Klarissenkloster Maria im Tempel
Das Kloster Maria im Tempel war ein Ordenshaus von Franziskanerinnen an der Glockengasse im Ortsteil Altstadt-Nord.
Eckdaten zu St. Maria im Tempel
Patrozinium | St. Maria |
Orden/Stift | Beginen / seit 1487 Franziskanerterziarinnen |
Gründung | 1303 |
Aufhebung | nach 1503 |
Geschichte
[[File:Köln-Synagoge-Glockengasse-049.JPG|mini| Im Jahre 1320 wurde im Hause Wassenberg an der Streitzeuggasse ein Beginenkonvent gestiftet, der 1329 oder 1330 begann und mehrere Nachbarhäuser dazu erwarb. Die Schwestern, die 1452 die 3. Regel des Hl. Franciscus befolgten und ein kleines Bethaus besaßen, hatten 1484 zwei Altäre in ihrem Hause errichten lassen. Drei Jahre wurde eine Kapelle unter dem Namen "Praesentatio beatae Virginis in templo" geweiht, am 20. Mai 1496 die Altarweihe. Anfangs widmeten sich die Schwestern, die 1607 zu sechst waren, der Krankenpflege und dem Unterricht von Kindern. Im Jahre 1607 waren ihrer nur noch sechs.
Der Franziskaner Nikolaus Vigerius siedelte 1607 zehn unter seiner geistlichen Leitung stehende Frauen, die ihm aus den Niederlanden gefolgt waren, in dem Hause an, wo sie seit 1611 einen Klarissenkonvent bildeten. Vigerius erwarb für das neue Kloster den nördlich an das bisherige Grundstück anstoßenden „Bleichplatz“ an der Glockengasse mit dem anschließenden Hause "zur Donauwe", das seit 1294 im Besitz des Herzogs von Jülich war und im 16. Jahrhundert den "Nesselroderhof" bildete. Dort begann er den Bau einer Kirche und eines Konventhauses.
Die Kapelle wurde am 21. 7. 1614 zu Ehren der St. Maria im Tempel geweiht. 1639 baute der Konvent ein Krankenhaus. Weitere Umbauten wurden in den Jahren 1644—51 vorgenommen.
Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 kam der östliche Teil an der Glockengasse 5 in den Besitz der Familie v. Groote, von dieser an Philipp Engels und dann an dessen Schwiegersohn Albert von Oppenheim. Den westlichen Teil an der Glockengasse Nr. 7 erwarb 1803 die jüdische Gemeinde. 1856 ließ dort der Bankier Abraham Freiherr von Oppenheim, dessen privates Wohnhaus unmittelbar nebenan auf der Glockengasse Nr. 3 stand, dort eine Synagoge errichteten.
Kreuterkarte
Das Kloster St. Maria im Tempel ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-24 - Glockengasse
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 275-277: Das vormalige Frauen-Kloster der Clarissen in der Glockengasse "Marien-Tempel" genannt