Augustinerinnenkloster zum Lämmchen: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Kloster "zum Lämmchen an der Burgmauer"''' war ein Kloster von '''Augustinerchorfrauen''' in der Straße [[Burgmauer/Haus-Nr._31|Burgmauer]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]]. | Das '''Kloster "zum Lämmchen an der Burgmauer"''', auch '''"zum kleinen Lämmchen"''' genannt, war ein Kloster von '''Augustinerchorfrauen''' in der Straße [[Burgmauer/Haus-Nr._31|Burgmauer]], östlich des Konventes ''Mynnekracht'', im Stadtteil [[Altstadt-Nord]]. | ||
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|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloster-im-18-jahrhundert_612203#19/50.94120/6.95199 ''Lämmchen'' und ''Mynnekracht'' - Lageplan OpenStreetMap] | |||
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== Eckdaten zum Kloster Lämmchen auf der Burgmauer == | == Eckdaten zum Kloster Lämmchen auf der Burgmauer == | ||
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== Geschichte == | |||
Das Kloster entstand aus den drei benachbarten Beginenkonventen zum „Ungevoich“, zum „Huynen" (zum goldenen Schaf) und „Mynnekrachtz“. In dem vereinigten Konvent wurde die Augustinerregel eingeführt. 1499 wird das Haus als '''„Versammlung des St. Augustinusordens zum Lämmchen"''' erwähnt. Das Kloster hatte 1511 zwanzig Mitglieder. Die Schwestern beschäftigten sich mit Handarbeit, vorwiegend mit der Anfertigung von kirchlichen Textilien. | |||
Die zu Ehren des Apostels Jakobus geweihte Kapelle wurde im Jahre 1502 erbaut. Östlich der Kapelle lag der Klosterhof mit den Klosterbauten. Die Kapelle wurde umgeben von einem Vorhof, dem Schwesternhaus, einem Wirtschaftshof und einem an das Kloster Mariengarten angrenzende Garten. | |||
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts baute man auf dem Klostergelände eine Kirche, die später als „eines der binnen unserer Mauern seltenen Musterwerke für Geschmack und Baucharakter aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts" gerühmt werden sollte. Das Dach dieser neuen Kirche überragte die der übrigen Klosterbauten. | |||
Im Jahre 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Seine Gebäude brannten am 27. April 1805 ab. Die noch vorhandenen Mauerteile wurden kurz danach abgebrochen. Das Gelände des früheren Klosters gehört heute zum [[Appellhofplatz]]<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Augustinerkloster zum Lämmchen''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 224-227</ref>. | |||
== Kreuterkarte == | == Kreuterkarte == | ||
Das Kloster zum Lämmchen an der Burgmauer ist auf keiner der Kreuterkarten explizit verzeichnet.<br> | Das Kloster zum Lämmchen an der Burgmauer ist auf keiner der Kreuterkarten explizit verzeichnet.<br> | ||
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[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | [[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | ||
== Schreinsbezirk == | == Schreinsbezirk == | ||
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== Historisches Archiv der Stadt Köln == | |||
[http://historischesarchivkoeln.de:8080/actaproweb/archive.xhtml?id=Best++++00000068ufi&parent_id=#Best____00000068ufi Best. 241 Lämmchen Burgmauer - 1485 - 1802] | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA95#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 95: ''Das Frauenkloster zum Lämmchen auf der Burgmauer''] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | |||
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[[Kategorie:Bauwerk]] | [[Kategorie:Bauwerk]] |
Aktuelle Version vom 10. Oktober 2022, 16:48 Uhr
Das Kloster "zum Lämmchen an der Burgmauer", auch "zum kleinen Lämmchen" genannt, war ein Kloster von Augustinerchorfrauen in der Straße Burgmauer, östlich des Konventes Mynnekracht, im Stadtteil Altstadt-Nord.
Lämmchen und Mynnekracht - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zum Kloster Lämmchen auf der Burgmauer
Patrozinium | St. Jakobus (Apostel) |
Orden/Stift | Beginen // Augustinerchorfrauen |
Gründung | 1452/99 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Das Kloster entstand aus den drei benachbarten Beginenkonventen zum „Ungevoich“, zum „Huynen" (zum goldenen Schaf) und „Mynnekrachtz“. In dem vereinigten Konvent wurde die Augustinerregel eingeführt. 1499 wird das Haus als „Versammlung des St. Augustinusordens zum Lämmchen" erwähnt. Das Kloster hatte 1511 zwanzig Mitglieder. Die Schwestern beschäftigten sich mit Handarbeit, vorwiegend mit der Anfertigung von kirchlichen Textilien.
Die zu Ehren des Apostels Jakobus geweihte Kapelle wurde im Jahre 1502 erbaut. Östlich der Kapelle lag der Klosterhof mit den Klosterbauten. Die Kapelle wurde umgeben von einem Vorhof, dem Schwesternhaus, einem Wirtschaftshof und einem an das Kloster Mariengarten angrenzende Garten.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts baute man auf dem Klostergelände eine Kirche, die später als „eines der binnen unserer Mauern seltenen Musterwerke für Geschmack und Baucharakter aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts" gerühmt werden sollte. Das Dach dieser neuen Kirche überragte die der übrigen Klosterbauten.
Im Jahre 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. Seine Gebäude brannten am 27. April 1805 ab. Die noch vorhandenen Mauerteile wurden kurz danach abgebrochen. Das Gelände des früheren Klosters gehört heute zum Appellhofplatz[1].
Kreuterkarte
Das Kloster zum Lämmchen an der Burgmauer ist auf keiner der Kreuterkarten explizit verzeichnet.
Die Burgmauer ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-104 - St. Maria Ablass.
Links davon (südöstlich) lag das Kloster zum Lämmchen.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
VII S. Kolumba - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Mynnekracht (seit 1502 Kloster zum Lämmchen)"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 241 Lämmchen Burgmauer - 1485 - 1802
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 95: Das Frauenkloster zum Lämmchen auf der Burgmauer
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Augustinerkloster zum Lämmchen. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 224-227