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Altes Köln

Rathenauplatz

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Verkehrsfläche
NameDer offizielle (oder Haupt-)Name eines Objekts Rathenauplatz
Historische Namen
  • Horst-Wessel-Platz (1 November 1945)Broil, 1953
NummerDie offizielle Kennummer einer Straße in Köln 02590
LängeDie Gesamtlänge eines Weges (wenn man ihn als gerade Linie auseinanderziehen würde) in Metern oder Kilometern. 414,52715239 m0,41 km
In StadtteilenGibt einen Stadtteil an, in dem eine Verkehrsfläche liegt. Neustadt-Süd
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Datenquelle: Stadt Köln – offenedaten-koeln.de

Der Rathenauplatz hieß einst Königsplatz. Er wurde nach 1922 nach dem von Rechtsradikalen ermordeten Außenminister Walter Rathenau benannt.

  • Königsplatz

Der Platz, der später Königsplatz getauft wurde, wurde im Rahmen einer Stadterweiterung 1887 angelegt. Während dieser Stadterweiterung wurden Teile des Geländes am Rand der Weyerkaul durch Aufschüttungen als Bauland nutzbar. Die übriggebliebene Kuhle war ein Feuchtgebiet und lag für Bauvorhaben zu tief. Da man mit diesem Gebiet nichts anfangen konnte, wurde es in einen Platz umgewandelt. Der Bau des Platzes geschah in dankbarer Erinnerung an König Friedrich Wilhelm IV. (1795 Berlin- 1861 Potsdam). Er hatte sich sehr stark für den Weiterbau des Kölner Doms eingesetzt. Da der Name Friedrich-Wilhelm-Platz zu lang war und nicht dem notwendigen Grundsatz der Kürze von Straßennamen entsprach, wurde der Platz einfach nur Königsplatz genannt.

  • Horst-Wessel-Platz

Wessel, Horst (1907-1930), SA-Führer. Wessel wurde am 9. Oktober 1907 als Sohn eines Pfarrers in Bielefeld geboren, studierte in Berlin Jura und trat 1926 der NSDAP und der SA bei. Am 23. Februar 1930 starb er an den Folgen schwerer Verletzungen, die er angeblich bei einem Überfall politischer Gegner erlitten hatte, tatsächlich aber in einer Auseinandersetzung um eine Prostituierte, in die er sich verliebt hatte. Berlins NSDAP-Gauleiter Josef Goebbels stilisierte das Opfer als „Blutzeugen der Bewegung" zum politischen Märtyrer der Nationalsozialisten. Ein Wessel-Gedicht von 1927 („Die Fahne hoch...") wurde, unterlegt mit der Melodie eines Matrosenliedes, als so genanntes Horst-Wessel-Lied im Dritten Reich zur „zweiten deutschen Nationalhymne".

  • Rathenauplatz

Rathenau, Walther (1867-1922), deutscher Industrieller und Politiker jüdischer Abstammung. Rathenau wurde am 29. September 1867 in Berlin als Sohn des Gründers der AEG geboren. 1892 übernahm er die Leitung der Elektrochemischen Werke Bitterfeld, wurde 1899 Mitglied des Vorstandes der AEG und 1915 deren Aufsichtsratsvorsitzender. Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges initiierte er beim preußischen Kriegsministerium die Schaffung einer Kriegsrohstoffabteilung, die er bis 1915 leitete. Nach dem Krieg trat er der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei bei. Als Sachverständiger für wirtschaftspolitische Fragen nahm er 1919 für Deutschland an den Verhandlungen zum Versailler Vertrag teil, 1920 an der Konferenz von Spa und 1921 an der Konferenzen von London. Als Wiederaufbauminister verhandelte er 1921 mit Frankreich über die deutschen Reparationen, für die er im Januar 1922 auf der Konferenz von Cannes einen teilweisen Aufschub erwirkte. Am 1. Februar 1922 wurde Rathenau zum Außenminister ernannt und schloss im April 1922 am Rande der Reparationskonferenz von Genua mit der Sowjetunion den Rapallo-Vertrag zur gegenseitigen Anerkennung und Zusammenarbeit und zum Verzicht auf Reparationen. Wegen seiner Reparationspolitik von nationalistischen und antisemitischen Kreisen als „Erfüllungspolitiker" gegenüber den Siegermächten denunziert, fiel Rathenau am 24. Juni 1922 einem Attentat rechtsextremer Offiziere zum Opfer.

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