Altes Köln

Alexianerkloster

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Kirche im ehemaligen Alexianerkloster
Ehemaliges Alexianerkloster, Lageplan 1:1000
Alexianerkloster, erbaut 1898 in Köln-Lindenthal

Männerkloster zwischen Lungengasse und Neumarkt im Stadtteil Altstadt-Süd.

Alexianerkloster - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zum Alexianerkloster

Patrozinium St. Alexius
Orden/Stift Begarden // Alexianer
Gründung 1306
Aufhebung 1958

Geschichte

Das Alexianerkloster der Lungenbrüder ist aus einem 1258 erwähnten Begardenkonvent hervorgegangen, der zuerst bei der St. Stephanskapelle, dann in der Lungengasse, dann am Neumarkt seinen Sitz hatte. Im Jahre 1306 kaufte der Priester und Begarde Johannes de Creyvelt von Gerardus de Cluppele das Haus Erkelenz gegenüber dem Haus zur Lunge, später selbst zur Lunge genannt, mit der Bestimmung, dass immer zwei Begarden, Brüder freiwilliger Armut, als Besitzer des Hauses gelten sollten. In der Folge wurde der Konvent der Irrlehre bezichtigt und war Verfolgungen ausgesetzt. Daher suchte er den Schutz angesehener Bürger indem er sie zu Prokuratoren wählte. 1321 wurden Rutger Overstolz und seine Frau Sophia zu „procuratores et conservatores", 1347 der Bruder Johannes de Molenheym und der Ritter und Schöffe Johannes de Cornu und Gerardus de Vinea dazu erkoren. Dann wandte sich der die Regel des Hl. Augustinus befolgende Konvent zur Lunge fast ausschließlich der Krankenpflege und Totenbestattung zu. Im Jahre 1428 nahm der Rat die „armen broeder in dem huysse ind samenongen zo der Longen, die nacht ind dach yre gantzer Gemeinden beyde rich ind arm im Leven ind im Sterven willige Kneichte ind Dienere synt", gegen Verleumder in Schutz. Erzbischof Dietrich von Moers billigte die Lebensweise der Brüder und beauftragte den Prior der Kreuzbrüder mit der Visitation des Hauses.

Die Errichtung einer Kapelle wird 1472 erlaubt und zugleich von Papst Sixtus den Brüdern gestattet, über ihr eine kleine Glocke aufzuhängen. Die Kapelle war dem Hl. Alexius, später dem Hl. Longinus geweiht. Da die Anzahl der Brüder beträchtlich zunahm, gab der Rat im Jahre 1481 der gemeinnützigen Genossenschaft das Nachbarhaus „zum Leopard“, das frühere Pfarrhaus von St. Aposteln, und 1484 die andere Hälfte des Ropertshauses auf dem Neumarkt, dessen eine Hälfte der Konvent bereits seit 1336 besaß. Die Kapelle hatte anfangs einen Altar, seit 1518 noch zwei Nebenaltäre. Damals erfolgte auch die Anlage eines Friedhofes. Im Jahre 1597 werden die Brüder als Patres sancti Alexii bezeichnet. Im 18. Jahrhundert widmete sich das Haus besonders auch der Fürsorge geistig behinderter Menschen.

Im September 1798 wurde die Alexianerkirche geschlossen. Der Konvent blieb, da er sich der Krankenpflege widmete, auch nach der allgemeinen Aufhebung der Klosterkirchen 1802 mit Genehmigung des Bischofs Berdolet bestehen. Am 3. Dezember 1816 bestätigte der Minister des Inneren den Fortbestand des Klosters, das damals 12 Brüder zählte. Am 17. Juni 1829 kauften die Alexianerbrüder von der städtischen Armenverwaltung das ehemalige Benediktinerinnenkloster zum Hl. Mauritius und siedelten dorthin über. Das bisherige Klosteranwesen kam 1829 für 8600 Taler an Baumeister Michael Leydel, der auf dem Gelände neue Wohnbauten ausführte. Die alte St. Alexiuskapelle wurde abgebrochen. In ihrer neuen Heimstätte benutzten die Alexianerbrüder zunächst eine Hauskapelle, seit 1854 sodann den straßenseitig nach dem Entwurf von Vincenz Statz errichteten Kapellenbau, der zu Ehren der Hll. Alexius und Johannes von Gott geweiht wurde. 1901-1902 bezogen die Brüder das neue Alexianerkloster in der Bachemer Straße.

Quelle: Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): "Alexianerkloster". In: Paul Clemen (Hg.): "Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz". Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 128-132

Kreuterkarte

Das Alexianerkloster ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-101 - S. Aposteln
(Gebäude eingezeichnet zwischen Lungengasse und Neumarkt / unbeschriftet)

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

VIII S. Aposteln

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 301-317: Das Alexianerkloster (Die barmherzigen Brüder) in Köln
  • Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Alexianerkloster. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 128-132
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