Altes Köln

Kloster und Kirche der Minoriten

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Die Minoritenkirche in Köln.
Rechts davon das Museum für angewandte Kunst mit identischem Grundriss des ehemaligen Klosters.

Die Minoriten sind eine Ordensgemeinschaft der Franziskaner. Das Minoritenkloster mit der heute noch bestehenden Minoritenkirche lag an der heutigen Minoritenstraße im Stadtteil Altstadt-Nord.Das Kirchengebäude ist eines der ältesten Kölns. Die katholische Minoritenkirche (St. Maria Empfängnis) wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Sie wird heute überwiegend vom Kolpingwerk genutzt.

Eckdaten zum Minoritenkloster

Patrozinium St. Franziskus (St. Maria)
Orden/Stift Minoriten
Gründung 1222
Aufhebung 1802

Geschichte

Nach der Teilung des Franziskanerordens in die drei Zweige (1517 bzw. 1534) wurde der Name Minoriten oder Minderbrüder im allgemeinen Sprachgebrauch auf die „Konventualen“ oder „schwarzen“ Franziskaner beschränkt. Dies bezeichnete den Unterschied zu den Observanten oder „braunen“ Franziskanern und den ebenfalls braun, aber mit spitzer Kapuze gekleideten, früher bärtigen Kapuzinern[1].

Die Minoriten kamen im Jahre 1219 nach Köln und bezogen zunächst das spätere Kloster Sion (Marienspiegel). Mit Förderung des damaligen Erzbischof, dem Hl. Engelbert, erhielten sie aber schon 1220 ein neues Gelände in der Stadtmitte, auf dem sie ab 1245 bis 1260 ein Kloster und die erste gotische Kirche Kölns errichteten. Die Kölner Minoriten waren eine internationale Gemeinschaft von zeitweise über 300 Mitgliedern, die sich je nach Muttersprache auch verschiedene Refektorien teilten. So gab es neben dem allgemeinen Klosterrefektorium noch ein irisches, ein hessisches, ein dänisches und ein schwedisches Refektorium. Zu der Klostergemeinschaft gehörten bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts viele über Köln hinaus anerkannte Kirchenleute, so zum Beispiel der inzwischen von Papst Johannes Paul II. seliggesprochene Theologe und Philosoph Johannes Duns Scotus. Dieser, ein gebürtiger Schotte und Begründer des "Scotismus", der nach ihm benannten Richtung der Scholastik, ist in der Minoritenkirche beigesetzt.

Am 15. Dezember 1619 wurde ein großer Teil des Klosters durch einen verheerenden Brand zerstört, durch den auch etliche Kunstschätze verloren gingen. Danach wurden die Gebäude wiederhergestellt und die Kirche in den Jahren 1621 bis 1642 umfassend neu gestaltet.

Als die Franziskaner Anfang des 19. Jahrhunderts vertrieben wurden, gelangte das Gebäude 1808 in den Besitz der städtischen Armenverwaltung und blieb so erhalten. 1846 ging sie in den Besitz des Domkapitels über. Der Kaufmann Johann Heinrich Richartz ließ auf dem Klostergelände das Wallraf-Richartz-Museum errichten. Adolph Kolping, ab 1862 Rektor an der Minoritenkirche, förderte die Innenrenovierung der Kirche durch Spendensammlungen. Das Grab des Domvikars Adolph Kolping befindet sich ebenfalls in der Kirche. Seit 1849 nutzt der von Kolping neu gegründete Kölner Gesellenverein, der Vorläufer des heutigen Sozialverbandes "Kolpingwerk", die Minoritenkirche.

Kreuterkarte

Die Position des Minoritenklosters ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-062 - Minoritenstraße.
Auf der Karte ist lediglich die Klostermauer zwischen Haus Nr. 2 und Haus Nr. 16 abgebildet.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

VII S. Kolumba

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

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