Deutschordenskommende St. Katharina
St. Katharina war die Kirche einer Kommende (Niederlassung) der Ballei (Verwaltungsbezirk) Koblenz des Deutschen Ritterordens an der Severinstraße im Kölner Stadtteil Altstadt-Süd.
Eckdaten zur Kommende St. Katharina
Patrozinium | St. Katharina |
Orden/Stift | Deutscher Orden |
Gründung | ca. 1216 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Die Weihe der Kapelle St. Katharina der Deutschordenskommende lässt sich heute relativ genau auf den April 1216 datieren [1]. Aus dem Jahre 1219 stammt ein Schreiben des Kölner Rates an den Papst Honorius III., demzufolge unmittelbar vor der alten Johannispforte am Schnittpunkt des alten Wallgrabens (Perlengraben und Katharinengraben) und der Severinstraße ein Oratorium erbaut und durch den Erzbischof Engelbert I. von Berg der Hl. Katharina geweiht wurde. Neben diesem Bethaus wurde von dem Kölner Bürger Heinrich Halverogge ein Hospital für den Ordensdienst errichtet, das ebenfalls in der Hand des Deutschen Ritterordens war.
Durch weitere Stiftungen, Kauf und Tausch, auswärtigen Güterbesitz und Patronatsrechte gelangte das Ordenshaus zu erheblichem Vermögen, das insbesondere für die Pflege der Pilger, Armen und Kranken verwendet wurde. Das Hospital wurde spätestens im Laufe des 15. Jahrhunderts aufgegeben. Statt der alten Kapelle, die südlich des Katharinengrabens lag und schon lange vor 1553 nicht mehr bestand, wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts eine neue Kirche gegenüber erbaut. Seit 1421 übernahmen die Karmeliter den Gottesdienst in der Kirche, die um die Wende des 15. Jahrhunderts erheblich erweitert wurde. Zuletzt ließ der Komtur von Rolshausen in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts die Kirche erneuern.
Gegenüber der Kirche und mit deren südlichem Seitenschiff durch einen überbauten Bogen (den sogenannten Katharinenbogen) verbunden, lagen noch um 1845 die Gebäude der Kommende. An den 1596 gebauten nördlichen Flügel schloß sich seit 1619 rechtwinklig mit einem Treppenturm der Ostflügel mit einem Saal an. An die Kommende grenzte südlich bis an die Neue Achterstraße ein kleiner Blumengarten, nach Osten ein großer Weingarten. Ein 1372 erwähnter Friedhof lag anscheinend östlich der Kirche, gegenüber der Achterstraße.
Die Kommende wurde 1802 im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und die Kirche 1807-1808 niedergelegt. Das Gelände, auf dem die Kirche stand, wurde 1808 von den Eigentümern Dautzenberg und Braumann an die Stadt Köln verkauft, die es 1836 wieder veräußerte. Das Anwesen der Kommende wechselte seit 1802 häufig seinen Besitzer. Ihre Gebäude standen teilweise noch bis 1912[2].
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Artikel 800 Jahre Deutscher Orden in Köln auf der Webseite des Deutschen Ordens
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Deutschordenskommende S. Katharina'. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 107-112