Gaddemen
Im Mittelalter bezeichnet der Begriff Gaddemen oder Gademen (Plural von Gadem) eine einfache, oft einstöckige Behausung oder einen Lagerraum. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Althochdeutschen gadum oder gadamo , was so viel wie „Wohnung“, „Raum“ oder „Kammer“ bedeutete.
Gaddemen wurden häufig für verschiedene Zwecke genutzt, beispielsweise als:
- Wohnräume für ärmere Bevölkerungsschichten
- Lagerräume für Waren, Lebensmittel oder Handelsgüter
- Handwerksstätten in Städten oder Dörfern
Diese Gaddemen waren kleine, einfache Läden oder Verkaufsstände, die sich häufig an stark frequentierten Orten wie Marktplätzen, an Stadtmauern oder entlang wichtiger Handelswege bekannten. Händler und Handwerker nutzen sie, um ihre Waren auszustellen und zu verkaufen.
Besonders in Köln waren Gaddemen ein typisches Element des städtischen Wirtschaftslebens. Sie stehen oft in engem Zusammenhang mit dem Warenverkauf und der städtischen Handelsstruktur. Diese kleinen Läden oder Stände wurden oft von Kaufleuten betrieben, die sich auf bestimmte Waren spezialisiert hatten und die Nähe zu potenziellen Käufern nutzten. So finden wir Gaddemen in dem Marktviertel um den Alter Markt sowie auf der Schildergasse. Auf der Westseite des Heumarkts gab es eine Strasse, die fast ausschließlich aus solchen Gaddemen ohne Anlehnung an Häuser bestand und daher auch Unter Gaddemen hiess, die spätere Strasse Unter Hutmacher. [1]
Merkmale der Gaddemen in Köln:
- Einfachheit : Sie waren meist einfache Holzbauten oder gemauerte Kammern, oft mit einer offenen Front, die als Verkaufsfläche diente.
- Flexibilität : Viele Gaddemen waren leicht zugänglich und konnten schnell geöffnet oder geschlossen werden.
- Zentralität : Sie finden sich häufig in der Nähe von Handelszentren, Kirchen oder wichtigen Straßen.
- Warenvielfalt : Von Lebensmitteln über Stoffe bis hin zu handwerklichen Produkten wurde in den Gaddemen eine breite Palette von Gütern angeboten.
- ↑ Keussen: Topografie...Bd.1, S.118