Die Fliegenden Brücken: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Eröffnung der Deutzer Schiffbrücke wurde in Verbindung mit militärischen Feierlichkeiten durchgeführt. Ein Bericht in der Kölnischen Zeitung von [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/7260940 19. November 1822] ist online nachzulesen. | |||
Die Deutzer Schiffbrücke war 400m lang und bestand aus 42 Nachen. Bei Dunkelheit spendeten 20 Petroleumlaternen das nötige Licht. Rauchen von Zigarre und Pfeife war verboten und wurden mit 1 Taler bestraft. An beiden Seiten waren Zollhäuschen zum Kassieren des [[Brückengeld|Brückengeldes]] vorhanden. Die passierenden Schiffe wurden von Booten aus abkassiert. Die Deutzer Schiffbrücke befand sich 50m nördlich der heutigen Deutzer Brücke. | |||
Um die Schiffe auf dem Rhein passieren zu lassen, gab es sogenannte Ausfahrjoche. So wurde die Brücke in den ersten Jahren morgens, mittags und abends je einmal geöffnet. Zunehmender Schiffsverkehr machte dann z.B. 1913 schon ein 30maliges Öffnen nötig. | |||
Durch die Schiffbrücke erlebte Deutz vor allem sonntags einen starken Besucherandrang. So waren es vor allem die Gärten und freundlichen Ausflugslokale, wo z.B. auch Nachmittagskonzerte der preußischen Garnison veranstaltet wurden. | |||
Im Jahre 1824 erhielt die Schiffbrücke einen Anbau durch ein fest verankertes Badeschiff. In den Folgejahren wurden mehrere Badeschiffe an den Rheinufern gebaut, denn der damals saubere Zustand des Wassers machte das Baden sehr beliebt. | |||
Die Schiffbrücken standen sehr lange im Dienst. Erst am 20. Juni 1927 wurde z.B. die Mülheimer Schiffbrücke außer Dienst genommen.{{Navigationsleiste_Brücken_in_Köln}} | |||
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Version vom 24. April 2022, 21:09 Uhr
Allgemeines
Um den Rhein zu überqueren, benutzte man bis zum 17. Jahrhundert Nachen oder spezielle Fährschiffe. Um den durch Handel zunehmenden Verkehr an Personen und Gütertransporten zu bewältigen, baute man auch in Köln eine von dem Holländer Hendrick Heuck entwickelte Gierpont nach. So wurden zwei dieser hier als Fliegende Brücken bezeichnete Fähren in Betrieb genommen.
Zwischen Deutz und Köln und zwischen Mülheim und Riehl verkehrten diese Seilfähren bis zu 15mal täglich. Nachts musste die Fähre am Kölner Ufer festmachen, um so einen zusätzlichen Schutz vor feindlichen Übergriffen zu haben. In der französischen Besatzungszeit bildete die Brücke zugleich auch die Grenz- und Zollstation. Zunehmende Bedeutung erreichte hierüber auch der Postverkehr.
Aufbau und Funktionsprinzip
Beim "Gieren" wird die kinetische Energie des strömenden Wassers ausgenutzt, um die Bewegungen eines schwimmenden Gegenstandes senkrecht zur Strömungsrichtung zu erreichen. Zwei große Nachen werden durch eine Bretterplattform verbunden. Flußaufwärts wird ein langes Seil verankert und durch kleine Boote zur Fähre geführt. Durch Gegensteuerung zur Strömung wird die Fliegende Brücke jeweils zwischen den Ufern ohne große Ruderkräfte geführt.
Die Schiffbrücken im Betrieb
Die Eröffnung der Deutzer Schiffbrücke wurde in Verbindung mit militärischen Feierlichkeiten durchgeführt. Ein Bericht in der Kölnischen Zeitung von 19. November 1822 ist online nachzulesen.
Die Deutzer Schiffbrücke war 400m lang und bestand aus 42 Nachen. Bei Dunkelheit spendeten 20 Petroleumlaternen das nötige Licht. Rauchen von Zigarre und Pfeife war verboten und wurden mit 1 Taler bestraft. An beiden Seiten waren Zollhäuschen zum Kassieren des Brückengeldes vorhanden. Die passierenden Schiffe wurden von Booten aus abkassiert. Die Deutzer Schiffbrücke befand sich 50m nördlich der heutigen Deutzer Brücke.
Um die Schiffe auf dem Rhein passieren zu lassen, gab es sogenannte Ausfahrjoche. So wurde die Brücke in den ersten Jahren morgens, mittags und abends je einmal geöffnet. Zunehmender Schiffsverkehr machte dann z.B. 1913 schon ein 30maliges Öffnen nötig.
Durch die Schiffbrücke erlebte Deutz vor allem sonntags einen starken Besucherandrang. So waren es vor allem die Gärten und freundlichen Ausflugslokale, wo z.B. auch Nachmittagskonzerte der preußischen Garnison veranstaltet wurden.
Im Jahre 1824 erhielt die Schiffbrücke einen Anbau durch ein fest verankertes Badeschiff. In den Folgejahren wurden mehrere Badeschiffe an den Rheinufern gebaut, denn der damals saubere Zustand des Wassers machte das Baden sehr beliebt.
Die Schiffbrücken standen sehr lange im Dienst. Erst am 20. Juni 1927 wurde z.B. die Mülheimer Schiffbrücke außer Dienst genommen.
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