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Dominikanerkloster zum Hl. Kreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Dominikanerkloster zum Heiligen Kreuz''' war ein Männerkloster der Dominikaner in der [[Stolkgasse]] und Hauptkonvent des Dominikanerordens in der Rheinprovinz.
Das '''Dominikanerkloster zum Heiligen Kreuz''' war ein Männerkloster der Dominikaner in der ''[[Stolkgasse]]'' im Stadtteil [[Altstadt-Nord]]. Das Kloster war der Hauptkonvent des Dominikanerordens in der Rheinprovinz.
== Eckdaten zum Dominikanerkloster ==
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|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloster-im-18-jahrhundert_612203#19/50.94351/6.95460 ''Dominikaner'' - Lageplan OpenStreetMap]
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== Eckdaten zum Dominikanerkloster Hl. Kreuz ==
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|Patrozinium
|Patrozinium
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Um 1180 veranlasst Petrus, ein Arzt und der Kanonikus des benachbarten Andreasstiftes, den Bau des St.-Maria-Magdalena-Hospitals und einer Kapelle in der [[Stolkgasse]]. Nach Gründung eines Dominikanerkonventes in Köln im Jahre 1221 überlässt das Andreasstift den Mönchen 1222 diesen Besitz und in der Folgezeit erweitern die Dominikaner das Kloster erheblich. Um 1250 entsteht eine dreischiffige, spätromanische Kirche.
Um 1180 veranlasste Petrus, ein Arzt und der Kanonikus des benachbarten Andreasstiftes, den Bau des St.-Maria-Magdalena-Hospitals und einer Kapelle in der [[Stolkgasse]]. Nach Gründung eines Dominikanerkonventes in Köln im Jahre 1221 überlies das Andreasstift den Mönchen 1222 diesen Besitz und in der Folgezeit erweiterten die Dominikaner das Kloster erheblich. Um 1250 entstand eine dreischiffige, spätromanische Kirche.
 
Der Gelehrte und spätere Bischof '''Albertus Magnus''', der 1223 in den Dominikanerorden eingetreten war, absolvierte sein Noviziat in diesem Kloster und kehrte 1248 wieder nach Köln zurück. Das "Dominikanerkloster St. Magdalena" wurde in "Kloster Heilig Kreuz" umbenannt. Albertus Magnus regte die Erweiterung der spätromanischen Kirche durch einen frühgotischen Hochchor an. 1249 begründete er im Konvent das „Studium generale“ der Dominikaner, d.h. eine Universität für die philosophischen und theologischen Fächer nach dem Muster der Pariser Universität. Einer seiner Schüler war '''Thomas von Aquin''', der Albertus Magnus 1248 dorthin gefolgt war. Am 15. November 1280 starb Albertus in Köln. Seine Gebeine ruhen seit der Aufhebung des Dominikanerklosters 1804 in der Kirche von [[St. Andreas]] in Köln.


Der Gelehrte und spätere Bischof '''Albertus Magnus''', der 1223 in den Dominikanerorden eingetreten war, absolviert sein Noviziat in diesem Kloster und kehrt 1248 wieder nach Köln zurück. Das "Dominikanerkloster St. Magdalena" wird in "Kloster Heilig Kreuz" umbenannt. Albertus Magnus regt die Erweiterung der spätromanischen Kirche durch einen frühgotischen Hochchor an. 1249 begründet Albertus Magnus im Konvent das „Studium generale“ der Dominikaner, d.h. eine Universität für die philosophischen und theologischen Fächer nach dem Muster der Pariser Universität. Sein Schüler war '''Thomas von Aquin''', der Albertus Magnus 1248 dorthin gefolgt war. Am 15. November 1280 starb Albertus in Köln. Seine Gebeine ruhen seit der Aufhebung des Dominikanerklosters 1804 in der Kirche von St. Andreas in Köln.
1347 mussten die Dominikaner nach einem Streit mit dem Erzbischof die Stadt Köln verlassen, kamen 1351 aber wieder zurück.  
1347 müssen die Dominikaner nach einem Streit mit dem Erzbischof die Stadt Köln verlassen, kommen 1351 aber wieder zurück.  


Im Jahre 1659 vernichtet ein großer Brand das Kloster und Teile der Wirtschaftsgebäude. Danach wird das Kloster neu errichtet.
Im Jahre 1659 vernichtete ein großer Brand das Kloster und Teile der Wirtschaftsgebäude. Danach wurde das Kloster neu errichtet.


