Altes Köln

Dominikanerinnenklause St. Achatius

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Bild der Hl. Sippe aus dem Kloster St. Achatius, später in der Dominikanerkirche. Jetzt im Wallraf-Pichartz-Museum

Die Klause St. Achatius, auch St. Agatius, lag in der Marzellenstraße der mittelalterlichen Kölner Vorstadt Niederich. Sie wurde im Jahr 1338 erstmals urkundlich erwähnt. Die durch Stiftungen Kölner Bürgerinnen entstandene Klause wurde 1582 in ihrer Eigenschaft als Frauenkonvent der Dominikaner aufgehoben. Auf ihrem Gelände entstand ein Neubau für eine der Kölner Bursen, das Tricoronatum, dem damaligen Jesuitenkolleg, welches hier bis 1911 Bestand hatte.

St. Achatius - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Achatius

Patrozinium St. Achatius
Orden/Stift Klause // Augustinerchorfrauen // Dominikanerinnenklause
Gründung vor 1332
Aufhebung 1582/1621

Geschichte

Die St. Achatiusklause bestand bereits vor 1332 und wird im Jahre 1336 urkundlich genannt. Das von den Klausnerinnen bewohnte Haus war Eigentum der Tochter Sophia des Dombäckers Hermann, die es 1338 den Schwestern schenkte, ebenso wie die Besitzerin des benachbarten Hauses, Beatrix de Cervo, zur gleichen Zeit ihr Haus den Klausnerinnen überließ. 1368 zählte die Klause acht und 1372 elf Schwestern. Das Haus erscheint trägt in alten Urkunden von 1373 auch den Namen "Reklusorium St. Paul" und 1380 die Bezeichnung "Klause des h. Achatius und der 10.000 Märtyrer". Im Jahre 1432 übernahmen die Klausnerinnen die Augustinerregel. Später, um 1319, wird das Kloster dagegen als Niederlassung des Dominikanerinnenordens genannt.

Im Jahre 1429 wurde die Kirche erneuert. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts war das Gebäude der Klause stark verfallen. Mit Unterstützung der Bürger, darunter einem Vermächtnis vom Jahre 1525 über 100 Goldgulden der Sibylla von Merl, Witwe des Georg Hackeney, wurde ab 1526 neu aufgebaut. Auf Betreiben des Kardinals Johannes Gropper wurde die Klause wegen der in ihr entstandenen Zwietracht und Missstände mit Zustimmung des Papstes im Jahre 1582 aufgehoben. Gebäude und Kapelle wurden für 3000 Taler den Jesuiten verkauft, die hier ihr Gymnasium unterbrachten.

Die gotische Kapelle lag mit dem Ostgiebel Richtung Marzellenstraße und stand mit der Klause in Verbindung. Hinter dem Vorhof lag ein Kraut- und Obstgarten. Die Jesuiten begannen bald mit einer gründlichen Instandsetzung und Vergrößerung der Kapelle. Die neue Kirche erhielt im Jahre 1583 ihre Weihe. Im Jahre 1621 brannten Klause und Kirche ab. An ihrer Stelle entstand 1672 das neue Jesuitengymnasium Tricoronatum[1].

Kreuterkarte

Das Gymnasium Tricoronatum als Nachfolgegebäude der St. Achatiusklause ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-106 - Marzellenstrasse
und in der Kreuterkarte K 337-104 - St. Maria Ablass

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Klause S. Agatius (-1582)"

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Dominikanerinnenklause S. Achatius. In: Paul Clemen in Verbindung mit Hans Vogts und Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln. Ergänzungsband. Düsseldorf 1937, S. 265–267

Weblinks

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