Augustinerinnenkloster St. Apollonia: Unterschied zwischen den Versionen
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'''St. Apollonia''' | '''St. Apollonia''' war ein Kloster von '''Augustinerinnen''' in der [[Stolkgasse/Haus-Nr._45|Stolkgasse (45-47)]] im Stadtteil [[Altstadt-Nord]]. Es ging aus dem Zusammenschluss der Beginengemeinschaften Strunen und Mommersloch hervor, weshalb das Kloster auch '''Mommersloch''' genannt wurde. | ||
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|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloster-im-18-jahrhundert_612203#19/50.94417/6.95378 ''St. Apollonia'' - Lageplan OpenStreetMap] | |||
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== Eckdaten zu St. Apollonia ("Mommersloch") == | |||
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|Patrozinium | |||
|St. Apollonia | |||
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|Orden/Stift | |||
|Beginen // seit 1476 Augustinerchorfrauen | |||
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|Gründung | |||
|1468 | |||
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|Aufhebung | |||
|1802 | |||
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== Geschichte == | |||
Das '''Kloster St. Apollonia''' ging hervor aus den beiden nebeneinander liegenden Beginenkonventen Mommersloch und Strunen. Der '''Konvent Mommersloch''' wurde von der Begine Bela von Mommersloch gegründet und wurde 1315 zuerst genannt. Beide Konvente unterstanden im Jahre 1452 der geistlichen Aufsicht des Priors der Dominikaner. Als die Erben der Stifterin dem Konvent Mommersloch 1456 eine Regel gaben, stellten sie zugleich die verfallenen Gebäude wieder her. 1468 vereinigten sich die beiden Konvente und der neue Konvent nahm 1476 die Augustinerregel mit gewissen Einschränkungen an. Der Erzbischof unterstellte das Kloster 1484 der geistlichen Aufsicht des Rektors des [[Augustiner-Bruderhaus_St._Michael_am_Weidenbach|Fraterhauses am Weidenbach]]. | |||
Die Schwestern beschäftigten sich mit Weberei und der Erziehung von Mädchen. | |||
Zwischen 1478 und 1482 ließen sie die Trennmauer der beiden ehemaligen Konvente niederlegen und eine Kapelle errichten. Diese wurde im Jahre 1483 den Heiligen Johannes Evangelist, Peter und Paul, Sebastian, Hieronymus, Katharina, Apollonia und den 11.000 Jungfrauen geweiht und 1505 öffentlich zugänglich gemacht. | |||
Der ungefähr 7m breite und 10m lange Kapellenbau erhielt das nördliche Seitenlicht von einem Hof an der von Stolkgasse und Hunnenrücken gebildeten stumpfen Straßenecke. Er lag mit dem Chorgiebel an der Stolkgasse und stand südwärts mit dem Klostergebäude in Verbindung, das in drei Flügeln einen Kreuzhof von etwa 12x16m umschloß. | |||
Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 wurden seine Gebäude von dem französischen Domänenamt verkauft. Sie kamen in den Besitz des Zimmermeisters Luthmer<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Augustinerinnenkloster S. Apollonia''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 222-223</ref>. | |||
== Kreuterkarte == | |||
Das Kloster St. Apollonia ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 104.jpg|K 337-104 - St. Maria Ablass]] | |||
und in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 092.jpg|K 337-092 - Stolkgasse]] | |||
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | |||
== Schreinsbezirk == | |||
[[Schreinsbezirk IX Niederich|IX Niederich]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Apollonia, Mommersloch"''' | |||
== Historisches Archiv der Stadt Köln == | |||
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== Literatur == | |||
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA251#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 251-255: ''Das vormalige Frauenkloster St. Apollonia im Mommerloch zu Köln''] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2022, 18:13 Uhr
St. Apollonia war ein Kloster von Augustinerinnen in der Stolkgasse (45-47) im Stadtteil Altstadt-Nord. Es ging aus dem Zusammenschluss der Beginengemeinschaften Strunen und Mommersloch hervor, weshalb das Kloster auch Mommersloch genannt wurde.
St. Apollonia - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Apollonia ("Mommersloch")
Patrozinium | St. Apollonia |
Orden/Stift | Beginen // seit 1476 Augustinerchorfrauen |
Gründung | 1468 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Das Kloster St. Apollonia ging hervor aus den beiden nebeneinander liegenden Beginenkonventen Mommersloch und Strunen. Der Konvent Mommersloch wurde von der Begine Bela von Mommersloch gegründet und wurde 1315 zuerst genannt. Beide Konvente unterstanden im Jahre 1452 der geistlichen Aufsicht des Priors der Dominikaner. Als die Erben der Stifterin dem Konvent Mommersloch 1456 eine Regel gaben, stellten sie zugleich die verfallenen Gebäude wieder her. 1468 vereinigten sich die beiden Konvente und der neue Konvent nahm 1476 die Augustinerregel mit gewissen Einschränkungen an. Der Erzbischof unterstellte das Kloster 1484 der geistlichen Aufsicht des Rektors des Fraterhauses am Weidenbach.
Die Schwestern beschäftigten sich mit Weberei und der Erziehung von Mädchen.
Zwischen 1478 und 1482 ließen sie die Trennmauer der beiden ehemaligen Konvente niederlegen und eine Kapelle errichten. Diese wurde im Jahre 1483 den Heiligen Johannes Evangelist, Peter und Paul, Sebastian, Hieronymus, Katharina, Apollonia und den 11.000 Jungfrauen geweiht und 1505 öffentlich zugänglich gemacht.
Der ungefähr 7m breite und 10m lange Kapellenbau erhielt das nördliche Seitenlicht von einem Hof an der von Stolkgasse und Hunnenrücken gebildeten stumpfen Straßenecke. Er lag mit dem Chorgiebel an der Stolkgasse und stand südwärts mit dem Klostergebäude in Verbindung, das in drei Flügeln einen Kreuzhof von etwa 12x16m umschloß.
Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 wurden seine Gebäude von dem französischen Domänenamt verkauft. Sie kamen in den Besitz des Zimmermeisters Luthmer[1].
Kreuterkarte
Das Kloster St. Apollonia ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-104 - St. Maria Ablass und in der Kreuterkarte K 337-092 - Stolkgasse
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Apollonia, Mommersloch"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 257 Mommersloch - 1523 - 1699
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - Band 2, S. 251-255: Das vormalige Frauenkloster St. Apollonia im Mommerloch zu Köln
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Augustinerinnenkloster S. Apollonia. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 222-223