Augustinerinnenkloster St. Maximin
Das Kloster St. Maximin war ein Frauenkloster von Augustinerinnen in der Maximinenstraße im Stadtteil Altstadt-Nord.
St. Maximinen - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zum Kloster St. Maximin
Patrozinium | St. Maximin |
Orden/Stift | Augustinerchorfrauen |
Gründung | vor 1186 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Die St. Maximinskirche wird zwischen 1163 und 1172 genannt. In der Zeit des Caesarius von Heisterbach lebte bei dieser Kirche ein Klausner namens Waldaverus, der urkundlich 1180 - 1185 genannt wird und vor 1194 starb. Angeblich war er der Gründer des Frauenklosters, das nach einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Philipp von Heinsberg vom Jahre 1196 bereits 1186 bestand.
1188 entließ das Stift St. Ursula die Kirche und den Ort, wo die „armen Schwestern" wohnten, unter gewissen Bedingungen aus seiner Abhängigkeit. Die Nonnen befolgten die Regel des HL. Augustinus. Der St. Katharina-Altar wurde 1348, ein gestifteter Marienaltar 1357/68, der St. Maximin-Altar an der Nordseite 1366 und der St. Nikolaus-Altar 1372 und 1388 genannt.
Das Kloster erfuhr in den Jahren 1487 und 1589 eine erhebliche Erweiterung des Grundbesitzes durch Erwerb von Hofstätten und Häusern. Auch die Kirche wurde im 17. Jahrhundert „prächtig wiederhergestellt und erweitert". Damals erhielt sie auch einen neuen Turm. Der Raum, in dem der oben genannte Klausner Waldaverus gelebt haben soll, war zu dieser Zeit noch vorhanden.
Ein Bericht des Inspecteur des bâtiments J. M. Schauss vom 07.07.1810 erwähnt
- den Kreuzgang,
- das Ansprechzimmer der Nonnen,
- das Treibhaus,
- die Orangerie,
- die Infirmerie,
- die alte Äbtissinnenwohnung,
- die Küche und das alte Refektorium,
- die Brauerei,
- die Wohnung der „Ausgängerin“,
- die Kirche mit ihrem Turm,
- die überbaute Einfahrt neben der Kirche mit der kleinen Pforte,
- den Kuhstall,
- die Pumpe und die Bleiche,
- den Sitzungssaal
- und die Steintreppe oben auf dem Kreuzgang
alles mit Maßen und Abschätzung.
Das Kloster wurde im Jahre 1802 im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Durch kaiserliches Dekret vom Jahre 1806 gingen die Gebäude an die Schulverwaltung über. Sie wurden danach teilweise niedergelegt und das Grundstück wurde mit dem Jesuitengarten zum Botanischen Garten vereinigt, der durch den Bau des Bahnhofs 1859 zerstört wurde. In der französischen Zeit gelangten die Glasgemälde von 17 großen Kreuzfenstern des Kreuzganges an den Glasermeister Adams. Das Ansprechzimmer der Nonnen enthielt sechs Fenster mit gemalten Wappen, von denen eines 1810 noch vollständig war. Der Hochaltar und der Marienaltar im Eingang zum Chor mit einem Altargemälde der Himmelfahrt Mariae waren 1810 noch vollständig erhalten. Im Chor befanden sich 1810 noch die zweireihigen Chorstühle und eine Cathedra mit zwei Sitzen[1].
Kreuterkarte
Das Kloster St. Maximin ist auf keiner der Kreuterkarten explizit verzeichnet.
Die Maximinenstraße ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-104 - St. Maria Ablass (unten).
Schreinsbezirk
IX_Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Maximinenkloster"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 253 Maximin - 1207 - 1802
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 103-109: Das Frauenkloster St. Maximin regulirten Augustiner-Ordens
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Augustinerkloster S. Maximin. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 235-238
Weblinks
- Augustinerinnenkloster Sankt Maximin bei KuLaDig (LVR)