Karmeliterkloster im Dau
Die Daukirche war ein Kloster der Karmeliter in der Severinstraße im Stadtteil Altstadt-Süd und war den Heiligen St. Joseph und St. Theresia geweiht. Das Kloster erhielt den Beinamen "im Dau", weil an der Stelle des Klosters zuvor der sogenannte "Hof zum Dau" gestanden hatte.
Eckdaten zum Kloster im Dau
Patrozinium | St. Joseph und St. Theresia |
Orden/Stift | Unbeschuhte Karmeliter (Discalceaten) |
Gründung | 1614 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Im Jahre 1613 kamen "Unbeschuhte Karmeliter" (Discalceaten,"patribus carmelitis discalceatis") von Spanien über Belgien nach Köln. Der Rat der Stadt Köln erlaubte den den Karmeliterbrüdern, sich in Köln niederzulassen unter der Bedingung, dass die Kongregation auf nicht mehr als 8—12 Mitglieder ausgedehnt werde. Die Karmeliter benutzten zunächst seit 1614 die Thomaskapelle am Domhof und wohnten in dem Hause "zum Kräntzgen" auf der Sandkaul. Im Jahre 1615 erwarben sie einen Teil des Hofgutes zum Dau (heutige Severinstraße), das kurz vor 1579 von Bürgermeister Melchior von Mülheim neu gebaut worden war. Sie begannen hier den Bau einer Kirche und eines Klosters, zu dem am 19. März 1620 der Grundstein gelegt wurde. 1622 wurden die Bauarbeiten durch einen Blitzeinschlag und einen nachfolgend entstandenen Brand unterbrochen, dem die Bibliothek zum Opfer fiel. Den Karmeliterbrüdern wurde 1620 eine Kapelle gestiftet und am 29. März 1628 erfolgte die Weihe der Kirche. Im Jahre 1629 scheint der Bau des Klosters vollendet gewesen zu sein.
Auf dem Restgrundstück des Hofes zum Dau entstand 1648 ein neu gebautes Wohnhaus, ein Stufengiebelhaus, das unter dem Namen "zum Dauwe" bis zum 2. Weltkieg stand.
Das Kloster wurde 1802 aufgelöst und die Kirche als Proviantmagazin genutzt. 1911 richtete man sie als Turnhalle und Leseraum ein.
Kreuterkarte
Schreinsbezirk
Literatur
- Hans Vogts,Der Hof zum Dau in Köln,in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 36-37; 1961-62; S.117-130