Als 1794 Köln von französischen Truppen besetzt wird, wird das Dominikanerkloster zunächst zum Lazarett. Am 17. Juni 1799 erhalten die Dominikaner den Befehl, das Kloster innerhalb von zwei Stunden zu räumen. Danach wird das Gebäude als Kaserne genutzt. Die vertriebenen Dominikaner werden von ihren Brüdern in St. Andreas aufgenommen. Im September 1799 wird die Kirche geschlossen.  
Als 1794 französische Truppen Köln besetzten, wurde das Dominikanerkloster zunächst zum Lazarett. Am 17. Juni 1799 erhielten die Dominikaner den Befehl, das Kloster innerhalb von zwei Stunden zu räumen. In der Folgezeit wurde das Gebäude als Kaserne genutzt. Die vertriebenen Dominikaner wurden von ihren Brüdern in St. Andreas aufgenommen. Im September 1799 wurde die Kirche geschlossen.  


Die Dominikanerkirche wird 1804 abgerissen und die zugehörigen Grabdenkmäler - auch das des Albertus Magnus - zertrümmert.  
Im Jahre 1804 wurde die Dominikanerkirche abgerissen und die zugehörigen Grabdenkmäler - auch das des Albertus Magnus - zertrümmert.  
Das Kloster wird 1814 zu einer Kaserne und 1828 vollständig beseitigt.
Das Kloster wurde 1814 zu einer Kaserne und 1828 vollständig beseitigt.


In den Jahren 1902 bis 1904 erbauen die Dominikaner eine neue Klosterkirche in der [[Lindenstraße]] im Kölner Stadtteil [[Neustadt-Süd]].
In den Jahren 1902 bis 1904 erbauten die Dominikaner die neue Klosterkirche in der [[Lindenstraße]] im Kölner Stadtteil [[Neustadt-Süd]].


== Gallerie ==
== Galerie ==
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Datei:DominikanerHlKreuz-Lageplan-Arntz-1929.jpg|mini|Lageplan des Dominikanerklosters
Datei:DominikanerHlKreuz-Lageplan-Arntz-1929.jpg|mini|Lageplan des Dominikanerklosters
Datei:Dominikanerkloster-Köln-Gedenktafel.JPG|mini|Gedenktafel von 1937 am einstigen Standort
Datei:Dominikanerkloster-Köln-Gedenktafel.JPG|mini|Gedenktafel von 1937 am einstigen Standort
Datei:Albertus_Magnus_Skulptur,_Universität_zu_Köln.jpg|Albertus-Magnus-Denkmal von Gerhard Marcks vor der Universität zu Köln
Datei:Albertus_Magnus_Skulptur,_Universität_zu_Köln.jpg|Albertus-Magnus-Denkmal von Gerhard Marcks vor der Universität zu Köln
Datei:SarkophargAlbertusMagnusInStAndreasKoeln.jpg|Sarkophag des Albertus Magnus in St. Andreas
Datei:Thomas_von_Aquin_im_Glasfenster_des_Kölner_Domes.jpg|mini|Thomas von Aquin in einem Glasfenster des Domes
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</gallery>
== Geistliches Personal ==
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|'''''Name'''''
|'''''geb.(*)'''''
|'''''gest.(†)'''''
|'''''Funktion'''''
|'''''Zeit(raum)'''''
|-
|Dietrich von Susteren
|
|
|Prior
|um 1508(?)
|-
|Heinrich Berscheick
|
|
|Prior
|1581
|-
|}


<small>''Quelle: [https://klosterdatenbank.adw-goe.de/gsn/50252 Germania Sacra, Dominikanerkloster Heilig Kreuz, Köln'']</small>
== Kreuterkarte ==
== Kreuterkarte ==
Das Dominikanerkloster ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-15 - Dominikaner --> [[:Datei:Kreuter 015.jpg|Bild]]
Das Dominikanerkloster ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 015.jpg|K 337-15 - Dominikaner]]


[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]


== Schreinsbezirk ==
== Schreinsbezirk ==
[[Schreinsbezirk IX Niederich|IX Niederich]]
[[Schreinsbezirk IX Niederich|IX Niederich]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"Dominikaner Kloster"'''
 
== Historisches Archiv der Stadt Köln ==
[http://historischesarchivkoeln.de:8080/actaproweb/archive.xhtml?id=Best++++00000041ufi&parent_id=#Best____00000041ufi Best. 209 Dominikaner - 1355 - 1808]
== Literatur ==
== Literatur ==
* Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Dominikanerkloster zum Hl. Kreuz. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 166-177
* Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Dominikanerkloster zum Hl. Kreuz''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 160-177
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA178#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 178-190: 'Die Dominikaner und ihre Kirche in Köln'']
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Dominikanerkloster_Köln ''Dominikanerkloster Köln'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
* Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Dominikanerkloster_Köln ''Dominikanerkloster Köln'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
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* Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_von_Aquin ''Thomas von Aquin'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
* Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_von_Aquin ''Thomas von Aquin'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
* [http://www.dominikanerkloster-koeln.de Webseite des Dominikanerklosters Köln auf der Lindenstr. 45]
* [http://www.dominikanerkloster-koeln.de Webseite des Dominikanerklosters Köln auf der Lindenstr. 45]
 
