Kölner Adressbücher
Genealogen finden erste Daten bereits im ersten Adresse-Kalender, der im Jahr 1795 erschien. Es war die Zeit, als die Kölner Häuser gerade mit offiziellen Nummern von 1 bis 7404 durchnummeriert waren. Bekannt von damals bis in die heutige Zeit hinein die Nummer 4711 des Hauses von Ferdinand Mülhens in der Glockengasse.
KölnerAdressbücher sind von 1795 bis 1973 erschienen. Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln hat ihren fast vollständigen Bestand an Adressbüchern bis 1918 digitalisiert und online gestellt. Die meisten Bücher nach 1918 hat der Verein für Computergenealogie CompGen e.V. gescannt und in seiner DigiBib eingestellt. Diese, zusammen mit einigen wenigen noch nicht online verfügbaren Ausgaben sind in dieser Liste nachgewiesen:
Für die wenigen Bände, die noch nicht online sind, besteht die Möglichkeit, dass diese in der Sammlung von Microfiches enthalten sind, die unter anderem beim Historischen Archiv der Stadt Köln und beim Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv (RWWA) in Köln zugänglich sind.
Für die Zeit vor Erscheinen der Adressbücher handschriftliche Einwohnerverzeichnisse wie das von 1715 angesehen werden:
SCHLEICHER Herbert M., Einwohnerverzeichnis von Köln aus dem Jahre 1715, Köln 1981, [1] '
Das Verzeichnis der Stadt-Kölnischen Einwohner / 1797 enthält als handschriftliche Ergänzung die Hausnummern und Bewohner 1820 und damit zugleich eine Konkordanz zwischen den vierstelligen Nummern der französischen Zeit und den bis heute üblichen Nummern nach Straßen.
Parallel zu den Adressbüchern erschien 1875 bis 1913 die Kölner Bürgerrolle, die nur die stimmfähigen Bürger der Stadt Köln nach dem damaligen Dreiklassenwahlrecht auflisten.
Für die Zeit nach 1973 können eventuell Telefonbücher (bis 1981 unter dem Titel "Amtliches Fernsprechbuch") als Ersatz für Adressbücher dienen, die unter anderem in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (bis 2007/08), für die neuere Zeit in der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn sowie in der Deutschen Nationalbibliothek vorhanden sind.
Zur Geschichte der Kölner Adressbücher
Eng verbunden mit den Kölner Adressbücher ist auch der Verlag Greven des Anton Greven als Herausgeber seit 1828. Allerdings erschien damals nicht jedes Jahr ein Band - der nächste Band erschien erst wieder 1831. Erweiterungen erhielten die Adressbücher dann in den 1850er Jahren durch die Einwohner aus Deutz und Mülheim. Seit 1867 wurde auch jeder Ausgabe eine Chronik zur Geschichte der Stadt zugeschaltet. So erfuhren die Leser Interessanten in Namen, Zahlen, Begebenheiten aus der Stadtverwaltung, Sport, Kultur, Wirtschaft u.v.m.. Über das Wetter wurde genauso berichtet wie über Renovierungen von Kirchen, über das Schulwesen, Wahlergebnisse aber auch Ehrungen von Bürgern und Gedenktage. Die wichtigsten Bestandteile bilden aber natürlich die Verzeichnisse der Einwohner und der Firmen in alphabetischer Reihenfolge und nach Straßen, ein Nachweis und Personenverzeichnis der Behörden, der Schulen, der Vereine, Pfarreien uvm. Ein aktueller Stadtplan war ebenfalls Bestandteil des Adressbuches.
So erzählt z.B. das Telefonbuch Köln von 1943 äußerst spannende Geschichten, die in einer Ausstellung beim Tag der Archive 2010 in Köln gezeigt wurden und in einem lesenswerten Aufsatz zu finden sind.[1]
In vielen Adressbüchern war jeweils eine sehr informative Chronik der Geschehnisse des vorangegangenen Jahres untermauert mit viel Statistik enthalten. Diese Chronikteile sind als Auszug jeweils zusammengefasst und auf einer Übersichtsseite verlinkt: Chroniken aus den Adressbüchern
- ↑ https://www.portal.uni-koeln.de/sites/uak/PDF/KUZ_Telefonbuch_1943.pdf