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Pantzermacher

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Beruf - Pantzermacher« (Panzerschmied)

Panzermacher nannte man generell die Hersteller von Rüstungen im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Panzermacher gehörten zu den Handwerkern und waren in Zünften organisiert.

Panzerschmiede (auch Brünner, Sarburher, Sarwürcher, Sarworchte) waren Kaltschmiede und verfertigten zum Schutz des Körpers gegen Verwundungen den Ringelpanzer, der aus einer großen Anzahl miteinander verflochtener oder vernieteter Eisenringe in mühseliger Handarbeit hergestellt wurde.

Die Maschenrüstung bestand aus dem Panzerhemd (Brünne, Brunnika, Haubert), den Rüsthosen und der Ringel- oder Kettenkapuze (Camail, Helmbrünne), die den Kopf schützte und meist am Panzerhemd befestigt war.

Neben den Ringelpanzern trug man als Schutzausrüstung bis ins 12. Jahrhundert auch noch den viel älteren Schuppenpanzer, der aus metallenen oder hörnernen Schindeln und Rauten bestand, die, ähnlich den Ziegeln auf dem Dach, auf derbe Wämse und Lederkoller aufgenäht oder aufgenietet waren.

An der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert wurden die Panzerer durch den Übergang zu Plattenharnischen von den Plattnern verdrängt und mussten sich auf die Produktion anderer Artikel wie Pferdegebisse, Steigbügel und Kleineisenwaren verlegen.

Der Sarwürker war im Mittelalter ein auf das Herstellen von Kettenpanzern spezialisierter Handwerker. Organisiert war er, ebenso wie der Plattner, welcher Plattenrüstungen anfertigte, in den Zünften der Panzermacher. Das Wort Sarwürker stammt aus dem mittelhochdeutschen und setzt sich aus den Silben sar = Kriegsrüstung und wührte = Verfertiger zusammen. Der Begriff Sarwürker kommt aus dem süddeutschen Raum, im Kölner Raum wurde er Sarworter genannt.

Führend in der europäischen Waffenschmiedekunst waren im 14. h. Florenz und Mailand, gefolgt von Augsburg, Landshut, Innsbruck, Nürnberg, Köln und Braunschweig.

Das Ausgangsmaterial – das von den Hütten in Stangen- oder Barrenform angelieferte Eisen – wurde in den Hammerschmieden zu starken Blechen ausgereckt. Danach brachte der Plattner in seiner Werkstatt durch wiederholtes Erhitzen und Aushämmern das Werkstück in die beabsichtigte Form und Größe, für die er an dem zukünftigen Träger Maß genommen hatte. In der Harnischmühle wurde dann die Plattenoberfläche durch rotierende Schleifräder geglättet und poliert. Prunkharnische erhielten anschließend in den Werkstätten von Ätzmalern, Vergoldern, Graveuren oder Tauschierern ein üppiges Dekor. Zuletzt wurden die einzelnen Harnischteile fest miteinander vernietet oder durch Scharniere aus Eisen oder Messing bzw. durch Lederbänder untereinander beweglich verbunden und die Innenseiten von Helm, Brustplatte, Handschuhen, Gelenkteilen und Oberschenkelplatten gepolstert. Bevor ein Harnisch ausgeliefert wurde, musste er eine Probe bestehen, bei der er mit einem Pfeil, einem Armbrustbolzen, gegen Ende des Mittelalters auch mit einer Büchsenkugel beschossen wurde. Nach erfolgreicher Prüfung, d.h. wenn der Beschuss nur eine Delle, kein Loch ergeben hatte, wurde das Werkstück mit dem Prüfstempel des Meisters und mit dem amtlichen Beschaustempel gezeichnet. .

Quelle:

www. wikiwand. com/de

www. die-sarwuerker. de

Literatur:

- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit - Das Buch der untergegangenen Berufe, ISBN-10 : 3850338266 und ISBN-13 : 978-3850338264

Entnommen aus: Wissenswertes aus vergangenen Zeiten (fb-Gruppe)

Bild: »Der Pantzermacher« (Panzerschmied). Kupferstich 1698 von Christoph Weigel (1654–1725, aus: „Der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände Von denen Regenten Und ihren So in Friedens- als Kriegs-Zeiten zugeordneten Bedienten an, biß auf alle Künstler Und Handwercker. (Untertitel: Nach Jedes Ambts- und Beruffs-Verrichtungen, meist nach dem Leben gezeichnet und in Kupfer gebracht, auch nach Dero Ursprung, Nutzbar- und Denckwürdigkeiten, kurtz, doch gründlich beschrieben, und ganz neu an den Tag geleget)