[[Kategorie:Bauwerk]]
[[Kategorie:Kloster]]
[[Kategorie:Kloster]]
[[Kategorie:Bauwerk]]

Aktuelle Version vom 13. November 2022, 23:02 Uhr

Dominikanerkloster, Gemälde 17.Jh.
Dominikanerkloster in der Mercatorstadtansicht (1571)
Das Dominikanerkloster Hl. Kreuz (Rekonstruktion)

Das Dominikanerkloster zum Heiligen Kreuz war ein Männerkloster der Dominikaner in der Stolkgasse im Stadtteil Altstadt-Nord. Das Kloster war der Hauptkonvent des Dominikanerordens in der Rheinprovinz.

Dominikaner - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zum Dominikanerkloster Hl. Kreuz

Patrozinium Hl. Kreuz
Orden/Stift Dominikaner
Gründung ca. 1221
Aufhebung 1802

Geschichte

Um 1180 veranlasste Petrus, ein Arzt und der Kanonikus des benachbarten Andreasstiftes, den Bau des St.-Maria-Magdalena-Hospitals und einer Kapelle in der Stolkgasse. Nach Gründung eines Dominikanerkonventes in Köln im Jahre 1221 überlies das Andreasstift den Mönchen 1222 diesen Besitz und in der Folgezeit erweiterten die Dominikaner das Kloster erheblich. Um 1250 entstand eine dreischiffige, spätromanische Kirche.

Der Gelehrte und spätere Bischof Albertus Magnus, der 1223 in den Dominikanerorden eingetreten war, absolvierte sein Noviziat in diesem Kloster und kehrte 1248 wieder nach Köln zurück. Das "Dominikanerkloster St. Magdalena" wurde in "Kloster Heilig Kreuz" umbenannt. Albertus Magnus regte die Erweiterung der spätromanischen Kirche durch einen frühgotischen Hochchor an. 1249 begründete er im Konvent das „Studium generale“ der Dominikaner, d.h. eine Universität für die philosophischen und theologischen Fächer nach dem Muster der Pariser Universität. Einer seiner Schüler war Thomas von Aquin, der Albertus Magnus 1248 dorthin gefolgt war. Am 15. November 1280 starb Albertus in Köln. Seine Gebeine ruhen seit der Aufhebung des Dominikanerklosters 1804 in der Kirche von St. Andreas in Köln.

1347 mussten die Dominikaner nach einem Streit mit dem Erzbischof die Stadt Köln verlassen, kamen 1351 aber wieder zurück.

Im Jahre 1659 vernichtete ein großer Brand das Kloster und Teile der Wirtschaftsgebäude. Danach wurde das Kloster neu errichtet.

Als 1794 französische Truppen Köln besetzten, wurde das Dominikanerkloster zunächst zum Lazarett. Am 17. Juni 1799 erhielten die Dominikaner den Befehl, das Kloster innerhalb von zwei Stunden zu räumen. In der Folgezeit wurde das Gebäude als Kaserne genutzt. Die vertriebenen Dominikaner wurden von ihren Brüdern in St. Andreas aufgenommen. Im September 1799 wurde die Kirche geschlossen.

Im Jahre 1804 wurde die Dominikanerkirche abgerissen und die zugehörigen Grabdenkmäler - auch das des Albertus Magnus - zertrümmert. Das Kloster wurde 1814 zu einer Kaserne und 1828 vollständig beseitigt.

In den Jahren 1902 bis 1904 erbauten die Dominikaner die neue Klosterkirche in der Lindenstraße im Kölner Stadtteil Neustadt-Süd.

Galerie

Geistliches Personal

Name geb.(*) gest.(†) Funktion Zeit(raum)
Dietrich von Susteren Prior um 1508(?)
Heinrich Berscheick Prior 1581

Quelle: Germania Sacra, Dominikanerkloster Heilig Kreuz, Köln

Kreuterkarte

Das Dominikanerkloster ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-15 - Dominikaner

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Dominikaner Kloster"

Historisches Archiv der Stadt Köln

Best. 209 Dominikaner - 1355 - 1808

Literatur

  • Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Dominikanerkloster zum Hl. Kreuz. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 160-177
  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 178-190: 'Die Dominikaner und ihre Kirche in Köln

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