Altes Köln

Ursulinenkirche St. Corpus Christi

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Ursulinenkirche, 1827

Die Ursulinenkirche St. Corpus Christi ist eine barocke ehemalige Klosterkirche des Ursulinenordens und die Schulkirche der benachbarten Ursulinenschule. Sie befindet sich in der Machabäerstraße im Stadtteil Altstadt-Nord.

Ursulinenkirche - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zur Ursulinenkirche St. Corpus Christi

Patrozinium St. Corpus Christi
Orden/Stift Ursulinen
Gründung 1639
Aufhebung 1998

Geschichte

Die ersten Ursulinen kamen 1639 unter Führung der Oberin des Lütticher Klosters, Anna Maria Augustina de Heers nach Köln. Bei der im Dreißigjährigen Krieg gefährlichen Reise wurde ihre Kutsche mehrfach überfallen, aber die Schwestern kamen unverletzt und ohne finanzielle Einbußen in Köln an.

Erst 1652 wurde ihnen jedoch "das Recht der immerwährenden Einwohnung" gewährt. Nach mehrfachem Wohnungswechsel wurde ihnen 1651 der Konvent zum Oberen Lämmchen in der Breite Straße zugewiesen. Dort blieben sie 20 Jahre lang bis sie im Jahre 1671 den Platz an der Machabäerstraße erwarben, an dem das heutige Kloster zu finden ist. Der Grundstein des Klosters wurde 1673 gelegt und die Weihe fand 1676 statt. Für den Bau der Kirche und einen zusätzlichen Schulbau wurden 1692 vier Häuser an der Machabäerstraße erworben. Danach wurde in den Jahren 1693 bis 1695 zunächst die Schule erbaut.

Hölzernes Modell der Ursulinenkirche von 1707 (ohne Türme)

Für den Bau der neuen Kirche wurde 1706 der Oberbaudirektor des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, Matteo Alberti, gewonnen, der zur gleichen Zeit das kurfürstliche Schloss Bensberg erbaute. Dieser beauftragte den Architekten Aloysius Bartoli mit der Anfertigung der Baupläne und eines Modells, das 1707 fertiggestellt wurde und noch vorhanden. Am 30. April 1709 wurde der Grundstein zur Kirche gelegt, nachdem am 10. Juni 1709 der Kölner Rat den Abriss der Vorgängergebäude genehmigt hatte. Am 16. Oktober 1712 weihte der damalige Kölner Weihbischof Johann Werner von Veyder die Kirche ein.

1798 zur Zeit der französischen Invasion wurde die Kirche vorübergehend geschlossen. Im Jahre 1840 wurde der Giebel der Kirche instandgesetzt und 1868 errichtete man ein neues Pensionatsgebäude. Während des Kulturkampfes wurde das Kloster 1875 aufgelöst, jedoch 1887 von den Nonnen wieder bezogen und bei dieser Gelegenheit instandgesetzt. An der Westseite der Kirche wurden ein Treppenturm und ein gewölbter Gang angebaut. Man restaurierte die Fassade und 1894 wurde die Kirche innen neu ausgemalt. 1912 wurden ein neues Schulgebäude und ein Neubau an der Machabäerstraße errichtet, in den man das alte, auf der rechten (östlichen) Seite des Chores gelegene Oratorium mit der Nonnenempore darüber einbezog.[1]

Während des Zweiten Weltkrieges wurden sowohl die Kirche als auch die anderen zum Orden gehörenden Gebäude durch Bombentreffer stark beschädigt. Das Dach und das Gewölbe sowie die Innenausstattung der Kirche wurden völlig zerstört. Von der einst reichen barocken und historischen Ausstattung blieb nur das Stuckrelief am Triumphbogen weitgehend unbeschadet erhalten. Damit die Kirche schnellstmöglich wiedereingedeckt und die Schäden im Inneren behoben werden konnten, organisierten die Schülerinnen und die Ordensschwestern mehrere Basare. Der Wiederaufbau dauerte bis 1963.

Nachdem das Erzbistum Köln die Kirche von den Ursulinen übernommen hatte, wurde sie zwischen 1997 und 2007 in mehreren Etappen erneut saniert. 2003 erhielt die Ursulinenkirche den barocken, 1703 geschaffenen Hochaltar der kriegszerstörten Altstadt-Pfarre St. Kolumba.[2]

Kreuterkarte

Zur Ursulinenkirche ist auf den Kreuterkarten keine Abbildung zu finden.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IX Niederich - Die Ursulinenkirche St. Corpus Christi ist auf der Keussen-Karte nicht verzeichnet

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 96-103: Das Ursulinerinnenkloster zu Köln
  • Stefan Lewejohann (Hrsg.): Köln in unheiligen Zeiten: Die Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Köln/Weimar/Wien 2014, S. 57 f.

Einzelnachweise

  1. Arntz/Rahtgens/Neu/Vogts (Bearb.): Ursulinenkirche. In: Paul Clemen (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1934, S. 106-118
  2. Artikel Ursulinenkirche St. Corpus Christi. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Weblinks

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