Altes Köln

Schürger

Aus Altes Köln
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ein Schürger ist ein Karrenschieber (auch Hafenarbeiter). Im Kölschen heißt schürr(g)en = karren=fahren.

laut Hans Bahlow(Deutsches Namenlexikon) Schürge(r)-(Schweiz oft) : "Antreiber(mhd. schürgen"stoßen,treiben",schurge"Angriff". Weiter entwickelt zu "schurigeln").

Schürreskarre

Ich kenne die Berufsbezeichnung "Schürger" ebenfalls aus dem Verladewesen am Rhein. In Aufzeichnungen zu Schiffsladungen am Rhein werden die Schürger erwähnt, die bspw. Bruchsteine, wie Basaltbrocken aus Steinbrüchen nahe des Rheins, in die Kähne usw. verluden. Auf alten Zeichnungen im Stadtarchiv von Köln waren Verladeszenen zu sehen, bei denen die Schürger die Steine auf Karren luden und diese über schmale Planken bzw. Bohlen vom Ufer aus auf die Schiffe transportierten. Schwere Plackerei.... (Quelle forum.ahnenforschung.net)

Vorkommen in Schleichers 'Einwohnerverzeichnis ... 1715' (da auch in Kauf- und Lagerhäusern, Märkten etc), Adressbüchern Köln 1797, 1855 und in den Garnisonskirchenbüchern Köln.

In 1797 finden sich Gerisschürger im Altengrabengässchen in Nachbarschaft mit Abdeckern und Scharfrichtern. Wahrscheinlich dürfte die Karrenschieberei damit in Verbindung zu bringen sein.

Es gibt Vermutungen, dass mit Geriss Kohlen gemeint sind. Ein Gerisschürger wäre dann sowas wie ein Kohlenhändler gewesen, also jemand, der mit seinem Karren Kohlen ausliefert. Andere These: "Geriss" vielleicht verwandt mit "(In-)Geräusch" iSd Innereien, noch in der Jäger- und Förster-Fachsprache bis heute. Dann wären die Geriss-Schürger eine Spezialtruppe für den Transport dieser heiklen Fracht gewesen.

Im Bergischen Land wird in vielen Ortschaften noch das Brauchtum eines Schürreskarrenrennens mit einer einrädrigen Holzkarre gepflegt.

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