die Eisschollen alles mit. An der Kaimauer befestigte Schiffe und Kräne am Hafen wurden mitgerissen. Die nachfolgenden Wassermassen richteten verheerendes Unheil an. Mit heutigem Pegelstand verglichen, erreichten die Wasserfluten eine Höhe von über 13 Metern. Auf Kölner Seite wird von 27 Toten berichtet, in der damals noch selbstständigen Stadt Mülheim waren 30 Menschenopfer zu verzeichnen.
Weblinks
- „Rheinhochwasser und die Auswirkungen auf Riehl seit 1784”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-332609 (Abgerufen: 13. Oktober 2021)
- www.ksta.de: Veedelsgeschichte(n) – Die große Mülheimer Flutkatastrophe (Text Carl Dietmar, Kölner Stadt-Anzeiger vom 24.09.2012, abgerufen 23.04.2021)