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Altes Köln

Preußische Festungsanlagen/Innerer Ring

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Der innere Festungsring

Die ersten preußischen Veränderungen zur Befestigung der Stadt bezogen die bisherigen Festungsanlagen und deren Ergänzungsbauten mit ein. Dabei machten sich die Preußen die von Vauban 1737 beschriebenen Grundzüge des Festungskrieges zu eigen. Angriffe erfolgten nach bestimmten Angriffsarten, die überall in den Militärakademien gelehrt wurden. Dies Wissen war natürlich nicht nur dem Angreifer nützlich, auch beim Aufbau von Verteidigungsanlagen plante man diese Kenntnisse mit ein.

Eine effektive Verteidigung wurde nun so angelegt, dass sich die Bauwerke so ergänzen, dass ein Angreifen auch unter künstlich geschaffener Deckung (Grabenbau) immer gegen mehrere Forts kämpfen muss. Die Forts haben deshalb fest vorgegebene Abstände zu einander.

Sollte dem Angreifer ein Durchbruch dieser Gürtellinie gelingen, so stößt er dann auf die ebenfalls vorbereitete geschlossene innere Befestigung, bestehend aus der Stadtmauer mit den vorgelagerten Bastionen.

Mit dem Bau der ersten Forts wurde ab 1816 begonnen. Die Forts mit den ungeraden Nummern wurden aus Kostengründen erst in einer weiteren Bauphase zwischen 1841 bis 1847 gebaut.

Mit der Erfindung größerer Geschütze wurde eine direkte Beschießung der Stadt möglich. Ab 1873 begannen deshalb Bauten am äußeren, vorgelagerten Festungsring. So verlor der innere Festungsring seine Bedeutung.

Einige Forts dieses inneren Rings wurden in eine Umwallung zur Verteidigung mit integriert und bestanden somit fort. Andere wurden geschleift und verschwanden aus dem Stadtbild.

Der Verlauf des inneren Festungsrings ist noch heute am inneren Kölner Grüngürtel nachzuvollziehen.

Linksrheinische Forts

Fort I

1830 erbaut, 1841-47 zum Fort I umgebaut; 1880 Benennung zu Fort Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg; 1911 Aufgabe als Festungswerk; 1914-1916 Entwurf der Gartenanlage Friedenspark; heute Jugendzentrum

Fort II

1816-1821 erbaut, Großfürst Nikolaus von Nikolaus; 1860er Jahre Unterkunft für 252 Soldaten; Ende 1880er Jahre als Festungswerk aufgegeben; Mitte 1930er Jahre Abbruch und darauf Bau des Großmarktes; keine Spuren mehr sichtbar

Fort III

1843-1847 erbaut; 1860 Unterkunft für 178 Soldaten; 1882 als Festungsgefängnis eingerichtet; 1960er Jahre Abbruch; keine Spuren mehr sichtbar

Fort IV

1822-1825 erbaut; Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg; 1887-1889 Umnutzung zum grünen Fort im Park; 1930 Verbandstelle Rotes Kreuz; nach 1945 Depot des Gartenamtes; seit 1983 Künstlerateliers; Teile des Forts sind noch erhalten

Fort V

1843-1847 erbaut; Ende der 1880er Jahre als Festungswerk aufgegeben, dann an das Augustahospital angeschlossen; 1934 als Mensa genutzt; 1944 Ruine nach Bombenangriff; heute: Nutzung durch Universität; erhalten ist noch das Kernwerk

Fort VI

1818-1823 erbaut; Prinz Friedrich der Niederlande, Abbruch Ende der 1880er Jahre, keine Spuren mehr sichtbar

Fort VII

1841-1846 erbaut; Aufgabe als Festungswerk Ende der 1880er Jahre; 1912 Abbruch wegen Bau von Eisenbahnanlagen, keine Spuren mehr sichtbar

Fort VIII

1822-1825 erbaut; Prinz Heinrich von Preußen, Ende der 1880er Jahre Aufgabe als Festungsbauwerk; 1912 Abbruch wegen Bau von Eisenbahnanlagen, keine Spuren mehr sichtbar

Fort IX

1843-1847 erbaut anstelle des Friedenspulvermagazins 6; Prinz Friedrich der Niederlande; Ende der 1880er Jahre in die innere Umwallung einbezogen; 1912 Abbruch wegen Bau von Eisenbahnanlagen, keine Spuren mehr sichtbar

Fort X

1819-1825 erbaut; Prinz Wilhelm von Preußen, Ende der 1880er Jahre in die innere Umwallung einbezogen, 1912 Wohnungen, 1914 grünes Fort, Gartenanlage mit Rosengarten, nach 1945 Notunterkünfte, heute Nutzung durch Vereine; erhalten sind mehrere Anlagenteile

Fort XI

1834-1835 erbaut; Prinz Heinrich von Preußen, 1843-1847 Neubau des Forts, Ende der 1880er Jahre in die innere Umwallung einbezogen; 1912 Teilabbruch; Notkrankenhaus im Zweiten Weltkrieg; seit 1997 Skulpturenpark; keine Spuren des Forts heute mehr sichtbar

Rechtsrheinische Forts

Fort XV

1845-1847 als Lünette erbaut; 1858-1859 Bau eines Forts anstelle der Lünette; 1913 Teilabbruch; Grüngestaltung; im Zweiten Weltkrieg teilzerstört; 1957 Teilnutzung in der Bundesgartenschau; heute erhalten: Graben- und Wallteiler

Fort XIV

1857-1859 erbaut anstelle der früheren Lünette 8; um 1910 abgebrochen und auf dem Gelände ein Paketpostamt errichtet; ab 2000 Nutzung durch Lufthansa; heute keine Spuren mehr sichtbar

Fort XIII

1861-1863 erbaut; Fort Rauch; entstanden durch den Umbau der Lünette am Windmühlenberg; Artilleriedepot vor dem Ersten Weltkrieg; ab 1930 gewerbliche Nutzungen, 1951 Mitnutzung durch Sportverein; 1859 Abbruch, heute erhalten: eine Kaponniere