Altes Köln

St. Stephanskapelle

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Lageplan Stephanskapelle (oben links) im Bezirk St. Maria im Kapitol, L. Arntz, 1929

St. Stephan war eine Kapelle am Standort An der Hohen Pforte - Ecke Hinter St. Marien im Kölner Stadtteil Altstadt-Süd.

Geschichte

Die Stephanskapelle wurde nach einer von dem Kölner Priester und Historiker Aegidius Gelenius aufgezeichneten Inschrift am 27. Mai 1009 von Erzbischof Heribert geweiht. Diese be­son­ders ori­gi­nel­le Wei­heno­tiz ist in Form ei­nes so­ge­nann­ten "Ab­klat­sches", d.h. durch ei­ne ge­nau­e Ab­for­mung der ein­ge­haue­nen In­schrift mit Hil­fe von feuch­tem Pa­pier, erhalten geblieben. Die In­schrift be­rich­tet von der Wei­he der Ste­phans­ka­pel­le und zählt die Re­li­qui­en auf, die in der Ka­pel­le auf­be­wahrt wur­den. An­hand des Ab­klatsches kann auch die Schrift der Wei­heno­tiz be­ur­teilt wer­den, und die­se lässt erken­nen, dass die In­schrift nicht 1009, son­dern erst im 12. Jahr­hun­dert und so­mit lan­ge nach der Wei­he der Ka­pel­le aus­ge­führt wur­de. Sie befand sich auf einer in die Südmauer eingelassenen Marmorplatte und wurde vermutlich im 17 Jahrhundert erneuert. Ein Fragment der Platte befindet sich heute im Rheinischen Museum[1].

Der Priester der Kapelle wird im Jahre 1172 genannt. Nach einem Neubau wurde die Kapelle 1472 neu eingeweiht. Eine weitere Erneuerung erfolgte im Jahre 1723 „zugleich zu Ehren des h. Johannes Nepomuk als Mitpatrons“.

Die zu Anfang des 19. Jahrhunderts als Pferdestall und Wagenschuppen benutzte Kapelle wurde 1834 niedergelegt. Die Fundamente der Kapelle waren aus römischem Mauerwerk, welches ein höheres Alter der Kapelle als 1009 vermuten lässt. Die letzte Ausführung der alten Kapelle war ein Saalbau von etwa 8x12 m Grundfläche[2].

Einzelnachweise

  1. Landschaftverband Rheinland (LVR) - Webseite Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug
  2. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): S. Stephanskapelle. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 353-354
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