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Altes Köln

Franziskanerinnenklause St. Vinzenz

Aus Altes Köln
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"Vinzenz Kloster": in der Kreuterkarte 104 (Ausschnitt, oben links)
M.C.Escher,"Der Märtyrer Vinzenz",1925 (National Gallery of Art, Washington)

St. Vinzenz war ein Kloster von Fanziskanerterziarinnen zwischen der Zeughausstraße und der Straße "Burgmauer" im Stadtteil Altstadt-Nord. Die dem Hl. Vincenz und der Hl. Maria Aegyptiaca geweihte Klosterkapelle lag an der Burgmauer in westöstlicher Richtung und sprang mit ihrer Südmauer über die Römermauer vor.

Kloster St. Vincenz - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Vinzenz

Patrozinium St. Vinzenz und Maria von Ägypten
Orden/Stift Klause // seit 1450 Franziskanerterziarinnen
Gründung 1331
Aufhebung 1802

Geschichte

Im Jahre 1318 machte Hermann von Rennenberg, Unterdechant des Domes, ein Vermächtnis zur Weihe der Kapelle, die er zusammen mit einer Wohnung für den Geistlichen auf der römischen Stadtmauer beim Fremdenkirchhof erbaut hatte. Als sich bei der Kapelle 1331 zwei Kölner Frauen, Hildegundis und Beatrix, als Klausnerinnen niederließen, bestimmte Erzbischof Heinrich II. diesen Ort als Klause für drei Klausnerinnen. Dieses Limit wurde 1450 auf acht bis zehn erhöht. Die Schwestern lebten nach der 3. Regel des Hl. Franziskus und beschäftigten sich mit der Herstellung kirchlicher Textilien.

Im Jahre 1506 wurde ein neues Gotteshaus gebaut. Die Klause, die seit dem Jahre 1581 offenbar bereits baufällig war, erhielt vor 1611 eine neue und mit Gemälden ausgestattete Werkstube und 1615 eine neue Stube über der Pforte. Der Rat der Stadt Köln genehmigte im Jahre 1618, die Klause zwecks Erweiterung auf die alte römische Stadtmauer aufzusetzen und lieferte 1619 zu diesen Bauarbeiten 8000 kleine Ziegelsteine. Um 1660 wurden Kirche und Sakristei durch einen Glockenturm und eine neue Wendeltreppe erweitert.

Die Kapelle besaß einen 1713 verlegten Marmorfußboden und eine gewölbte Gruft, die bereits vor 1611 erstellt worden war. Die daran nördlich anschließende Klause besaß halb unterirdische, in Höhe des alten römischen Grabens gebaute, Zellen. An der Zeughausstraße lagen der Zugang und ein kleiner Hofraum. Das Kloster grenzte westlich an den alten Elendsfriedhof, östlich grenzte an den Chor der Kapelle ein alter Römerturm.

Die Klause wurde 1802 aufgehoben. Im Jahre 1808 erwarb die Gebäude der Baumeister Johann Butz und nutzte sie als Baumaterialienlager und Steinmetzhütte. 1837 ging die ehemalige Klause in den Besitz der Militärverwaltung über, die sie niederlegen ließ und dort ein Wachtgebäude errichten ließ.[1].

Kreuterkarte

Das Kloster St. Vinzenz ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-104 - St. Maria Ablass

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

XI S. Christoph - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Kloster S. Vincenz"

Historisches Archiv der Stadt Köln

Best. 267 Vinzenz - 1343 - 1759
Best. 268 Vinzenz Depositum - 1794 - 1802

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 260-262: Die Kirche und das Kloster St. Vincentii

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Franziskanerinnenklause S. Vincenz. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 295-297