Altes Köln

Stadtbedienstete im 18. Jahrhundert

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Die Zahl der Stadtbediensteten ist für das 18. Jahrhundert nur schwer zu ermitteln. Im Stadtdienst zu stehen war in dieser Zeit sehr begehrt. Oft führte die Stellenvergabe durch die große Anzahl der Bewerber nur über Protektion und Bestechung.

  • 500 Handels- und Verkehrsarbeiter
  • 150 bis 200 Aufsichtsbeamte, Schreiber, Unterkäufer in der Wirtschaftsaufsicht
  • Verwaltung der Stadt: Schreiber, Türhüter, Boten, Diener und Stadthandwerker
  • fest angestellte Nachtwächter, Stadtsoldaten und letztlich auch die Ratsherren

Aus dem Einwohnerverzeichnis von 1797 lassen sich ca. 170 Militärpersonen und rund 300 Stadtbedienstete nachweisen.

Eine Bestimmung der Einkünfte der Stadtbeamten und Angestellten ist nicht möglich. Die Einkünfte setzen sich aus einer Vielzahl von verschiedenen Einkünften zusammen. Zu einem festen Gehalt, das je nach Stellung eine unterschiedliche Höhe hatte, kamen Zulagen, Spesen, Weihnachtsgelder, Festessen und Vergünstigungen aller Art. So konnte dieser Anteil der Nebeneinkünfte die feste Besoldung schon mal übersteigen.

Die in der Wirtschaftsaufsicht oder als Verkehrsarbeiter städtischen Angestellten erhielten nur ein geringes festes Gehalt. Zusätzlich erhielten sie Anteile an den durch sie eingezogenen Akzisen oder Gebühren. Nur wenige Arbeiter wie Karrenschieber, Bestädter oder Sackträger mußten ihren Unterhalt ganz aus den Gebühren decken.

Auch die Stadthandwerker erhielten einen geringen Jahreslohn. zusätzlich wurden sie nach ihrer wöchentlich geleisteten Arbeit entlohnt wurden.

Zum städtischen Militär: Diese Truppe bestand aus bis zu 300 Stadtsoldaten, die allerdings nicht zu den Stadtbediensteten gezählt wurden. Ihr Gehalt mußte jeweils vom Rat neu angewiesen werden und wurde dann aus der Kasse der Mittwochsrentkammer ausgezahlt. In den Büchern lassen sich hier finden

  • 34 Nacht-Kurwächter, die des nachts die Torburgen besetzten
  • 12 Nachtgänger, die zu Pferd im Vorfeld der Stadt Wache hielten
  • 4 Gewaltdiener mit Polizeifunktion, die auch Verhaftungen vornehmen konnten, einer davon war der Scharfrichter
  • 2 Buben- oder Bovenkönige für die Wirtschaftspolizei
  • ein Ratskoch, der auf die Güte der auf dem Altenmarkt angebotenen Waren achten musste

In den Torburgen wohnten die Burggrafen, die für das Schließen der Tore verantwortlich waren. Die Burggrafen auf den ständig geschlossenen Toren, durch die keine Hauptstraßen führten, erhielten nur ein geringes Gehalt. Der Burggraf auf dem Frankenturm am Rheinufer war der Gefangenenaufseher, ebenso der Burggraf im Gebuirhaus zu Airsbach. Der Burggraf unter dem Rathaus kann als Hausverwalter des Rathauses angesehen werden. Er hatte auch die Kellerschreiberstube unter sich und übte eine wichtige Funktion bei der Erhebung der Weinakzise aus, weshalb er sein Gehalt auch aus der Kasse der Freitagsrentkammer erhielt.

Die festen Gehälter wurden entweder vierteljährlich oder halbjährlich ausbezahlt. Monatliche Zahlung kam nur bei den Soldaten vor. Alle Gehälter der städtischen Beamten wurden aus der Mittwochsrentkammer bezahlt.

Literatur

  • Clemens Graf von Looz-Corswarem: Das Finanzwesen der Stadt Köln im 18. Jahrhundert, 1978; Verlag Wamper, Köln
  • Roma Germaniae Das ist: Schematismus Deß Heil. Reichs freyer Statt Cöllen am Rhein lebender Magistrats Persohnen, Deren jetzt regierenden H. H. Burgermeistern Statt Rhent-Meisteren, Cammer-Präsidenten ... 1724. Jahr ... , [1]
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